Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
Die wirtschaftliche Schwäche in Europa und die nachlassende Dynamik in den schnell wachsenden Schwellenländern China, Indien und Brasilien haben das Wachstum der Weltwirtschaft gebremst. Einige Staaten der Europäischen Union verzeichneten im Jahr 2013 einen weiteren Rückgang ihrer Wirtschaftleistung. Besonders in den südeuropäischen Staaten Italien, Spanien, Portugal und Griechenland ging das Bruttoinlandsprodukt nochmals zurück. Deutschland konnte sich dieser Entwicklung entziehen und hat beim Bruttoinlandsprodukt leicht zugelegt. In den USA ist die Wirtschaftsleistung auf moderatem Niveau gestiegen.
Nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) ist die Weltwirtschaft im Jahr 2013 um 3,0 Prozent (2012: 3,2 Prozent) gewachsen. Ursprünglich war der IWF von einem Wirtschaftswachstum von 3,2 Prozent ausgegangen.
Entwicklung Bruttoinlandsprodukt 2013
Quellen: weltweit: IWF, Asien: ADB, China: Nationale Entwicklungs- und Reformkommission, Indien: ADB, Japan: IWF, USA: IWF, Europa: IWF, Deutschland: Statistisches Bundesamt
Wachstum in Asien schwächt sich weiter ab
Das Wachstum in Asien hat sich im Jahr 2013 abgeschwächt. Die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) rechnet mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung von 6,0 Prozent (2012: 6,1 Prozent). Die neue chinesische Regierung will, dass die Wirtschaft des Landes künftig nachhaltig wächst und nicht um jeden Preis. Nach Angaben der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission ist die Wirtschaft Chinas um 7,7 Prozent (2012: 7,7 Prozent) gewachsen. Indiens Wirtschaft hat mit großen Infrastrukturproblemen zu kämpfen sowie der mangelnden Bereitschaft, wichtige Strukturreformen einzuleiten, die das Wirtschaftswachstum stimulieren könnten. In Indien ist das Bruttoinlandsprodukt laut ADB um 4,7 Prozent (2012: 5,0 Prozent) geklettert. Die japanische Wirtschaft ist durch die Wirtschaftspolitik der Regierung und die Schwächung des Yen gewachsen. Nach Schätzungen des IWF ist die Wirtschaftsleistung um 2,0 Prozent (2012: 2,0 Prozent) gestiegen.
US-Wirtschaft wächst moderat
Die US-Wirtschaft ist im Jahr 2013 trotz der politischen Auseinandersetzungen um den Haushalt des Landes durch eine stabile Binnennachfrage sowie einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit moderat gewachsen. Die Wirtschaftsleistung legte laut IWF um 1,6 Prozent (2012: 2,8 Prozent) zu.
Eurozone weiter im Griff der Schuldenkrise
Die Schuldenkrise in Europa hat die Wirtschaftsleistung im Jahr 2013 weiter gebremst. Viele Krisenländer befinden sich noch immer in der Rezession. Sparprogramme, Einkommensverluste und eine hohe Arbeitslosigkeit haben sich negativ auf die Konsumausgaben und die Investitionstätigkeit der Unternehmen ausgewirkt. Allerdings gibt es erste Anzeichen dafür, dass es im Jahr 2014 wieder zu einem Wachstum kommen könnte. Nach Berechnungen des IWF verringerte sich das Bruttoinlandsprodukt der Euroländer um -0,4 Prozent (2012: –0,6 Prozent).
Deutsche Wirtschaft trotzt nach wie vor der Eurokrise
Im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen Ländern erwies sich die deutsche Wirtschaft gegenüber der Eurokrise erneut als robust. Deutschland hat damit die Rolle als führende Industrienation in Europa untermauert. Das Exportgeschäft sowie die gute Binnennachfrage waren dafür verantwortlich. Die nach wie vor niedrige Arbeitslosigkeit und der hohe Beschäftigungsgrad führten zu Steuer-Mehreinnahmen, die den Schuldenanstieg weiter verringern. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist das Bruttoinlandsprodukt um 0,4 Prozent (2012: 0,7 Prozent) gestiegen.