Politik und Nichtregierungsorganisationen

Übereinstimmend mit unseren Handlungsgrundsätzen bekennen wir uns zu einem verantwortungsbewussten, integren Verhalten – auch gegenüber politischen Parteien und Nichtregierungsorganisationen. Wir vertreten unsere politischen Interessen im Einklang mit den von uns öffentlich geäußerten Positionen. Unser Umgang mit der Politik orientiert sich an Sachpositionen. Dabei sind wir offen für den Dialog mit allen demokratischen Parteien.

WACKER engagiert sich vor allem im Bereich der Energiepolitik. In der Berichtsperiode brachten wir unter anderem folgende Positionen in die politische Meinungsbildung ein:

  • Wir befürworten die Energiewende, insbesondere den Ausbau von Solarenergie und Windkraft als tragende Säulen im künftigen deutschen Energiemix.
  • Das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) muss fortentwickelt werden, um den Ausbau erneuerbarer Energien kosteneffizienter zu gestalten. Dazu muss die bisherige Berechnungsmethode der EEG-Umlage überarbeitet werden. Wind- und Solarenergie sorgen für sinkende Preise an der Strombörse. Durch die Preissenkung aber steigt die EEG-Umlage. Dieses Strukturproblem muss korrigiert werden.
  • Als Industrieunternehmen mit einem hohen Energiebedarf brauchen wir international wettbewerbsfähige Strompreise und eine sichere Stromversorgung.
  • Wir lehnen jede Form von Strafzöllen auf Solarmodule und Materialien für Photovoltaik ab. Sie verteuern Solarprodukte künstlich, mindern die Wettbewerbsfähigkeit der Solarenergie und bremsen letztlich die weltweite Energiewende und den Klimaschutz.

WACKER unterhält seit dem Jahr 2011 eine eigene Repräsentanz in Berlin, um seine politischen Interessen noch besser vertreten zu können. Zudem laden wir Politiker regelmäßig zu Gesprächen und Besichtigungen in unsere Standorte ein.

Wir bringen unsere Expertise in nationalen und internationalen Verbänden ein. Das sind vor allem der europäische Chemieverband CEFIC (European Chemical Industry Council), der amerikanische Verband ACC (American Chemistry Council) und der deutsche VCI (Verband der Chemischen Industrie). Die Themen, die wir in den Verbänden bearbeiten, reichen von Anlagen- und Arbeitssicherheit über Umweltschutz und Produktsicherheit bis hin zu Nanotechnologie und weißer Biotechnologie. Auch in Fachverbänden engagieren sich unsere Experten, beispielsweise in der Deutschen Bauchemie zu Themen wie nachhaltiges Bauen.

WACKER gehört zu den Gründern der Gemeinschaftsinitiative ChemDelta Bavaria. Sie wurde 2007 ins Leben gerufen. Die Unternehmen des bayerischen Chemiedreiecks wollen die Wirtschaftsregion wettbewerbsfähiger machen und ausbauen – im Einklang mit Mensch und Umwelt. Die im Chemiedreieck angesiedelten Unternehmen haben in den letzten Jahren etwa drei Mrd. € in die Region investiert. WACKER gehört mit dem Standort Burghausen zu den Eckpfeilern des Chemiedreiecks. ChemDelta Bavaria hat sich besonders eine bessere Infrastruktur der Region auf die Fahnen geschrieben. Dazu gehören der Ausbau des Bahnverkehrs und der Autobahn A94, München–Passau, die bislang nur teilweise fertig gestellt ist.

ChemDelta Bavaria präsentierte sich in der Berichtsperiode mit einem parlamentarischen Abend in Berlin und den EU-Parlamentariern in Brüssel im Rahmen des Tags der Bayerischen Wirtschaft. WACKER setzt sich auch für ein wissenschaftliches Kompetenzzentrum Elektrochemie im Chemiedreieck ein. Ein solches Forschungs- und Lehrzentrum mit dem Schwerpunktthema Energiespeicherung könnte in Kooperation mit der Technischen Universität München und der Industrie entstehen. Das Angebot für Forschungsarbeiten sollte sich vor allem an fortgeschrittene Studenten und Doktoranden richten.