Ausblick auf das Geschäftsjahr 2014

Die wichtigsten Prämissen, die WACKER bei seiner Planung zugrunde legt, sind die Energie- und Rohstoffkosten, die Personalkosten und die Wechselkurse. Für das Jahr 2014 planen wir mit einem Wechselkurs des Euro zum US-Dollar von 1,35 und zum Yen von 135.

Steuerungskennzahlen und Wertmanagement

Die wichtigen finanziellen Steuerungskennzahlen für den WACKER-Konzern bleiben gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Die Umsatz- und EBITDA-Entwicklung von WACKER im Geschäftsjahr 2014 wird beeinflusst durch zwei Sachverhalte, die wir im Januar 2014 kommuniziert haben. Die Mehrheitsübernahme der Siltronic am Gemeinschaftsunternehmen Siltronic Samsung Wafer Pte. Ltd., an dem Siltronic und Samsung bisher zu jeweils 50 Prozent beteiligt waren, wirkt sich positiv in der Umsatz- und EBITDA-Entwicklung aus. Die Neuregelung der Vertrags- und Lieferbeziehungen zu einem Kunden aus der Solarindustrie hat einen positiven Effekt in Höhe von 115 Mio. € auf das EBITDA und das EBIT des Geschäftsbereiches WACKER POLYSILICON. Beide Sachverhalte sind in den Aussagen zur künftigen Entwicklung von WACKER im Geschäftsjahr 2014 berücksichtigt.

Konzernumsatz 2014 mit Mengenwachstum

WACKER erwartet im Geschäftsjahr 2014 steigende Mengen in allen Geschäftsbereichen. In unseren Planungsprämissen gehen wir von nach wie vor niedrigen Preisen für Siliciumwafer aus, die unter dem Vorjahr liegen, sowie von Preisen für Polysilicium, die etwas über dem Niveau des Vorjahres liegen. Der Konzernumsatz soll um einen mittleren einstelligen Prozentsatz steigen. Das setzt außerdem voraus, dass es zu keinen Handelsbarrieren für Polysilicium aus Europa nach China kommt und die Nachfrage im Halbleitergeschäft im Jahr 2014 anzieht.

Die tatsächliche Entwicklung des WACKER-Konzerns und der Geschäftsbereiche kann auf Grund der wirtschaftlichen Unsicherheiten positiv wie auch negativ von unseren Annahmen abweichen.

Aus heutiger Sicht werden sowohl die Chemiebereiche als auch WACKER POLYSILICON und Siltronic im Umsatz wachsen. Das größte Umsatzwachstum für unsere Produkte erwarten wir in Asien. Das Umsatzwachstum soll sich im Vergleich zum Jahr 2014 im Jahr 2015 fortsetzen – vorausgesetzt, dass die weltweite Konjunktur wie von den Wirtschaftsforschungsinstituten prognostiziert auf Wachstumskurs bleibt und es nicht zu unvorhersehbaren Einbrüchen in den für WACKER wesentlichen Absatzregionen und -branchen kommt.

Ausblick für das Jahr 2014

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Ist 2013

 

Ausblick 2014

 

 

 

 

 

Wichtige finanzielle Steuerungskennzahlen

 

 

 

 

EBITDA-Marge (%)

 

15,2

 

leichter Anstieg

ROCE (%)

 

2,2

 

leichter Anstieg

EBITDA (Mio. €)

 

678,7

 

mindestens 10 % höher

Netto-Cashflow (Mio. €)

 

109,7

 

ausgeglichener Netto-Cashflow

 

 

 

 

 

Ergänzende finanzielle Steuerungskennzahlen

 

 

 

 

Umsatz (Mio. €)

 

4.478,9

 

Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich

Investitionen (Mio. €)

 

503,7

 

ca. 550

Nettofinanzschulden (Mio. €)

 

792,2

 

Anstieg um 300 bis 400

 

 

 

 

 

Abschreibungen (Mio. €)

 

564,4

 

ca. 600

Ausblick der wesentlichen Steuerungskennzahlen auf Konzernebene

So entwickeln sich die wesentlichen Steuerungskennzahlen auf Konzernebene aus heutiger Sicht:

Entwicklung der EBITDA-Marge und des EBITDAs: Die EBITDA-Marge soll im Vergleich zum Vorjahr leicht steigen. Beim EBITDA für das Jahr 2014 gehen wir davon aus, dass es um mindestens zehn Prozent über dem Niveau des Vorjahres liegt. Höhere Absatzmengen, weitere Kosteneinsparungen, die erstmalige Konsolidierung der Siltronic Samsung Wafer Pte. Ltd. sowie der positive Ergebniseffekt aus der Neuregelung der Vertrags- und Lieferbeziehungen zu einem Solarkunden sind dafür verantwortlich. Bei chemischen Standardprodukten sowie bei Siliciumwafern rechnen wir weiter mit Preisdruck. Bei höheren Abschreibungen und über 50-prozentiger Steuerquote erwarten wir einen verbesserten Konzernjahresüberschuss im Vergleich zum Vorjahr.

ROCE: Der ROCE wird im Vergleich zum Vorjahr (2013: 2,2 Prozent) leicht steigen.

Netto-Cashflow: Für das Jahr 2014 peilen wir einen ausgeglichenen Netto-Cashflow an. Höhere Investitionen als im Vorjahr und geringere positive Effekte aus dem Management unserer Vorräte führen dazu, dass der Netto-Cashflow substanziell niedriger sein wird als im Vorjahr.

Ausblick für ergänzende Steuerungskennzahlen auf Konzernebene

Investitionen: Im Jahr 2014 belaufen sich die Investitionen voraussichtlich auf ca. 550 Mio. €. Dabei werden die Kapitaleinzahlungen in das Gemeinschaftsunternehmen mit Samsung zur Mehrheitsübernahme nicht als Investitionen, sondern als Finanzierung zur Rückführung von Finanzverbindlichkeiten des Joint Ventures gezeigt. Die Investitionen werden voraussichtlich nicht in vollem Umfang aus dem erwarteten Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit gedeckt. Für das Jahr 2015 sind Investitionen in ähnlicher Größenordnung geplant. Die Abschreibungen werden im Jahr 2014 bei rund 600 Mio. € liegen. Die Mehrheitsübernahme an dem Gemeinschaftsunternehmen mit Samsung führt dabei zu einem Anstieg von rund 80 Mio. €.

Investitionen 2014 nach Geschäftsbereichen

Investitionen 2014 nach Geschäftsbereichen (Balkendiagramm)Investitionen 2014 nach Geschäftsbereichen (Balkendiagramm)

Nettofinanzschulden: Die Nettofinanzschulden werden sich im Vergleich zum Vorjahr um 300 bis 400 Mio. € erhöhen (2013: 792,2 Mio. €). Der Anstieg ist vor allem auf die Mehrheitsübernahme der Siltronic Samsung Wafer Pte. Ltd. durch Siltronic zurückzuführen sowie durch Polysiliciumlieferungen an unsere Kunden für bereits erhaltene Vorauszahlungen.

Umsatz- und EBITDA-Entwicklung der Geschäftsbereiche

In den Chemiebereichen haben wir im Geschäftsjahr 2013 zum Teil einmalige Kosteneinsparungen erzielt, die sich im Geschäftsjahr 2014 so nicht wiederholen werden.

Für den Geschäftsbereich WACKER SILICONES erwarten wir für das Jahr 2014 einen substanziellen Umsatzanstieg ohne wesentliche Belastungen bei den Rohstoffkosten, allerdings bei anhaltendem Preisdruck bei Standardprodukten. Der Volumenzuwachs im Geschäftsbereich soll prozentual über dem Wachstum des weltweiten Bruttoinlandsprodukts liegen. Das Wachstum kommt vor allem aus Asien, wo der Wohlstandszuwachs zu einem höheren Pro-Kopf-Verbrauch von Siliconprodukten führt. Zudem beschleunigt der steigende Qualitätsanspruch die Substitution von einfachen zu höherwertigen Produkten, in denen Silicone zum Einsatz kommen. Den stärksten Anstieg erwarten wir mit Produkten für Körperpflege, bei Produkten für die Elektro- und Elektronikindustrie sowie für die Medizintechnik. Das EBITDA soll leicht unter dem Vorjahr liegen. Verantwortlich dafür ist, dass im Vorjahr ein Einmaleffekt in Höhe von 13,7 Mio. € (Auflösungen von Rückstellungen für Abnahmeverpflichtungen in China) enthalten ist.

Im Geschäftsbereich WACKER POLYMERS gehen wir von einem deutlichen Umsatzanstieg im Vergleich zum Vorjahr aus. Wachstumstreiber für das Dispersionsgeschäft ist nach wie vor die Substitution von Styrolbutadien durch VAE-Dispersionen in der Teppichindustrie in Amerika und Westeuropa. In den Schwellenländern erwarten wir weiteres Wachstum im Bereich der Bauanwendungen, insbesondere beim Thema Innenfarben. Den regional stärksten Zuwachs beim Umsatz sehen wir in China und Indien sowie in Amerika. In Europa erwarten wir nur ein leichtes Umsatzplus. Weiter vorantreiben werden wir die Umsetzung individuell auf die unterschiedlichen Regionen zugeschnittener Marktstrategien, um die Wachstumspotenziale ausschöpfen zu können. Beim EBITDA gehen wir von einem leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr aus.

Einen deutlichen Umsatzanstieg erwarten wir im Jahr 2014 im Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS. Mit der Übernahme der Scil Proteins Production wollen wir unser Geschäft auf dem Gebiet der Pharmaproteine ausbauen. WACKER BIOSOLUTIONS verfügt jetzt über einen Fermenter mit einer Kapazität von bis zu 1.500 Litern. Darin können pharmazeutische Wirkstoffe für die klinische Prüfung, aber auch für die Marktversorgung hergestellt werden. Aber auch in den anderen Bereichen Pharma/Agro und Ernährung (Food) gehen wir von weiter steigenden Umsätzen aus. Die größten Wachstumschancen sehen wir weiterhin in Asien, aber auch in Deutschland. Das EBITDA erwarten wir auf dem Niveau des Vorjahres.

Das Polysiliciumgeschäft von WACKER soll im Jahr 2014 in den Absatzmengen und im Umsatz wachsen. Wir gehen davon aus, dass der Photovoltaikmarkt sein Wachstum weiter fortsetzen wird. Trotzdem gibt es nach wie vor Überkapazitäten in der gesamten Wertschöpfungskette. Bei den Polysiliciumpreisen für Photovoltaikanwendungen erwarten wir eine ganz leichte Erholung. Sollte es allerdings zu Strafzöllen gegen europäische Polysiliciumhersteller von Seiten des chinesischen Wirtschaftsministeriums kommen, kann das unser Geschäft negativ beeinflussen. Unser Hauptaugenmerk liegt nach wie vor darauf, die Herstellungskosten für Polysilicium nochmals deutlich zu verringern. Beim EBITDA rechnen wir mit einem deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Positiv beeinflusst wird die EBITDA-Entwicklung durch die Neuregelung der Vertrags- und Lieferbeziehungen mit einem Kunden aus der Solarindustrie. Daraus ergeben sich Sondererträge aus einbehaltenen Vorauszahlungen und Schadenersatzleistungen.

Für die Siltronic gehen wir von einem substanziellen Umsatzanstieg im Jahr 2014 aus. Verantwortlich dafür ist in erster Linie die Vollkonsolidierung des Gemeinschaftsunternehmens Siltronic Samsung Wafer Pte. Ltd., an der die Siltronic jetzt 78 Prozent hält. Für das Jahr 2014 erwarten wir nach wie vor Preisdruck, der das Umsatzwachstum bremst. Bei 300 mm Siliciumwafern rechnen wir damit, dass der Markt weiter wächst. Bei 200 mm Siliciumwafern und kleineren Durchmessern sehen wir aus heutiger Sicht eine stabile Nachfrage. Beim EBITDA erwarten wir, bedingt durch die Vollkonsolidierung des Gemeinschaftsunternehmens, einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr.

Künftige Dividende

Die Dividendenpolitik von WACKER orientiert sich grundsätzlich daran, mindestens 25 Prozent des Jahresergebnisses an die Aktionäre auszuschütten, vorausgesetzt, die wirtschaftliche Situation erlaubt dies und die beschließenden Gremien stimmen zu.

Finanzierung

Die Grundzüge unserer Finanzpolitik behalten ihre Gültigkeit. Auch wenn die Verschuldung im Jahr 2014 weiter ansteigt, setzen wir auf ein starkes Finanzprofil mit einer vernünftigen Kapitalstruktur und einer gesunden Fälligkeitsstruktur unserer Finanzschulden. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2013 verfügt WACKER über ungenutzte Kreditlinien von über einem Jahr in Höhe von rund 700 Mio. €.

Mittelfristige Ziele

Auf dem Capital Markets Day von WACKER am 01. Juli 2013 in London hat das Unternehmen dem Kapitalmarkt erstmals seine mittelfristigen Ziele bis zum Jahr 2017 vorgestellt. Der Fokus für diesen Zeitraum liegt darauf, die Ertragskraft des Konzerns zu erhöhen und einen positiven Cashflow zu erwirtschaften.

Mittelfristige Ziele des WACKER-Konzerns bis 2017

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Ziel 2017

 

 

 

Umsatz

 

6–6,5 Mrd. €

EBITDA

 

1,2 Mrd. €

EBITDA-Marge

 

Rund 20 Prozent

ROCE

 

Größer elf Prozent

Investitionen

 

Auf dem Niveau oder unterhalb der Abschreibungen

Gesamtaussage des Vorstands zur voraussichtlichen Geschäftsentwicklung

WACKER geht davon aus, dass die Weltwirtschaft auf Grund positiver Prognosen im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr wieder stärker wachsen wird. Im Jahr 2015 wird sich das Wachstum der Weltwirtschaft aus heutiger Sicht fortsetzen.

Für das Jahr 2014 erwarten wir einen Anstieg unseres Umsatzes auf Konzernebene. Wir rechnen damit, dass alle fünf Geschäftsbereiche im Umsatz zulegen werden. Beim EBITDA gehen wir von einem deutlichen Zuwachs von mehr als zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr aus, was auch die EBITDA-Marge verbessern wird. Die Entwicklung des EBITDA s ist allerdings beeinflusst durch Sondererträge aus der Neuregelung der Vertrags- und Lieferbeziehungen zu einem Kunden aus der Solarindustrie. Daraus ergeben sich Sondererträge aus einbehaltenen Vorauszahlungen und Schadenersatzleistungen. Die Energie- und Rohstoffkosten als wichtigste Einflussfaktoren für unsere Herstellungskosten werden in Summe auf dem Niveau des Vorjahres erwartet. Mit Preisdruck rechnen wir vor allem im Geschäft mit Siliciumwafern und bei Standardprodukten im Silicon- und Polymerbereich. Im Polysiliciumgeschäft gehen wir davon aus, dass die Preise sich leicht erholen werden und sich die Nachfrage positiv entwickeln wird.

Der ROCE wird im Vergleich zum Vorjahr leicht steigen.

Die Investitionen werden mit ca. 550 Mio. € etwas höher sein als im Vorjahr. Die Abschreibungen liegen mit rund 600 Mio. € etwas darüber und höher als im Vorjahr. Beim Netto-Cashflow streben wir einen ausgeglichenen Wert an. Die Nettofinanzschulden steigen um rund 300 bis 400 Mio. € an. Der Konzernjahresüberschuss soll im Vergleich zum Vorjahr höher ausfallen.

WACKER nimmt in seinen vier größten Geschäftsbereichen mindestens eine Top-3-Position ein und verfügt über hervorragende Produkte. Unsere Technologie- und Innovationskraft sowie unsere Präsenz in den wichtigsten Absatzmärkten bilden die Grundlage dafür, dass wir unsere Marktpositionen festigen oder sogar ausbauen können.

Nach zwei Jahren mit hohen Preisrückgängen vor allem im Polysiliciumgeschäft sehen wir für das Jahr 2014 gute Chancen, beim Umsatz und EBITDA wieder zulegen zu können. Auf Grund unserer jetzigen Strategie sehen wir uns gut gerüstet, auch über das Jahr 2014 hinaus weiter profitabel zu wachsen.

Bis zum Zeitpunkt der Abschlussaufstellung hat sich an unserer Einschätzung nichts geändert.