Nachbarn
WACKER versteht sich als Corporate Citizen – als unternehmerischer Bürger. Corporate Citizenship beginnt mit einem guten Verhältnis zu den Nachbarn. Für WACKER heißt das, offen über das zu sprechen, was hinter den Werktoren geschieht. Unsere Standorte gehen weltweit auf Fragen der Öffentlichkeit ein. Anwohner, die sich mit Anliegen an uns wenden, erhalten eine schnelle und verständliche Antwort. Dafür stehen Bürgertelefone und zentrale Ansprechpartner bereit. Mit Umweltberichten und anderen Broschüren informieren wir über unsere Standorte. Wir laden zu Tagen der offenen Tür und zu anderen Veranstaltungen ein, etwa zu den Umweltinformationstagen am Standort Burghausen oder den jährlichen Nachbarschaftsgesprächen im Werk Nünchritz. WACKER öffnete seine Pforten auch in der Berichtsperiode. Hier zwei Beispiele:
- Im Internationalen Jahr der Chemie 2011 beteiligten wir uns am bundesweiten Tag der offenen Tür der chemischen Industrie. Unter dem Motto „Ein Blick in unsere Welt“ schauten rund 20.000 Besucher an den Standorten Burghausen, Freiberg und Köln einen Tag lang hinter die Kulissen des Unternehmens und erkundeten bei Werkrundfahrten, Experimentalvorträgen und Produktpräsentationen die Welt der Chemie. Ausgerufen wurde das Internationale Jahr der Chemie 2011 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen, um an die Verdienste der Chemie und ihren Beitrag zum Wohlstand der Menschen zu erinnern.
Blick hinter die Kulissen
Allein in Burghausen kamen 15.000 Besucher bei schönstem Spätsommerwetter zum Tag der Offenen Tür. Die Werkbusse unternahmen 90 Besichtigungsfahrten zu neun verschiedenen WACKER-Betrieben – vom Schulungszentrum WACKER ACADEMY über den Pulverbetrieb bis hin zum Waferhersteller Siltronic. Auf der großen Aktionsbühne führte Bayern3-Moderator Roman Roell durch ein buntes Programm. Neben viel Musik gab es auch spannende Interviews mit WACKER-Vorstandsmitgliedern zur aktuellen Entwicklung des Standorts, zu Themen wie Verkehrsinfrastruktur, Energiegewinnung, Nachhaltigkeit und Nachbarschaft.
- Der chinesische WACKER-Standort in Nanjing veranstaltete gemeinsam mit den anderen im Nanjing Chemical Industry Park ansässigen Unternehmen im Jahr 2012 einen Tag der offenen Tür. Rund 400 Besucher ließen sich durch das Werk führen und die Anlagen zeigen.
Wir bewerten laufend und im Vorfeld von Investitionsentscheidungen, wie sich unsere Geschäftstätigkeit auf das Umfeld auswirkt. Hierzu analysieren wir zum Beispiel erwartete Emissionen, die regionale Infrastruktur und den Einfluss auf den lokalen Arbeitsmarkt.
WACKER hat im April 2012 am Standort Nünchritz seine Anlagen zur Herstellung von polykristallinem Reinstsilicium offiziell in Betrieb genommen. Insgesamt haben wir rund 900 Mio. € in die neuen Anlagen investiert und mehr als 500 neue Arbeitsplätze geschaffen. Das Werk in Nünchritz, im Jahr 1900 als Chemiestandort gegründet, gehört seit 1998 zum WACKER-Konzern. Seitdem wurden rund 1,5 Mrd. € investiert und das Werk zu einer der weltweit größten und modernsten Produktionsstätten für Silicone und polykristallines Reinstsilicium ausgebaut. Am Standort Nünchritz sind derzeit mehr als 1.400 Mitarbeiter beschäftigt. Von Beginn des Vorhabens im Jahr 2008 an haben wir die Anwohner offen über das Projekt informiert. Der Anspruch, offen und transparent zu informieren, trägt dazu bei, dass der Standort bei seinen Nachbarn ein hohes Ansehen genießt. Trotz unvermeidbarer Belästigungen durch den Neubau standen die meisten Bewohner in Nünchritz und Umgebung dem Ausbau des WACKER-Werks positiv gegenüber.
WACKER POLYMERS in Allentown/Pennsylvania, USA, arbeitet seit 2010 mit Habitat for Humanity of the Lehigh Valley zusammen. Die Non-Profit-Organisation renoviert oder errichtet preisgünstige Häuser, die an bedürftige Familien verkauft werden. Diese Familien kommen in den Genuss von zinsgünstigen Krediten, die wiederum an einen Fonds gehen, mit dem weitere Habitat-Häuser errichtet werden. WACKER POLYMERS fördert Habitat finanziell und durch Freiwilligenarbeit, etwa beim Streichen, Lackieren oder Fliesenlegen.
Die WACKER-Tochter SILMIX® arbeitet seit der Berichtsperiode mit einer Behindertenwerkstatt aus der Nachbarschaft zusammen. Das Tochterunternehmen suchte Unterstützung, um Nachfragespitzen bei Produktion, Verpackung und Auftragsabwicklung von Ohrenstöpseln aus Silicon abzudecken. Die California Disability Services Association (CDSA), ein Verbund von kalifornischen Behindertenorganisationen, hat das Unternehmen für dieses Engagement mit dem „Excellence in Employment Award 2012“ ausgezeichnet.
Behinderte bieten perfekten Service
Eine Behindertenwerkstatt hilft seit 2012 der WACKER-Tochter SILMIX® dabei, auch in Zeiten hoher Nachfrage einen pünktlichen und perfekten Service zu bieten. SILMIX® produziert in Kalifornien und an weiteren Standorten spezielle Siliconkautschuk-Mischungen. Sie sind die Grundlage für Ohrenstöpsel, die SILMIX® weltweit vertreibt. „Ab und zu gibt es Nachfragespitzen“, erklärt Kim Liberato, Leiter von SILMIX®-California. Diese Spitzen decken jetzt dauerhaft mehr als 300 behinderte Menschen ab, die im Pomona Valley Workshop (PVW) arbeiten, einer lokalen gemeinnützigen Behindertenwerkstätte. Sie betreut Menschen mit Autismus, Down-Syndrom und anderen Entwicklungsstörungen, die aber allesamt willens und in der Lage sind, einfache Montage- und Verpackungsaufgaben exakt und effizient zu erledigen. In einem Gemeinschaftsprojekt von SILMIX® und dem PVW wurde eine Fertigungshalle errichtet, in der die behinderten Mitarbeiter jetzt Ohrenstöpsel für Schwimmer produzieren und verpacken. Dieses Geschäftsmodell bringt für beide Seiten nur Vorteile: SILMIX® muss sich keine Gedanken mehr um Service-Engpässe machen und die PVW-Mitarbeiter haben einen Job, der sie stolz und zufrieden macht.
Die indische Wacker Metroark Chemicals Pvt. Ltd. nahe Kalkutta verteilt jedes Jahr Mückennetze an die Familien in der Nachbarschaft, damit sie sich vor Malaria und anderen Krankheiten schützen können. In der Berichtsperiode unterstützte das Gemeinschaftsunternehmen die Nachbarschaft auch, indem es Solarlampen an Dorfbewohner spendete und zwei Dörfer an das elektrische Stromnetz anschließen ließ. Zudem finanzierte Wacker Metroark Chemicals Pvt. Ltd. Gesundheitschecks und Augenuntersuchungen für die Einwohner.
Dr. Peter von Zumbusch, ehemaliger Leiter von WACKER Greater China, wurde mit dem Magnolia Memorial Award 2012 der Stadtverwaltung von Shanghai ausgezeichnet. Er erhielt die Auszeichnung als Anerkennung für seine herausragenden Beiträge zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung dieser Region. Ki-Hong Cho, Leiter des Werks Ulsan von WACKER Chemicals Korea, erhielt im selben Jahr vom Wirtschaftsministerium in Seoul einen Anerkennungspreis für seinen Beitrag zur Entwicklung der chemischen Industrie in Ulsan und in Korea.
WACKER fördert die Region um seine Standorte auch erheblich durch den Bezug von Waren und Dienstleistungen bei heimischen Lieferanten. Mehr als 90 Prozent unser technischen Waren und Serviceleistungen kaufen wir in dem Land ein, in dem der Bedarf besteht. Die regionale Wertschöpfung zeigen beispielhaft unsere beiden größten Standorte:
Burghausen/Bayern
Im Jahr 2012 hat der Standort 22 Prozent (mehr als 160 Mio. €) seiner technischen Waren und Dienstleistungen von Lieferanten aus den umgebenden Landkreisen bezogen. Der WACKER-Standort in Burghausen gehört zum bayerischen Chemiedreieck. Die Unternehmen des so genannten ChemDelta Bavaria beschäftigen rund 25.000 Mitarbeiter und sichern weitere 50.000 Arbeitsplätze in der Region.
Nünchritz/Sachsen
Im Jahr 2012 wurden 24 Prozent der Lieferungen und Dienstleistungen für das Werk von Firmen aus Sachsen erbracht (2011: 21 Prozent), weitere vier Prozent von Firmen aus den übrigen neuen Bundesländern (2011: vier Prozent). Der Gesamtwert der Leistungen aus Sachsen lag bei rund 107 Mio. €. (2011: 92 Mio. €).
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Regionale Beschaffung |
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2012 |
2011 |
20102 |
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Anteil regional beschaffter1 technischer Waren und Dienstleistungen (%) |
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Deutschland |
96 |
93 |
− |
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Greater China3 |
90 |
86 |
− |
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USA |
90 |
63 |
− |
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Konzern |
93 |
79 |
− |