Vermögens- und Finanzlage der Wacker Chemie AG nach HGB

Bilanz

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Mio. €

 

2013

 

2012

 

 

 

 

 

Aktiva

 

 

 

 

Immaterielle Vermögensgegenstände

 

5,1

 

5,9

Sachanlagen

 

1.639,4

 

1.823,0

Finanzanlagen

 

1.700,0

 

1.453,6

Anlagevermögen

 

3.344,5

 

3.282,5

Vorräte

 

388,6

 

447,5

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

 

347,3

 

330,1

Andere Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

 

593,2

 

805,7

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

 

940,5

 

1.135,8

Wertpapiere

 

58,1

 

175,4

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

 

337,8

 

125,2

Umlaufvermögen

 

1.725,0

 

1.883,9

Rechnungsabgrenzungsposten

 

2,5

 

3,4

Summe Aktiva

 

5.072,0

 

5.169,8

 

 

 

 

 

Passiva

 

 

 

 

Gezeichnetes Kapital

 

260,8

 

260,8

./. Nennbetrag eigener Anteile

 

-12,4

 

-12,4

Ausgegebenes Kapital

 

248,4

 

248,4

Kapitalrücklage

 

157,4

 

157,4

Andere Gewinnrücklagen

 

1.000,0

 

1.000,0

Bilanzgewinn

 

636,1

 

654,3

Eigenkapital

 

2.041,9

 

2.060,1

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

 

571,1

 

535,7

Andere Rückstellungen

 

328,4

 

297,6

Rückstellungen

 

899,5

 

833,3

Finanzverbindlichkeiten

 

1.113,7

 

1.056,2

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

 

155,9

 

154,4

Übrige Verbindlichkeiten

 

861,0

 

1.065,8

Verbindlichkeiten

 

2.130,6

 

2.276,4

Summe Passiva

 

5.072,0

 

5.169,8

 

 

 

 

 

Der Bilanzsumme der Wacker Chemie AG ist gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Sie beläuft sich auf 5,07 Mrd. € (2012: 5,17 Mrd. €). Das sind zwei Prozent weniger als zum 31. Dezember 2012. In den einzelnen Posten ergaben sich dabei einige gegenläufige Effekte.

Das Anlagevermögen hat sich im Geschäftsjahr 2013 auf 3,34 Mrd. € (2012: 3,28 Mrd. €) erhöht. Das Sachanlagevermögen stieg durch Investitionszugänge um 153,2 Mio. €. Im Wesentlichen handelte es sich dabei um technische Anlagen und Maschinen. Abschreibungen minderten das Sachanlagevermögen um 328,1 Mio. € (2012: 337,6 Mio. €). Das Finanzanlagevermögen erhöhte sich von 1,45 Mrd. € auf 1,70 Mrd. €. Zum einen wurde die Zwischenholding der Produktionsgesellschaft Wacker Polysilicon North America, LLC im abgelaufenen Geschäftsjahr mit zusätzlichem Eigenkapital in Höhe von 191,1 Mio. € ausgestattet. Dadurch wird der Aufbau des Produktionsstandortes Tennessee finanziert. Gegenläufig wirken Abschreibungen von insgesamt 8,0 Mio. € auf die Beteiligung an der Tochtergesellschaft in Brasilien.

Außerdem wurde der als Finanzanlage bilanzierte geschlossene Investmentfonds von 140,0 Mio. € auf 200,0 Mio. € aufgestockt. Er enthält kurzfristig nicht benötigte Liquidität für die zukünftige Finanzierung unserer Investitionsprojekte. Das Anlagevermögen beträgt 66 Prozent der Bilanzsumme der Wacker Chemie AG. Im Vorjahr waren es 63 Prozent.

Der Bestand an Vorräten ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Er belief sich auf 388,6 Mio. € (31. Dezember 2012: 447,5 Mio. €). Das ist ein Rückgang von 13 Prozent. Insbesondere die hohe Auslastung des Geschäftsbereichs Polysilicium führte zum Bilanzstichtag zu niedrigen Vorratsbeständen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen von 330,1 Mio. € auf 347,3 Mio. €. Reduziert haben sich die anderen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände. Sie beliefen sich zum Stichtag auf 593,2 Mio. €. Das sind 26 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Forderungen an verbundene Unternehmen gingen deutlich zurück. Sie beliefen sich auf 475,6 Mio. € (31. Dezember 2012: 676,7 Mio. €). Der Grund für diesen Rückgang ist die Rückführung der laufenden Finanzierung der Baumaßnahmen am neuen Produktionsstandort Charleston, Tennessee, über die Produktionsgesellschaft Wacker Polysilicon North America, LLC. Die Gesellschaft wird nun durch die Muttergesellschaft Wacker Chemicals Corporation in den USA mit Liquidität ausgestattet. Die Finanzierung wird durch die Begebung einer erstrangigen unbesicherten langfristigen Privatplatzierung in Höhe von 400 Mio. US-$ durch die Wacker Chemicals Corporation sichergestellt. Die sonstigen Vermögensgegenstände gingen um zehn Prozent zurück. Sie sanken auf 107,4 Mio. € (31. Dezember 2012: 118,8 Mio. €). Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen Steuerforderungen und sonstige Forderungen.

Zum 31. Dezember 2013 verfügte die Wacker Chemie AG über 51,2 Mio. € an so genannten Commercial Papers mit einer Laufzeit von weniger als drei Monaten. Das Kassen- und Bankguthaben der Wacker Chemie AG belief sich zum 31. Dezember 2013 auf 337,8 Mio. € (2012: 125,2 Mio. €).

Das Eigenkapital beträgt zum Bilanzstichtag 2,04 Mrd. € (2012: 2,06 Mrd. €). Das entspricht einer Eigenkapitalquote von 40,3 Prozent (2012: 39,8 Prozent). Die Hauptversammlung der Wacker Chemie AG beschloss, aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2012 eine Dividende in Höhe von 29,8 Mio. auszuschütten. Der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von 624,5 Mio. € wurde auf neue Rechnung vorgetragen. Der Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2013 setzt sich aus dem laufenden Ergebnis des Jahres 2013 in Höhe von 11,6 Mio. € und dem nicht ausgeschütteten Gewinnvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von 624,5 Mio. € zusammen.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind im Vergleich zum Vorjahr wie erwartet weiter angestiegen. Sie erhöhten sich um 35,4 Mio. € auf 571,1 Mio. € (2012: 535,7 Mio. €). Auch die anderen Rückstellungen erhöhten sich im Geschäftsjahr 2013. Sie stiegen um 30,8 Mio. € auf 328,4 Mio. €. Das ist ein Anstieg von zehn Prozent. Sie setzen sich im Wesentlichen aus Steuer-, Personal- und Umweltschutzrückstellungen sowie sonstigen Rückstellungen zusammen. Grund für den Anstieg sind insbesondere Zuführungen zu den Steuer- und Personalrückstellungen. Insgesamt bilden die Rückstellungen 18 Prozent der Bilanzsumme ab.

Die Finanzverbindlichkeiten betrugen zum Bilanzstichtag 1,11 Mrd. € (2012: 1,06 Mrd. €). Das ist ein Anstieg von fünf Prozent. Die Kreditaufnahme bei Banken belief sich auf 819,1 Mio. € (2012: 857,1 Mio. €). Die Wacker Chemie AG hat im 2. Quartal 2013 19,0 Mio. € eines auslaufenden Schuldscheindarlehens getilgt. Finanzverbindlichkeiten aus dem Cashpooling sowie konzerninterne Darlehen stiegen um 96,5 Mio. €. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beliefen sich zum Stichtag auf 286,5 Mio. € (2012: 190,0 Mio. €). Die Finanzverbindlichkeiten entsprechen 22 Prozent der Bilanzsumme (2012: 20 Prozent).

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen blieben im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant. Sie beliefen sich auf 155,9 Mio. € (2012: 154,4 Mio. €). Die übrigen Verbindlichkeiten sind zurückgegangen. Sie sanken von 1,07 Mrd. € im Vorjahr auf 861,0 Mio. € zum Bilanzstichtag. Hier wirkt sich im Wesentlichen der Rückgang der erhaltenen Anzahlungen aus Polysiliciumverträgen aus. Diese verminderten sich im Verlauf des Geschäftsjahres 2013 um 184,9 Mio. € auf 836,0 Mio. € (2012: 1,02 Mrd. €). Die erhaltenen Anzahlungen aus Polysiliciumlieferungen entsprechen 16 Prozent der Bilanzsumme.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist im Vergleich zum Vorjahr von 399,0 Mio. € auf 317,2 Mio. € zurückgegangen. Das ist ein Rückgang von 81,8 Mio. €. Im Wesentlichen sind hierfür das geringere Betriebsergebnis von 157,0 Mio. € (2012: 389,1 Mio. €) sowie deutlich geringere Abschreibungen verantwortlich. Die Abschreibungen beliefen sich auf 339,7 Mio. € (2012: 514,8 Mio. €). Die erhaltenen Anzahlungen für Polysiliciumlieferungen veränderten sich im Zeitraum Januar bis Dezember erwartungsgemäß um –184,9 Mio. € (2012: –155,0 Mio. €) auf Grund der erfolgten Lieferungen und einbehaltener Vorauszahlungen aus aufgelösten Verträgen. Das geringere Working Capital und der Aufbau von Rückstellungen haben den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit positiv beeinflusst.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit der Wacker Chemie AG hat sich mit –229,9 Mio. € (2012: –482,2 Mio. €) deutlich reduziert. Die Investitionen in Sachanlagevermögen gingen zurück. Sie beliefen sich im Geschäftsjahr 2013 auf 153,8 Mio. € (2012: 251,9 Mio. €). Ein Teil der Mittel floss in den weiteren Ausbau der Polysiliciumproduktion am Standort Nünchritz sowie in laufende Investitionen am Standort Burghausen. Die Investitionen in Finanzanlagen enthalten im Wesentlichen Kapitalerhöhungen in die Gesellschaft Wacker Polysilicon North America, LLC, für den Aufbau des Produktionsstandortes im US-Bundesstaat Tennessee. Die Finanzierung wurde über eine Zwischenholding abgewickelt. Zudem haben wir eine Einzahlung in den geschlossenen Wertpapierfonds vorgenommen. Enthalten sind ebenfalls Erlöse aus dem Verkauf von Wertpapieren in Höhe von 170,9 Mio. €. Bereinigt um diesen Effekt aus dem Verkauf von Wertpapieren ergibt sich für das vergangene Geschäftsjahr ein Mittelabfluss aus langfristiger Investitionstätigkeit in Höhe von 400,8 Mio. € (2012: 611,2 Mio. €).

Der Netto-Cashflow als Saldo von Investitionstätigkeit und laufender Geschäftstätigkeit abzüglich Wertpapieren und Anzahlungen verbesserte sich im laufenden Geschäftsjahr deutlich. Er belief sich auf 101,3 Mio. €. (2012: –57,3 Mio. €).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist geprägt von Zuflüssen aus Rückführungen konzerninterner Finanzierungen. Er beläuft sich auf 176,5 Mio. €. Im Saldo konnten konzerninterne Darlehen in Höhe von 225,3 Mio. € zurückgeführt werden. Zahlungswirksam wurde auch die Dividende für das Geschäftsjahr 2012 in Höhe von –29,8 Mio. €. Im Vorjahr ergab sich per saldo eine Aufnahme von Finanzierungsmitteln von –207,2 Mio. €, bei denen es sich zum großen Teil um konzerninterne Finanzierungen handelte.

Die Liquidität – definiert als Summe der Wertpapiere des Umlaufvermögens, des geschlossenen Investmentfonds und des Kassen- und Bankguthabens – hat sich von 440,6 Mio. € zum 31. Dezember 2012 auf 595,9 Mio. € zum 31. Dezember 2013 verändert. Der Saldo aus Liquidität und Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten hat sich verbessert. Zum Ende des Geschäftsjahres 2013 betrugen die Nettofinanzschulden 223,3 Mio. € (2012: 416,5 Mio. €).