Zentrale Risikofelder

Definition der Eintrittswahrscheinlichkeit und der Auswirkungen von Risiken

Wir beschreiben die Eintrittswahrscheinlichkeit der von uns aufgeführten Risiken mit Hilfe von Schlüsselbegriffen. Sie ermöglichen es, unsere Einschätzungen zu den einzelnen Risikofeldern nachzuvollziehen. Prozentual entsprechen diese Begriffe diesen Bandbreiten:

  • gering: kleiner als 25 Prozent
  • möglich: 25 Prozent bis 75 Prozent
  • hoch: größer als 75 Prozent

Die Auswirkungen auf die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns für den Fall, dass die aufgeführten Risiken eintreten sollten, beschreiben wir ebenfalls anhand von Schlüsselbegriffen. Wir bewerten den möglichen Ergebniseffekt dabei nach der Nettomethode, also nach Durchführung entsprechender Gegenmaßnahmen wie zum Beispiel gebildete Rückstellungen oder Hedging. Die folgenden Begriffe entsprechen dabei diesen Bandbreiten:

  • niedrig: bis 25 Mio. €
  • mittel: bis 100 Mio. €
  • groß: über 100 Mio. €

Die folgende Tabelle gibt unsere Einschätzung zur Eintrittswahrscheinlichkeit der Risiken und zu ihren möglichen Auswirkungen auf die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns im Eintrittsfall wieder. Die Aussagen beziehen sich auf den Prognosezeitraum, also auf das Geschäftsjahr 2014.

Eintrittwahrscheinlichkeit und mögliche Auswirkungen unserer Risiken für 2014

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Kategorie

 

Eintritts­wahr­scheinlich­keit

 

Mögliche Auswirkungen

 

 

 

 

 

Gesamtwirtschaftliche Risiken

 

 

 

 

Chemiegeschäft

 

gering

 

mittel

Siltronic

 

gering

 

mittel

Polysilicium

 

gering

 

mittel

Absatzmarktrisiken

 

 

 

 

Überkapazitäten in den Chemiebereichen

 

gering

 

mittel

Zykl. Schwankungen und intensiver Wettbewerb auf dem Halbleitermarkt

 

möglich

 

mittel

Überkapazitäten und Preisrisiken bei Polysilicium

 

möglich

 

mittel

Beschaffungsmarktrisiken

 

gering

 

niedrig

Marktentwicklungsrisiken

 

gering

 

niedrig

Investitionsrisiken

 

möglich

 

mittel

Produktionsrisiken

 

gering

 

mittel

Finanzwirtschaftliche Risiken

 

 

 

 

Kreditrisiko

 

gering

 

niedrig

Marktpreisrisiken sowie Risiken schwankender Zahlungsströme

 

gering

 

niedrig

Liquiditätsrisiko

 

gering

 

niedrig

Pensionen

 

gering

 

niedrig

Rechtliche Risiken

 

gering

 

mittel

Regulatorische Risiken

 

 

 

 

Energiewende

 

hoch

 

mittel

Anti-Dumping-Verfahren Polysilicium

 

möglich

 

groß

Neue Regelungen für Vor-, Zwischen- und Endprodukte sowie für Produktionsverfahren

 

gering

 

niedrig

IT-Risiken

 

gering

 

mittel

Personalrisiken

 

gering

 

niedrig

Externe Risiken

 

gering

 

niedrig

Gesamtwirtschaftliche Risiken

Szenario: Konjunktur schwächt sich weiter ab.

Auswirkungen für WACKER: Produktionsauslastung sinkt, höhere spezifische Herstellungskosten, Umsatz- und Ergebnisrückgang im Konzern.

Maßnahmen: Wir begegnen diesem Risiko, indem wir die konjunkturelle Entwicklung in unseren wesentlichen Absatzmärkten fortlaufend beobachten. Schwächt sich die wirtschaftliche Entwicklung ab, treffen wir frühzeitig Vorbereitungen, um unsere Produktionskapazitäten, Ressourcen und Vorräte der Kundennachfrage flexibel anpassen zu können. In einem solchen Fall konzentrieren wir beispielsweise die Auslastung auf Produktionsstandorte mit den besten Kostenpositionen und legen Produktionsanlagen zeitweise still. Um einem Konjunkturabschwung zu begegnen, nutzen wir auch das Instrument der Kurzarbeit und verlängern keine befristeten Arbeitsverträge.

Einschätzung: Für das Jahr 2014 erwarten Marktbeobachter, dass sich das Wachstum der Weltwirtschaft beschleunigen wird. Sowohl in den entwickelten Industrienationen als auch in den aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens, Südamerikas und Osteuropas soll die Konjunktur an Fahrt gewinnen. Gleichzeitig bleiben die politischen und strukturellen Herausforderungen hoch. Die Finanz- und Schuldenkrise in Europa und das Defizit in den öffentlichen Haushalten der USA bergen unverändert Risiken für die Stabilität der Weltwirtschaft.

Risikobewertung: Wir sehen derzeit keine konkreten Anzeichen dafür, dass sich die Konjunktur wesentlich anders entwickelt als von den Experten prognostiziert. Angesichts der beschriebenen Risiken kann es grundsätzlich sein, dass die Weltwirtschaft im Jahr 2014 hinter den derzeitigen Erwartungen zurückbleibt.

In unserem Chemiegeschäft beliefern wir weltweit eine große Anzahl von Kunden aus den unterschiedlichsten Industriebranchen. Temporäre Schwächen in einzelnen Branchen beziehungsweise Absatzregionen können wir dadurch erfahrungsgemäß zumindest teilweise ausgleichen. Sollte die Weltkonjunktur schwächer wachsen als derzeit erwartet, so werden die Auswirkungen auf die Ergebnisentwicklung in unserem Chemiegeschäft voraussichtlich niedrig sein. Wenn es allerdings unerwartet zu einer Rezession kommen sollte, die die Nachfrage nach unseren Produkten in einer Reihe von wichtigen Absatzmärkten und Branchen signifikant bremst, so dürfte das unser Ergebnis im Chemiegeschäft zumindest in mittlerem Umfang schmälern.

Die Entwicklung von Absatzmengen und Preisen im Geschäft von Siltronic mit Halbleiterwafern hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab: Erstens kommt es darauf an, wie sich die Nachfrage von Konsumenten und Industrie nach elektronischen Geräten entwickelt –beispielsweise nach Computern, Smartphones und Tablet PCs. Zweitens spielt das Verhältnis zwischen den weltweit verfügbaren Produktionskapazitäten und der Nachfrage der Halbleiterhersteller eine wichtige Rolle. Beide Faktoren stehen in einem engen Zusammenhang miteinander. Sollte sich das Konsumklima wider Erwarten weltweit spürbar abkühlen, so hätte das voraussichtlich mittlere Auswirkungen auf die Ergebnisentwicklung von Siltronic.

Die weitere Entwicklung in unserem Polysiliciumgeschäft wird in erster Linie von den regulatorischen Rahmenbedingungen für die Nutzung der Solarenergie sowie für den internationalen Handel mit Photovoltaikanlagen und Solarsilicium bestimmt. Konjunkturelle Einflüsse spielen demgegenüber eine untergeordnete Rolle. Sollte sich die Weltwirtschaft schwächer entwickeln als derzeit angenommen, so hätte das mittlere Auswirkungen auf die Ertragslage im Polysiliciumgeschäft von WACKER.

Absatzmarktrisiken

Szenario 1: Überkapazitäten in den Chemiebereichen.

Auswirkungen für WACKER: Preis- und Mengendruck auf unsere Produkte.

Maßnahmen: WACKER begegnet diesem Risiko, indem wir unsere Produktionskapazitäten anpassen und die Anlagenauslastung durch Mengensteuerung sichern, durch strukturiertes Preismanagement, durch Prozessoptimierungen und durch das intensive Bearbeiten von Wachstumsmärkten. Es ist weiterhin unser Ziel, den Anteil konjunkturstabiler Produktbereiche im Geschäftsportfolio auszubauen und in den Bereichen, in denen der Konzern tätig ist, weltweit zu den führenden Anbietern zu zählen. Durch enge Zusammenarbeit mit den Kunden versuchen wir frühzeitig, neue Anwendungen zu erschließen und damit die Kunden langfristig an uns zu binden.

Einschätzung: Wir gehen davon aus, dass das Risiko von Überkapazitäten im Jahr 2014 für unsere Produkte gleich bleiben wird. Im Geschäftsbereich WACKER POLYMERS sehen wir Überkapazitäten für Dispersionen und Dispersionspulver in Asien. Wir gehen allerdings davon aus, dass wir trotz der Überkapazitäten stark ausgelastet sein werden. Im Geschäftsbereich WACKER SILICONES gibt es bei der Siloxanproduktion in China Überkapazitäten wie auch in einzelnen Segmenten, beispielsweise bei Flüssigsiliconkautschuk, die zu einer niedrigeren Auslastung führen können. Der Preisdruck auf die Produkte in den Chemiebereichen bleibt im Jahr 2014 bestehen.

Risikobewertung: Die Wahrscheinlichkeit ist gering, dass es in einzelnen Feldern unseres Chemiegeschäfts zu Überkapazitäten und infolgedessen zu Preisdruck kommen wird. Diese Entwicklung haben wir in unseren Planungen und Prognosen bereits berücksichtigt. Etwaige darüber hinausgehende Auswirkungen auf die Ergebnisentwicklung des Konzerns liegen im mittleren Bereich.

Szenario 2: zyklische Schwankungen und intensiver Wettbewerb auf dem Halbleitermarkt.

Auswirkungen für WACKER: Rückgang bei Mengen und Preisen.

Maßnahmen: Siltronic versucht, die Risiken durch konsequentes Kostenmanagement und Flexibilität in Strukturen und Produktion zu verringern. Wir haben mit der Schließung des Standortes Hikari, Japan, im Jahr 2012 und der Stilllegung der 150 mm Siliciumwafer Fertigung in Portland unsere Kapazitäten bei Durchmessern < 300 mm den Marktentwicklungen angepasst. Im Segment der 300 mm Wafer arbeitet Siltronic weiter daran, die Effizienz ihrer Produktions- und Geschäftsprozesse und damit ihre Kostenbasis zu verbessern.

Einschätzung: Das Jahr 2014 bleibt für die Halbleiterindustrie herausfordernd. Marktforscher gehen davon aus, dass der Absatz um gut fünf Prozent zulegen wird bei anhaltend hohem Preisdruck. Die Abwertung des Yen gegenüber dem Euro nutzen japanische Wettbewerber von Siltronic dazu, die Preise für ihre Halbleiterwafer zu reduzieren. Das könnte die Werthaltigkeit der Produktionsanlagen von Siltronic für 300 mm Wafer beeinflussen. Wir erwarten eine höhere Nachfrage vor allem bei 300 mm Siliciumwafern. Bei Scheibendurchmessern kleiner als 300 mm werden die Absatzmengen im Jahr 2014 möglicherweise zurückgehen.

Risikobewertung: In unserem Halbleitergeschäft gehen wir davon aus, dass die Absatzmengen im Jahr 2014 bei anhaltend hohem Preisdruck leicht höher ausfallen werden als im abgelaufenen Geschäftsjahr. Dieses Szenario liegt unseren Planungen und Prognosen zugrunde. Wir halten es für möglich, dass sich Mengen und Preise substanziell anders entwickeln als von uns erwartet. Sollten die Absatzmengen entgegen unseren aktuellen Erwartungen deutlich schlechter ausfallen, so hätte das mittlere Auswirkungen auf das Ergebnis von Siltronic.

Szenario 3: Überkapazitäten und Preisrisiken bei Polysilicium, schwierige Marktbedingungen auf Grund rückläufiger staatlicher Förderprogramme, angespannte finanzielle Situation vieler Kunden.

Auswirkungen für WACKER: Mengenrisiken bestehen, wenn zu starke und zu schnelle Kürzungen der staatlichen Solarförderung den Photovoltaikmarkt negativ beeinflussen. Überkapazitäten könnten über einen intensiven Preiswettbewerb Druck auf die Margen ausüben. Beides könnte zu rückläufigem Umsatz und Ergebnis führen und die Werthaltigkeit unserer Produktionsanlagen für Polysilicium beeinflussen.

Maßnahmen: Diesem Risiko begegnen wir, indem wir unsere Produktivität, unsere Kostenpositionen und unsere Qualität ständig verbessern. Bei Nachfragerückgängen passen wir unsere Produktionskapazitäten flexibel der Marktentwicklung an. Die im Oktober 2012 in einzelnen Betrieben am Standort Burghausen eingeführte Kurzarbeit haben wir im Februar 2013 auf Grund der anziehenden Nachfrage wieder aufgehoben. Um unseren Kapazitätsaufbau dem erwarteten Bedarf unserer Kunden anzupassen, haben wir bereits im Herbst 2012 beschlossen, den Zeitplan für den neuen Standort Charleston, Tennessee, USA, um etwa 18 Monate zu strecken. Die Produktion soll nun im zweiten Halbjahr 2015 zu starten. Dieser Zeitplan ist weiterhin aktuell.

Einschätzung: Die Photovoltaikindustrie ist nach wie vor geprägt von Produktionsüberkapazitäten. Der lang anhaltende Preisdruck in allen Wertschöpfungsstufen hat sich aber zuletzt abgeschwächt. Die Preise für Polysilicium waren seit Anfang des Jahres 2013 annähernd stabil, allerdings auf einem sehr niedrigen Niveau. Der Konsolidierungsprozess in der Branche ist noch nicht abgeschlossen und wird sich im Jahr 2014 wahrscheinlich fortsetzen. Insgesamt gehen wir davon aus, dass wir als Kosten- und Qualitätsführer gestärkt aus diesem Konsolidierungsprozess hervorgehen werden. Solange die weltweiten Produktionskapazitäten den Marktbedarf übersteigen, sind die Chancen für spürbar höhere Preise auf allen Wertschöpfungsstufen jedoch gering. Wir gehen davon aus, dass die staatlichen Fördermittel für die Photovoltaik in einigen Ländern Europas tendenziell weiter gesenkt werden. Im Gegensatz dazu werden die Förderprogramme außerhalb Europas – etwa in China, Japan und den USA – wahrscheinlich ausgeweitet. Gleichzeitig machen sinkende Preise für Photovoltaikkomponenten die Solarenergie immer wettbewerbsfähiger. Die Photovoltaik ist auf dem Weg, innerhalb der erneuerbaren Energien eine der kostengünstigsten Technologien zur Stromerzeugung zu werden. Diese Entwicklung wird dazu beitragen, neue Märkte zu erschließen und den weltweiten Markt für Photovoltaikanwendungen weiter wachsen zu lassen.

Risikobewertung: Der Konsolidierungsprozess in der Solarindustrie wird sich im Jahr 2014 aller Voraussicht nach fortsetzen. Solange diese Entwicklung anhält und die weltweiten Produktionskapazitäten den Marktbedarf übersteigen, ist es möglich, dass sich die Preise für Polysilicium gegenüber dem derzeitigen Niveau substanziell nicht verändern. In unseren Planungen und Prognosen gehen wir von einer solchen Entwicklung aus. Sollte die Nachfrage nach Solarsilicium das Angebot deutlich übersteigen, so würde das die Ertragslage von WACKER POLYSILICON vermutlich im mittleren Bereich positiv beeinflussen. Umgekehrt hätte ein Einbruch der Nachfrage nach Solarsilicium von WACKER wahrscheinlich mittlere Auswirkungen auf die Ergebnisentwicklung in diesem Geschäft.

Beschaffungsmarktrisiken

Szenario: höhere Rohstoff- und Energiepreise, Engpässe in der Verfügbarkeit bestimmter Rohstoffe.

Auswirkungen für WACKER: Ergebnisbelastung auf Grund höherer Rohstoff- und Energiepreise. Bei Engpässen in der Verfügbarkeit erhöhen sich die Lieferzeiten zum Kunden und es können sich Absatzverluste ergeben.

Maßnahmen: Für strategische Rohstoffe und Energie erarbeiten wir jährlich – bei Bedarf auch ad hoc – systematische Beschaffungsstrategien, die auch eine Einschätzung des Beschaffungsrisikos beinhalten. Sofern die Beschaffungsrisiken als signifikant eingestuft werden, treffen wir, wo immer möglich, entsprechende Gegenmaßnahmen. Beispiele für solche Maßnahmen sind langfristige Lieferverträge mit Partnern, eine strukturierte Beschaffung bei mehreren Lieferanten mit Verträgen von unterschiedlicher Laufzeit, eine Ausweitung der Lieferantenbasis und höhere Sicherheitsbestände. Durch unsere Siliciummetallproduktion im norwegischen Holla sind wir bei einem unserer wichtigsten Rohstoffe rückwärtsintegriert. Das verringert unsere Abhängigkeit von externen Lieferanten deutlich. Wir sind in der Lage, knapp ein Drittel unserer benötigten Mengen in hoher Qualität selbst zu produzieren.

Einschätzung: WACKER hat sich im Energie- und Rohstoffeinkauf so aufgestellt, dass wir im Auf- wie im Abschwung der wirtschaftlichen Entwicklung die Risiken besser steuern können. Sollte sich die Weltwirtschaft deutlich abschwächen, sind unsere Verträge bei wichtigen Rohstoffen so angelegt, dass wir die Abnahmemengen flexibel anpassen können und, wo immer es geht, durch Preisgleitklauseln von niedrigeren Preisen profitieren. Sollte die Weltwirtschaft wachsen, sind wir bei den Mengen so abgesichert, dass wir keine größeren Risiken in der Rohstoffversorgung sehen. Die Preise können in solchen Situationen durchaus deutlich ansteigen. Erfahrungsgemäß bestehen dann aber auch Chancen, diese Mehrkosten durch höhere Verkaufspreise für die eigenen Produkte zumindest teilweise auszugleichen. Insgesamt sehen wir die Risiken, denen WACKER bei der Rohstoffversorgung und den Rohstoffpreisen ausgesetzt ist, derzeit als gering an.

Derzeit können energieintensive Unternehmen oder Unternehmensteile größtenteils von der EEG-Umlage befreit werden. Auch WACKER profitiert davon in einzelnen Unternehmensteilen. Eine Einschränkung der Befreiungsregeln würde die Wettbewerbsfähigkeit einzelner Unternehmensteile erheblich beeinträchtigen. Der Umfang dieser Befreiungsregelungen ist derzeit Gegenstand von politischen Diskussionen und auch von Rechtsverfahren in Deutschland und Europa. Der Ausgang dieser Verfahren ist für uns nicht prognostizierbar.

Risikobewertung: Die Risiken, denen WACKER bei der Rohstoffversorgung und den Rohstoffpreisen ausgesetzt ist, sehen wir derzeit als gering an. Entsprechend schätzen wir die möglichen Auswirkungen auf die Ergebnisentwicklung des Konzerns als niedrig ein. Hoch sind dagegen die Risiken und die möglichen Auswirkungen auf unser Ergebnis, die von der weiteren regulatorischen Gestaltung der Energiepreise in Europa und speziell in Deutschland ausgehen (s. auch „Regulatorische Risiken, Energiewende in Deutschland“).

Marktentwicklungsrisiken

Szenario: Fehleinschätzung künftiger Marktentwicklungen, fehlende Kundenakzeptanz bei neu entwickelten Produkten.

Auswirkungen für WACKER: Eine falsche Einschätzung künftiger Marktentwicklungen kann sich auf unsere Stellung im Markt und unsere Ergebnissituation auswirken. Neue Produkte, die wir am Markt vorbei entwickeln, haben negative Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis.

Maßnahmen: WACKER arbeitet eng mit seinen Kunden zusammen und hat dadurch eine gute Informationsbasis für neue Anwendungen und Produkte. Gleichzeitig beobachten wir intensiv den Markt und unsere Wettbewerber bis hinunter auf Geschäftsfeldebene, führen Kunden- und Lieferanteninterviews durch und sind regelmäßig auf den für WACKER wichtigen Messen präsent. In Einzelfällen geben wir Marktstudien in Auftrag. Risiken, die sich aus unserer Entwicklungsarbeit ergeben, minimieren wir, indem wir bestimmte Entwicklungen gemeinsam mit Kunden durchführen. WACKER kooperiert bei seinen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben mit Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen, um neueste Trends in seiner Technologie- und Produktentwicklung zu berücksichtigen.

Einschätzung: WACKER verfügt über langjährige Markterfahrung und eine detaillierte Planung, die sofort aktualisiert wird, sobald sich Marktentwicklungen verändern.

Risikobewertung: Das Risiko, dass wir Marktentwicklungen falsch beurteilen oder darauf nicht entsprechend reagieren, schätzen wir als gering ein. Sollte dies in einzelnen Anwendungsfeldern dennoch geschehen, so wären die Auswirkungen auf unsere Ertragsentwicklung voraussichtlich niedrig.

Investitionsrisiken

Szenario: Fehlinvestitionen, höhere Investitionskosten als geplant, Inbetriebnahme verzögert sich, ursprüngliche Marktprämissen verändern sich negativ, Übernahme von Risiken aus at equity-Beteiligungen.

Auswirkungen für WACKER: Fehlinvestitionen führen zu Leerkosten bzw. Wertminderungen auf Anlagen und Beteiligungen. Höhere Investitionskosten führen zukünftig zu einem höheren Abschreibungsaufwand im operativen Ergebnis. Verzögerte Inbetriebnahmen bergen die Gefahr, dass wir Lieferverträge nicht erfüllen können und Umsatz- sowie Ergebnisrückgänge verzeichnen.

Maßnahmen: WACKER verfügt über eine Vielzahl an Maßnahmen, Investitionsrisiken entgegenzuwirken. Die Planung von neuen Projekten mit einer Investitionssumme über 1,5 Mio. € wird grundsätzlich auf Vollständigkeit und Plausibilität geprüft. Anhand von Studien für den Vergleich mit anderen Anlageprojekten, auch von Wettbewerbern, prüfen wir die Wirtschaftlichkeit. Investitionen werden von uns nur in Teilabschnitten freigegeben. Ein intensives Projektcontrolling dient dazu, Zeitverzögerungen zu minimieren bzw. auszuschließen.

Durch die Gründung von Partnerschaften wie mit Samsung oder Dow Corning haben wir unser eigenes Investitionsrisiko verringert. In diesem Zusammenhang bestehen jedoch langfristige Abnahme- und Finanzierungsverpflichtungen mit den jeweiligen assoziierten Unternehmen bzw. Gemeinschaftsunternehmen. Gleichzeitig kann über das Equity-Ergebnis unsere Ertragslage beeinflusst werden.

Einschätzung: WACKER hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass komplexe technische Investitionsprojekte im vorgegebenen Zeitplan oder früher fertig gestellt werden können. Um an unserem neuen Standort Charleston, Tennessee, USA, wie vorgesehen im zweiten Halbjahr 2015 mit dem Hochfahren der Polysiliciumproduktion beginnen zu können, laufen gegenwärtig die Ausschreibungen für die noch ausstehenden Gewerke. Wegen des Booms bei Shale-Gas werden in den USA in den nächsten Jahren eine Reihe von Großprojekten der chemischen Industrie durchgeführt. Auf Grund dieser Konkurrenzsituation ist es möglich, dass die Investitionen für Material und Montage höher ausfallen als ursprünglich erwartet. Wie hoch diese Mehrkosten sein werden und ob parallel laufende Industrieprojekte Einfluss auf den Zeitplan für den Produktionsstart in Charleston haben werden, lässt sich erst nach Abschluss der Ausschreibungen sagen.

Risikobewertung: Wir halten es für möglich, dass es bei unserer neuen Polysiliciumproduktion in Charleston zu Verzögerungen bei der Inbetriebnahme und zu höheren Investitionen kommen kann. In welchem Umfang eine spätere Inbetriebnahme die Ergebnisentwicklung des Konzerns beeinflussen könnte, ist für uns derzeit schwer abzuschätzen. Sollte die Inbetriebnahme mehrere Monate später erfolgen als heute geplant, so könnte der Ergebniseffekt im mittleren Bereich liegen.

Produktionsrisiken

Szenario: Risiken bei Produktion, Lagerung, Abfüllung und Transport von Rohstoffen, Erzeugnissen und Abfällen.

Auswirkungen für WACKER: Personen-, Sach- und Umweltschäden, Produktionsausfälle und Betriebsunterbrechungen, Verpflichtung zu Schadenersatzzahlungen.

Maßnahmen: WACKER steuert seine Prozesse über das Integrierte Managementsystem (IMS). Es regelt Abläufe und Verantwortlichkeiten und berücksichtigt gleichrangig Produktivität, Qualität, Sicherheit, Umwelt- und Gesundheitsschutz. Basis für das IMS sind gesetzliche Regelungen sowie nationale und internationale Standards wie Responsible Care® und Global Compact, die weit über die von Gesetzen geforderten Standards hinausgehen. Durch umfangreiche Instandhaltungskontrollen und laufende Inspektionen versuchen wir, höchstmögliche Betriebssicherheit an unseren Produktionsstandorten zu gewährleisten. Um die Sicherheit der Anlagen zu garantieren, führen wir von der Konzeption bis zur Inbetriebnahme umfangreiche Sicherheits- und Risikoanalysen durch. Zum Thema Sicherheit führen wir regelmäßig Seminare zu Anlagensicherheit, Explosions- und Arbeitsschutz durch. Im Schadensfall regeln an jedem WACKER-Standort Gefahrenabwehrpläne die Zusammenarbeit von internen und externen Einsatzkräften sowie mit den Behörden. Bei der Zusammenarbeit mit Logistikdienstleistern werden Gefahrguttransporte vor jedem Beladen kontrolliert. Mängel werden konsequent erfasst und verfolgt.

Einschätzung: Risiken, die sich aus der Produktion, Lagerung, Abfüllung und dem Transport von Rohstoffen, Erzeugnissen und Abfällen ergeben, sind nie ganz auszuschließen.

Risikobewertung: Auch wenn es grundsätzlich möglich ist, dass Risiken bei Produktion, Lagerung, Abfüllung und Transport von Rohstoffen, Erzeugnissen und Abfällen eintreten können, halten wir die Wahrscheinlichkeit eines gravierenden Schadensereignisses derzeit für gering. Sollte es allerdings zu einem solchen Fall kommen, so könnte das mittlere Auswirkungen auf das Ergebnis des WACKER-Konzerns haben.

Finanzwirtschaftliche Risiken: WACKER ist finanzwirtschaftlichen Risiken aus seiner laufenden Geschäftstätigkeit und aus der Finanzierung ausgesetzt. Dazu gehören Kreditrisiken, Marktpreisrisiken sowie Finanzierungs- und Liquiditätsrisiken. Das Management dieser Risiken wird von den dafür zuständigen Bereichen von WACKER gesteuert. Wir setzen originäre und derivative Finanzinstrumente ein, um die durch das operative Geschäft notwendigen finanziellen Bedürfnisse und Risiken zu decken und zu steuern. Der Einsatz dieser Finanzinstrumente ist verboten, wenn kein tatsächliches oder geplantes operatives Geschäft zugrunde liegt. Der Konzernanhang informiert ausführlich über die Sicherung von Risiken durch derivative Finanzinstrumente. Weitere Informationen dazu im Konzernanhang Ziffer 20.

Steuerung von finanzwirtschaftlichen Risiken

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Risiko

 

Steuerung durch Zentralbereich

 

 

 

Kreditrisiken

 

Finanzen und Versicherungen

Marktpreisrisiken

 

Finanzen und Versicherungen

Liquiditätsrisiken

 

Finanzen und Versicherungen

Währungs- und Zinsrisiken

 

Finanzen und Versicherungen

Rohstoffpreisrisiken

 

Einkauf Rohstoffe

Kreditrisiko

Szenario: Kunde oder Geschäftspartner kommt seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nach.

Auswirkungen für WACKER: Forderungsausfall aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Ausfall von Banken bezüglich ihrer Verpflichtungen gegenüber WACKER (Kreditauszahlung, Rückzahlung von Einlagen, Ausgleichszahlungen aus Derivategeschäften).

Maßnahmen: Wir setzen verschiedene Instrumente ein, um das Risiko des Forderungsausfalls zu verringern. Je nach Art und Höhe der jeweiligen Leistungen verlangen wir Sicherheiten. Dazu gehört der Eigentumsvorbehalt. Unsere Vorsorgemaßnahmen umfassen das Einholen von Referenzen und Kreditauskünften sowie die Auswertung historischer Daten der Geschäftsbeziehung, insbesondere des Zahlungsverhaltens. Ausfallrisiken begrenzen wir durch Kreditversicherungen. Dem Kontrahentenrisiko bzgl. der Banken und Vertragspartner begegnen wir durch eine sorgfältige Auswahl unserer Vertragspartner. Geldanlagen und Derivategeschäfte tätigen wir nur mit Banken, die ein Mindestrating von A – der Ratingagentur Standard & Poor’s oder einer vergleichbaren anderen Ratingagentur haben. Für Anlagen gelten zusätzlich noch Höchstanlagelimits und maximale Laufzeiten. In Ausnahmefällen dürfen auch mit Banken niedrigerer Bonität innerhalb enger Limits und Laufzeiten Anlagen getätigt oder Derivategeschäfte abgeschlossen werden. Die gleichen Kriterien gelten für den Erwerb von Staats- und Unternehmensanleihen oder anderen Wertpapieren.

Einschätzung: Die Kreditrisiken aus dem Kundengeschäft sind beherrschbar. Kreditrisiken aus vertraglichen Verpflichtungen mit Finanzinstituten ergeben sich aus Finanzanlagen und derivativen Finanzinstrumenten. Geschäfte mit Währungs- und Zinsderivaten sowie das Management der Liquidität erfolgen weltweit zentral durch den Zentralbereich Finanzen.

Risikobewertung: Die Wahrscheinlichkeit, dass Kreditrisiken aus dem Kundengeschäft eintreten, schätzen wir als gering ein. Wir gehen davon aus, dass durch unsere Regelungen zum Kontrahentenrisiko unsere Risikokonzentration bzgl. des Ausfalls von Banken gering ist. Sollten dennoch wider Erwarten Kreditrisiken aus dem Kundengeschäft beziehungsweise durch den Ausfall von Banken eintreten, so lägen die Auswirkungen auf das Ergebnis von WACKER voraussichtlich im niedrigen Bereich.

Marktpreisrisiken sowie Risiken schwankender Zahlungsströme

Szenario: Währungs-, Zins- und Rohstoffpreisschwankungen.

Auswirkungen für WACKER: Einfluss auf Ergebnis, Liquidität und Finanzanlagen.

Maßnahmen: Währungsrisiken entstehen im Wesentlichen durch Wechselkursschwankungen bei Forderungen, Verbindlichkeiten, Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, die nicht in Euro gehalten werden. Das Währungsrisiko aus Finanzinstrumenten ist insbesondere für den US-Dollar, den japanischen Yen, den Singapur-Dollar und den chinesischen Renminbi bedeutsam. Das resultierende Netto-Fremdwährungsexposure sichert WACKER ab einer bestimmten Größenordnung durch derivative Finanzinstrumente ab. Deren Einsatz ist in der Anweisung zum Devisenmanagement geregelt. Wir arbeiten mit Devisenoptionen, Devisentermingeschäften und Devisenswaps. Devisensicherungen erfolgen vorwiegend für den US-Dollar, den japanischen Yen sowie den Singapur-Dollar. Außerdem begegnen wir Wechselkursrisiken auch durch unsere Produktionsstandorte außerhalb des Euroraumes.

Zinsrisiken entstehen durch Veränderung der Marktzinsen. Das wirkt sich auf zukünftige Zinszahlungen für variabel verzinsliche Aufnahmen und Anlagen aus. Die Veränderung hat damit unmittelbaren Einfluss auf Liquidität und Finanzlage des Konzerns. Zinssicherungen nehmen wir bei identifiziertem Exposure im Eurobereich vor. Der Abschluss derivativer Finanzinstrumente ist in internen Anweisungen geregelt, die die Funktionstrennung von Handel und Abwicklung vorsehen und strengen Kontrollen innerhalb des gesamten Abwicklungsprozesses unterliegen. Die Effektivität der durchgeführten Maßnahmen wird kontinuierlich überwacht. Warenpreise werden teilweise durch börsengehandelte Futures abgesichert.

Einschätzung: Einen Teil unseres US-Dollar-, Yen- und Singapur-Dollar-Geschäftes sichern wir durch Hedging ab. Mögliche Belastungen, die sich aus dem Anstieg des Euro ergeben könnten, werden durch Hedgingmaßnahmen teilweise aufgehoben. Deshalb erwarten wir im Geschäftsjahr 2014 keine größeren Effekte aus Währungskursveränderungen.

Risikobewertung: Die Wahrscheinlichkeit, dass es im Jahr 2014 zu Währungskurs- und Zinsänderungen kommt, die substanziell von unseren Planungsannahmen abweichen, schätzen wir aus heutiger Sicht als gering ein. Sollte dieser Fall entgegen unseren Erwartungen dennoch eintreten, so hätte das vermutlich niedrige Auswirkungen auf das Konzernergebnis.

Liquiditätsrisiko

Szenario: mangelnde Verfügbarkeit von Zahlungsmitteln, erschwerter Zugang zu den Kreditmärkten.

Auswirkungen für WACKER: steigende Finanzierungskosten, Einfluss auf die weiteren Ausbaupläne.

Maßnahmen: Das Liquiditätsrisiko wird bei WACKER zentral gemanagt. Der Zentralbereich Finanzen setzt effiziente Systeme ein, um Cashmanagement und rollierende Liquiditätsplanung zu betreiben. Dem Finanzierungsrisiko beugt WACKER durch eine ausreichende Verfügbarkeit von fest zugesagten längerfristigen Kreditlinien sowie vorgehaltener Liquidität vor. Im Rahmen des Cashpoolings werden die liquiden Mittel intern im Konzern bedarfsgerecht weitergeleitet.

Einschätzung: Die Liquidität von WACKER hat sich im Geschäftsjahr 2013 gegenüber dem Vorjahr auf Grund von neu aufgenommenen Darlehen bei gleichzeitig deutlich niedrigeren Investitionen erhöht. Zum Bilanzstichtag belief sie sich auf 624,5 Mio. €. Die Finanzverbindlichkeiten überstiegen zu diesem Zeitpunkt die Liquidität – bestehend aus lang- und kurzfristigen Wertpapieren, Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten – um 792,2 Mio. €. Die von uns aufgenommenen Darlehen enthalten als einzige Financial Covenants das Verhältnis von Net Debt zu EBITDA. Gleichzeitig bestanden ungenutzte Kreditlinien mit einer Laufzeit von über einem Jahr von rund 700 Mio. €. Wir legen liquide Mittel nur bei Emittenten oder Banken an, die eine Bonität im soliden Investment-Grade-Bereich haben. Die Anlage liquider Mittel unterliegt außerdem von uns festgelegten Limits.

Risikobewertung: Wir schätzen die Wahrscheinlichkeit des Eintritts von Finanzierungs- und Liquiditätsrisiken als gering ein. Risiken, die sich aus Verstößen gegen Financial Covenants ergeben, sehen wir aktuell nicht. Sollte es dennoch wider Erwarten zu Finanzierungs- oder Liquiditätsengpässen kommen, wären ihre Auswirkungen auf das Konzernergebnis niedrig.

Pensionen

Szenario: Steigende Lebenserwartung der bezugsberechtigten Mitarbeiter, zusätzliche Verpflichtungen aus Gehalts- und Rentenanpassungen sowie sinkende Abzinsungsfaktoren erhöhen den Umfang der Pensionsverpflichtungen. Signifikante Veränderungen in der Zusammensetzung des investierten Fondsvermögens und der Kapitalmarktzinsen führen zu einem Anstieg bzw. Rückgang des Fondsvermögens. Andere Kriterien bei der Bewertung der Pensionspläne beeinflussen den periodenbezogenen Nettopensionsaufwand.

Seit dem Jahr 2013 sind Unternehmen nach IAS 19 verpflichtet, versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sowie andere Bewertungsänderungen sofort und vollständig im sonstigen Ergebnis zu erfassen. Das führt dazu, dass es zu einer höheren Volatilität des Eigenkapitals kommt. Weitere zukünftige Änderungen in den Grundsätzen der Pensionsbilanzierung können die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns negativ beeinflussen.

Auswirkungen für WACKER: Ein Großteil der betrieblichen Pensionszusagen von WACKER ist über die Pensionskasse der Wacker Chemie VVaG, über Pensionsfonds und Zweckvermögen sowie über Versicherungen abgedeckt. Den Hauptbeitrag leistet die Pensionskasse. Ein Anstieg der Pensionsrückstellungen sowie ein Sinken des Fondsvermögens und eine mögliche Zuführung finanzieller Mittel an die Pensionskasse bzw. in das Deckungsvermögen beeinflussen die Finanzlage und das Ergebnis des Konzerns. Neben der Grundversorgung über die Pensionskasse gibt es leistungsorientierte Pensionspläne in Form von Direktzusagen. Außerdem haben Mitarbeiter die Möglichkeit, Teile ihres Entgelts in unmittelbare Versorgungszusagen umzuwandeln. Die höhere Lebenserwartung der Bezugsberechtigten sowie Gehalts- und Rentenanpassungen und der Abzinsungsfaktor (Barwertermittlung aus einem Endkapital) wirken sich ebenfalls erheblich auf das Eigenkapital und das Ergebnis von WACKER aus.

Maßnahmen: Ein erheblicher Teil der betrieblichen Pensionszusagen von WACKER ist über die Pensionskasse der Wacker Chemie VVaG, über Pensionsfonds und Zweckvermögen sowie über Versicherungen abgedeckt. Gemäß ihrer Satzung und den allgemeinen Versicherungsbedingungen betreibt die Pensionskasse die Pensionsversicherung für die in Deutschland beschäftigten Mitarbeiter von WACKER. Damit eine ausreichende Verzinsung des Vermögens sichergestellt und Anlagerisiken begrenzt werden können, ist das Anlageportfolio diversifiziert über unterschiedliche Anlageklassen und Regionen. Im Rahmen ihres Bilanzstrukturmanagements steuert und optimiert die Pensionskasse alle Vermögenspositionen mit dem Ziel, bei vorgegebenen Risikogrenzen die erforderliche Rendite zu erreichen. WACKER leistet als eines der Trägerunternehmen bedarfsorientierte finanzielle Zuwendungen an die Pensionskasse. So wird eine ausreichende Deckung der Pensionsverpflichtungen sichergestellt. Im Rahmen der übrigen leistungsorientierten Pensionszusagen passen wir von Zeit zu Zeit die Berechnungsparameter, beispielsweise bei der Mindestverzinsung, an.

Einschätzung: Die bezugsberechtigten Mitarbeiter werden immer älter und die Kapitalmarktzinsen sind in den vergangenen Jahren stetig gesunken. Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals wird zukünftig wahrscheinlich nicht ausreichen, um die Pensionsverpflichtungen auf Dauer zu erfüllen. So wurde der Beitrag für leistungsorientierte Pensionszusagen der Wacker Chemie AG im Rahmen der Absicherung durch die Pensionskasse von 350 Prozent des Arbeitnehmerbeitrages im Jahr 2013 auf 400 Prozent im Jahr 2014 erhöht.

Risikobewertung: Die Wahrscheinlichkeit ist gering, dass WACKER im Jahr 2014 weitere Zahlungen in die Pensionskasse und höhere Rentenzahlungen für die übrigen Zusagen leisten muss. Da wir dieses Risiko in unserer Bilanzierung in hinreichendem Maße berücksichtigt haben, schätzen wir die Auswirkungen auf die Ergebnisentwicklung des WACKER-Konzerns als niedrig ein. Für die Zukunft ist die Wahrscheinlichkeit allerdings höher, dass wir weitere Zahlungen in die Pensionskasse leisten müssen. Weitere Informationen dazu ab Seite 231 im Konzernanhang

Rechtliche Risiken

Szenario: vielfältige steuerliche, marken-, patent-, wettbewerbs-, kartell-, umwelt-, arbeits- und vertragsrechtliche Risiken, die sich aus unserem internationalen Geschäft ergeben können.

Auswirkungen für WACKER: langwierige Rechtsstreitigkeiten, die sich auf unser operatives Geschäft, auf das Image und die Reputation unseres Unternehmens auswirken und hohe Kosten verursachen können.

Maßnahmen: Rechtliche Risiken begrenzen wir durch ein zentrales Vertragsmanagement und juristische Prüfung durch unsere Rechtsabteilung. Falls erforderlich greifen wir auch auf hoch qualifizierte, spezialisierte Rechtsexperten von außen zurück.

Patente, Marken und Lizenzen schützen und überwachen wir durch unsere Abteilung Intellectual Property. Anhand von Recherchen patentrechtlicher Regelungen stellen wir sicher, dass vor Aufnahme von Forschungs- und Entwicklungsprojekten geklärt ist, ob bestehende Patente und Schutzrechte Dritter eine wettbewerbsfähige Vermarktung neu entwickelter Produkte, Technologien und Verfahren behindern.

Mögliche Rechts- und Gesetzesverletzungen begrenzen wir durch Compliance-Programme. Im Code of Conduct des WACKER-Konzerns sind Verhaltensregeln definiert und festgelegt, die für alle Mitarbeiter bindend gelten. Durch Schulungen steigern wir die Sensibilität für diese Themen und versuchen, Reputationsrisiken zu vermeiden.

Einschätzung: Wir sehen zurzeit keine Rechtsstreitigkeiten, Patentverletzungen oder anderen rechtlichen Risiken, die unser Geschäft erheblich beeinflussen könnten.

Risikobewertung: Auf Grund der Vielfalt unserer geschäftlichen Aktivitäten in allen wesentlichen Regionen der Welt ist es grundsätzlich immer denkbar, dass rechtliche Risiken eintreten, etwa in Form von Rechtsstreitigkeiten. Konkrete Hinweise auf solche Ereignisse, die sich in größerem Umfang auf unser Geschäft auswirken könnten, haben wir aber gegenwärtig nicht und halten die Eintrittswahrscheinlichkeit derzeit für gering. Sollten solche Risiken eintreten, so hätte das mittlere Auswirkungen auf das Ergebnis des WACKER-Konzerns.

Regulatorische Risiken

Energiewende in Deutschland

Szenario: Die Transformation des Energieversorgungssystems in Deutschland hin zu einem Anteil von 80 Prozent erneuerbarer Energien im Stromsektor bis zum Jahr 2050 (Energiewende) schafft ein regulatorisches Umfeld, das voraussichtlich durch ständige Anpassungen des Gesetzgebers in Berlin und Brüssel geprägt sein wird (EEG-Reform, besondere Ausgleichsregelungen für energieintensive Unternehmen, Netznutzungsentgelt, Eigenstromprivileg, EU-Beihilfeverfahren, Beihilferichtlinien, Grünbuch 2030 der EU, Kapazitätsmechanismen).

Auswirkungen für WACKER: Mehrbelastungen wegen steigender staatlicher Umlagen auf den Strombeschaffungspreis.

Maßnahmen: Wir beobachten kontinuierlich das regulatorische Geschehen in Deutschland und der Europäischen Union. Bei absehbaren Änderungen der geltenden Rechtslage versuchen wir, unsere Positionen durch Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern und durch Mitarbeit in den Wirtschaftsverbänden in die relevanten Gesetzgebungsverfahren einzubringen. Zudem sondieren und nutzen wir Marktchancen, die sich zum Beispiel aus erneuerbaren Energien ergeben (industrielles Lastmanagement).

Einschätzung: Wir gehen davon aus, dass das regulatorische Umfeld im Kontext der Energiewende in den nächsten Jahren in Bewegung bleiben wird. WACKER begleitet die Umsetzung der Energiewende auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene.

Risikobewertung: Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es im Erneuerbare-Energien-Gesetz und bei den besonderen Ausgleichsregelungen für energieintensive Unternehmen zu Änderungen kommen wird. Ob sich daraus zusätzliche Belastungen für WACKER ergeben und falls ja, wie erheblich diese sein werden, lässt sich derzeit nicht verlässlich prognostizieren. Am wahrscheinlichsten ist aus unserer Sicht ein Szenario mit begrenzten Änderungen, die maximal mittlere Auswirkungen auf das Konzernergebnis haben werden. Sollten die Entlastungsregelungen für energieintensive Unternehmen im Hinblick auf die EEG-Einspeisevergütung, das Privileg für selbst erzeugten Strom und das Netznutzungsentgelt allerdings gänzlich abgeschafft werden, so hätte das große Auswirkungen auf das Ergebnis von WACKER.

Anti-Dumping-Verfahren

Szenario: Anti-Dumping-Verfahren des chinesischen Wirtschaftsministeriums gegen Polysiliciumhersteller aus Europa.

Auswirkungen für WACKER: negativer Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, Einfluss auf die weiteren Ausbaupläne für Polysilicium, Einfluss auf langfristige Kundenbeziehungen.

Maßnahmen: Zurzeit laufen ein Anti-Dumping- und ein Anti-Subventions-Verfahren des chinesischen Wirtschaftsministeriums gegen Polysiliciumhersteller aus Europa. WACKER versucht durch aktive Teilnahme an diesen Verfahren, Strafzölle für europäische Polysiliciumhersteller in China zu verhindern. WACKER lehnt jegliche Form von Handelsbeschränkungen ab. Wir versuchen, in zahlreichen Gesprächen mit den politischen Verantwortungsträgern in Deutschland, auf EU-Ebene und in China das Verhängen von Strafzöllen auf europäisches Polysilicium zu vermeiden. Hierbei arbeiten wir kooperativ mit dem chinesischen Wirtschaftsministerium zusammen. WACKER versucht ebenso wie seine chinesischen Kunden, den negativen Einfluss von Strafzöllen auf die Geschäftsentwicklung und den Markt deutlich zu machen.

Eine endgültige Entscheidung des chinesischen Wirtschaftsministeriums wird im April 2014 erwartet. Ein vorläufiger Entscheid liegt bereits vor. Darin sind Zölle festgelegt worden, die aber ausgesetzt sind.

Einschätzung: Es ist nicht vorhersehbar, wie sich das chinesische Wirtschaftsministerium entscheiden wird.

Risikobewertung: WACKER geht davon aus, dass die inzwischen endgültig bestätigte Entscheidung der Europäischen Union, den im Juli 2013 gefundenen Kompromiss im Solarstreit dauerhaft anzunehmen und auf generelle Strafzölle für chinesische Solarprodukte zu verzichten, den Ausgang des Verfahrens in China positiv beeinflussen könnte. Dennoch ist es nach unserer Einschätzung möglich, dass das chinesische Wirtschaftsministerium signifikante Strafzölle auf europäisches Solarsilicium verhängen wird. Sollte dieser Fall eintreten, wären die Auswirkungen für unsere Ergebnisentwicklung groß, denn dies würde das Geschäft von WACKER POLYSILICON empfindlich bremsen und könnte die Werthaltigkeit unserer Produktionsanlagen beeinflussen.

Neue Regelungen für Vor-, Zwischen- und Endprodukte, die WACKER selbst herstellt oder verwendet, sowie Auswirkungen auf unsere Produktionsverfahren

Szenario: Durch neue gesetzliche Regelungen werden die Herstellung und die Verwendung chemischer Substanzen strenger reguliert. Neue Vorschriften machen Änderungen an den Produktionsverfahren von WACKER notwendig.

Auswirkungen für WACKER: zusätzliche Investitionen in Produktionsanlagen, Umsatzverluste in einzelnen Anwendungsfeldern.

Maßnahmen: WACKER beobachtet ständig das regulatorische Umfeld für seine Produkte und Produktionsprozesse, um bei sich abzeichnenden Änderungen rechtzeitig reagieren zu können. So haben wir in einigen Anlagen zur Herstellung von Siliconen damit begonnen, diese mit zusätzlicher Technik auf mögliche regulatorische Veränderungen vorzubereiten.

Einschätzung: Grundsätzlich ist es immer möglich, dass es auf Grund neuer gesetzlicher Regelungen notwendig wird, unser Produktportfolio zu modifizieren oder unsere Produktionsprozesse anzupassen.

Risikobewertung: Wir schätzen die Wahrscheinlichkeit, dass neue Vorgaben zusätzliche Investitionen in unsere Produktionsanlagen oder Änderungen an unserem Produktangebot erfordern, als gering ein. Derzeit haben wir keine Kenntnis von konkret getroffenen Entscheidungen, die unser Geschäft in signifikanter Weise beeinflussen würden. Sollten solche Änderungen eintreten, so wären ihre Auswirkungen auf das Ergebnis von WACKER allenfalls im niedrigen Bereich.

IT-Risiken

Szenario: Angriff, Störung und unerlaubter Zugriff auf die IT-Systeme und die Netzwerke, die die Datensicherheit gefährden.

Auswirkungen für WACKER: negativer Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, auf Produktions- und Arbeitsabläufe, Know-how-Verlust.

Maßnahmen: WACKER überprüft ständig die eingesetzten Informationstechnologien und unternimmt alles, damit die IT-gestützten Geschäftsprozesse sicher abgewickelt werden können. Unser IT-Sicherheits- und -Risikomanagement hat die Aufgabe, Gefährdungen in wirtschaftlicher Weise zu beherrschen. Die Grundlage dafür bildet der ISO-Standard 27001. Anhand einer Risikoanalyse definieren wir für unsere zentralen Systeme die Anforderungen hinsichtlich der Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität der Daten, die wir in so genannten SLA s (Service Level Agreements) mit unseren Geschäfts- und Zentralbereichen festhalten. Das Einhalten dieser SLA s überwachen und kontrollieren wir laufend. Für unsere zentralen ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning) haben wir für das Jahr 2013 eine Verfügbarkeit von 99,5 Prozent vereinbart und übertroffen. Das erreichen wir durch eine hochverfügbare Auslegung unserer Systeme sowie ein damit verbundenes Backup- und Recovery-Verfahren. Für den Notfall haben wir entsprechende Vorsorge getroffen (Business Continuity Management).

IT-Risiken im Projektumfeld minimieren wir durch eine einheitliche Projekt- und Qualitätsmanagementmethode. Sie stellt sicher, dass Änderungen kontrolliert in unsere Systemlandschaft integriert werden. Bevor neue IT-Lösungen produktiv gesetzt werden, überprüfen wir, ob die Entwicklungs- und Sicherheitsvorgaben eingehalten worden sind. Konsequentes Architektur- und Bebauungsmanagement verringert die Komplexität und die Risiken.

Auftretende Risiken im operativen Betrieb erfassen wir im Rahmen des Risikomanagements, bewerten sie und leiten gezielt Gegenmaßnahmen ein. Ebenso optimieren wir laufend die Prozesse im Bereich IT-Servicemanagement. Um Ausfälle, Datenverlust, Datenmanipulation und unerlaubte Zugriffe auf unser Netzwerk zu verhindern, setzen wir moderne Hard- und Softwarelösungen ein. Angriffen auf unsere IT-Systeme durch Schadsoftware begegnen wir durch effiziente Schutzprogramme. Weltweit haben wir ein Sicherheitsteam etabliert, das Problemen bei Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit der Daten und Systeme durch organisatorische und technische Maßnahmen sowie mittels Awareness-Programmen entgegenwirkt. Zusätzlich führen wir in regelmäßigen Abständen umfassende Penetrationstests und Audits im In- und Ausland durch, um der Gefahr von Hackerattacken vorzubeugen.

Einschätzung: Störungen und Angriffe auf die IT-Systeme und Netzwerke sind nie vollständig auszuschließen. Ein langfristiger Ausfall der IT-Systeme oder ein wesentlicher Datenverlust können den Geschäftsbetrieb von WACKER erheblich beeinträchtigen.

Risikobewertung: Auf Grund unserer Vorsorgemaßnahmen stufen wir die Eintrittswahrscheinlichkeit und sich daraus ergebende Risiken als gering ein. Sollte es in unseren IT-Systemen aber dennoch zu Störungen, Ausfällen und Angriffen größeren Umfangs beziehungsweise längerer Dauer kommen, so hätte das mittlere Auswirkungen auf das Ergebnis des WACKER-Konzerns.

Personalrisiken

Szenario: demografischer Wandel, Mangel an qualifizierten Fach- und Führungskräften, Probleme beim Besetzen von Führungspositionen.

Auswirkungen für WACKER: Der Mangel an Fach- und Führungskräften kann sich negativ auf das weitere Wachstum des Unternehmens auswirken, Verlust des technologischen Vorsprungs.

Maßnahmen: Wir begrenzen die Personalrisiken über personalpolitische Maßnahmen. Dazu gehört insbesondere unser neuer Talent-Management-Prozess. Hinzu kommen vielfältige Aus- und Weiterbildungsangebote, gute Sozialleistungen und eine leistungsorientierte Vergütung. Wir bieten unseren Mitarbeitern außerdem unterschiedliche Arbeitszeitregelungen und -modelle an sowie Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

WACKER hat für alle Schlüsselpositionen im Unternehmen einschließlich aller Positionen des Oberen Führungskreises (OFK) konzernweit eine detaillierte Nachfolgeplanung. Für jede Stelle im oberen Management werden bis zu drei Kandidaten hinsichtlich Potenzial und Leistung beobachtet. WACKER unterscheidet zwischen kurzfristigem (bis zu zwei Jahren) und mittelfristigem (zwischen zwei und vier Jahren) Nachfolgebedarf. Unabhängig davon hat WACKER für OFK-Mitarbeiter für den Fall einer längeren Abwesenheit oder Krankheit einen Stellvertreter benannt.

Einschätzung: Der demografische Wandel wird das Risiko, nicht ausreichend geeignetes Fach- und Führungspersonal zu finden, mittel- und langfristig erhöhen.

Risikobewertung: Für das Jahr 2014 sehen wir die Risiken für unseren Personalbedarf als gering an. Im Eintrittsfall wären die Auswirkungen auf das Konzernergebnis vermutlich niedrig.

Externe Risiken

Szenario: Pandemie, Naturkatastrophe, Krieg oder Bürgerkrieg.

Auswirkungen für WACKER: Beeinträchtigung unserer unternehmerischen Handlungsfähigkeit, Produktionsausfälle, Ausfall von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Umsatz- und Ergebniseinbußen.

Maßnahmen: WACKER ist ein global operierender Konzern mit Produktionsanlagen und technischen Zentren in Europa, Amerika und Asien sowie weltweit rund 50 Vertriebsbüros. Mögliche Pandemien, Naturkatastrophen und Kriegshandlungen in einzelnen Ländern oder Regionen, in denen wir tätig sind, stellen ein potenzielles Risiko für unsere Geschäfts- und Produktionsabläufe, den Absatz unserer Produkte, unser Anlagevermögen und damit für unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dar. Unsere geschäftsverantwortlichen Einheiten und unsere Standorte haben Pläne und Maßnahmen erarbeitet und kommuniziert, um die Auswirkungen einer Pandemie auf die Gesundheit unserer Mitarbeiter und auf unsere Geschäftsprozesse zu minimieren. Der „Pandemie-Vorsorgeplan“ stellt ein einheitliches und koordiniertes Vorgehen sicher. Die finanziellen Auswirkungen von Schäden an unseren Produktionsanlagen durch Naturkatastrophen sind zum Teil durch Versicherungen abgedeckt. Da WACKER über Produktionsstandorte auf verschiedenen Kontinenten verfügt, ist unsere Produktions- und Lieferfähigkeit bis zu einem gewissen Grad auch dann gewährleistet, wenn einzelne Anlagen ausfallen sollten.

Einschätzung: Risiken, die sich aus Pandemien, Naturkatastrophen, Kriegs- oder Bürgerkriegshandlungen ergeben können, sind nie ganz auszuschließen.

Risikobewertung: Dass WACKER von Risiken, die sich aus Pandemien, Naturkatastrophen, Kriegs- oder Bürgerkriegshandlungen ergeben, betroffen sein könnte, halten wir für gering. Unsere Vorsorgepläne sowie unsere weltweit verteilten Produktionsstandorte und Vertriebsniederlassungen tragen dazu bei, die Auswirkungen lokaler oder regionaler Schäden auf unsere Geschäftsabläufe zu begrenzen. Daher gehen wir davon aus, dass auch beim Eintritt solcher Ereignisse die Auswirkungen auf die Ergebnisentwicklung des WACKER-Konzerns im niedrigen Bereich liegen.