Boden und Grundwasser

Wie bei vielen traditionsreichen Chemieunternehmen finden sich auch auf den Geländen von WACKER Verunreinigungen im Boden. Denn in der Gründerzeit der chemischen Produktion war noch nicht bekannt, welche Gefahren von bestimmten Stoffen ausgehen können und dass einige Substanzen über lange Zeit im Boden bleiben, ohne abgebaut zu werden.

Zur Sanierung der Altlasten am Standort Burghausen betreibt WACKER seit 1989 Anlagen, die Bodenluft absaugen. Damit werden vor allem leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe aus dem Boden entfernt und in der Rückstandsverbrennungsanlage unschädlich gemacht. Bislang wurden so 1.957 Tonnen chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) entsorgt. Die entfernte Schadstoffmenge geht mit zunehmendem Reinigungserfolg erwartungsgemäß zurück. Sie betrug 2012 noch 18 Tonnen (2010: 23 Tonnen).

Mit einer Grundwasserstrippanlage beseitigen wir seit 2003 eine lokal begrenzte Grundwasserverunreinigung östlich des Burghauser Standorts. Bis Ende 2012 haben wir 28 Tonnen Chlorkohlenwasserstoffe entfernt; die Schadstoffkonzentration ist bis auf ein Sechstel der Ausgangskonzentration zurückgegangen. Um den Eintrag von Hexachlorbutadien (HCBD) in den Unterwasserkanal am Standort Burghausen zu verringern, reinigen wir weiterhin das Grundwasser an belasteten Stellen des Werkgeländes. Derzeit werden pro Jahr 73 Kilogramm des Schadstoffs entfernt. Unser Fischschadstoff-Monitoring am Standort Burghausen ergab, dass die Fische ohne Bedenken verzehrt werden können.

Auch am Standort Nünchritz sind Belastungen des Grundwassers vorhanden: Diese stammen aus früherer Produktion vor Übernahme des Werks durch WACKER. Wir sanieren dort das Grundwasser seit 2009, seit 2012 mit einem hydraulischen Verfahren. Dabei pumpen wir das Grundwasser in eine Behandlungsanlage und leiten es nach der Reinigung zurück in den Boden. Wir haben dort bis Jahresende 2012 rund 65.000 Kubikmeter Grundwasser gereinigt.

Gemeinsam mit NW Natural (zuvor Gasco) finanzierte Siltronic in Portland ein Konzept zur Sanierung von Ufergelände am Fluss Willamette, an dem die Werkgelände beider Unternehmen liegen. Hier gibt es Rückstände z.B. von Öl und Teer, die vor dem Besitzübergang des Geländes an Siltronic abgelagert wurden.

In einem Chemielager im Süden von Düsseldorf waren bis 1973 chlorierte Kohlenwasserstoffe gelagert. Aus nicht aufklärbaren Gründen gelangten Teile davon ins Erdreich und ins Grundwasser. Das Lager wurde bis 1973 von einer Spedition gemietet; die Deutsche Bahn ist Eigentümer des Geländes. WACKER hat zusammen mit der damaligen Spedition eine Untersuchung von Boden und Grundwasser organisiert und finanziert, als Vorbereitung für eine effektive Sanierung. WACKER führte diese Maßnahmen in den Jahren 2011 bis 2013 in Abstimmung mit dem Umweltamt der Stadt Düsseldorf durch. Wir sind weiterhin der Ansicht, nicht Verursacher der Altlast zu sein.