Nachbarn

WACKER versteht sich als Corporate Citizen – als unternehmerischer Bürger. Corporate Citizenship beginnt mit einem guten Verhältnis zu den Nachbarn. Für WACKER heißt das, offen über das zu sprechen, was hinter den Werktoren geschieht. Unsere Standorte gehen weltweit auf Fragen der Öffentlichkeit ein. Anwohner, die sich mit Anliegen an uns wenden, erhalten eine schnelle und verständliche Antwort. Dafür stehen Bürgertelefone und zentrale Ansprechpartner bereit. Mit Umweltberichten und anderen Broschüren informieren wir über unsere Standorte. Wir laden zu Tagen der offenen Tür und zu anderen Veranstaltungen ein, etwa zu den Umweltinformationstagen am Standort Burghausen oder den jährlichen Nachbarschaftsgesprächen im Werk Nünchritz. WACKER öffnete seine Pforten auch in der Berichtsperiode. Hier einige Beispiele:

  • Am chinesischen WACKER-Standort in Zhangjiagang fand 2009 erstmals ein Tag der offenen Tür statt. Rund 400 Besucher ließen sich die Anlagen zeigen und durch das Werk führen. WACKER organisierte diesen Tag gemeinsam mit anderen Chemieunternehmen, die im Jahr zuvor das sogenannte Responsible Care® Beijing Manifesto unterzeichnet hatten. In dieser Erklärung verpflichteten sich insgesamt 24 Chemieunternehmen, in China erstmals einen gemeinsamen Open-to-Public Day zu veranstalten.
     
  • Reges Interesse erlebte die WACKER-Tochter Siltronic 2009 bei der Nacht der Wissenschaft im sächsischen Freiberg. Über 1.000 Besucher ließen sich von Siltronic-Mitarbeitern erklären, wie Siliciumscheiben hergestellt werden. Mitarbeiter aus der Personalabteilung beantworteten Fragen zu Ausbildung und Praktika.
     
  • Auch für die Angehörigen der eigenen Mitarbeiter veranstaltet WACKER immer wieder Tage der offenen Tür. So luden im Jahr 2009 einige Betriebe von WACKER POLYMERS die Mitarbeiterfamilien zu Besichtigungstouren am Standort Burghausen. Im Jahr 2010 veranstaltete der Standort Werkrundfahrten für alle WACKER-Angehörigen.

Wir bewerten laufend und im Vorfeld von Investitionsentscheidungen, wie sich unsere Geschäftstätigkeit auf das Umfeld auswirkt. Hierzu analysieren wir zum Beispiel erwartete Emissionen, die regionale Infrastruktur und den Einfluss auf den lokalen Arbeitsmarkt.

Im Werk Nünchritz baut WACKER seit 2008 eine neue Polysiliciumanlage. Bis Ende 2011 entstehen dadurch etwa 450 neue Arbeitsplätze, die Investitionssumme beträgt rund 800 Mio. €. Von Beginn der Bauarbeiten an haben wir die Anwohner offen über das Projekt informiert. WACKER erwarb die Häuser von vier Familien, die in unmittelbarer Nähe der neuen Anlage wohnten und von den Bauarbeiten besonders betroffen waren. Durch den Verkauf konnten sie sich in benachbarten Orten ansiedeln. Der Anspruch, offen und transparent zu informieren, trägt dazu bei, dass der Standort bei seinen Nachbarn ein hohes Ansehen genießt. Trotz unvermeidbarer Belästigungen durch den Neubau stehen die meisten Bewohner in Nünchritz und Umgebung dem Ausbau des WACKER-Werks positiv gegenüber.

Neue nachbarschaftliche Beziehungen hat WACKER POLYMERS in Allentown/Pennsylvania, USA, geknüpft. Der Standort unterstützt seit 2010 die gemeinnützige Organisation Habitat for Humanity of the Lehigh Valley. Habitat baut oder erwirbt und renoviert Häuser für Familien, die in armen Verhältnissen leben. Der Verein hat bereits mehr als 85 Häuser fertig gestellt. Die Familien erhalten günstige Kredite und beteiligen sich selbst an den Bau- oder Renovierungsarbeiten. WACKER POLYMERS fördert Habitat finanziell und durch Freiwilligenarbeit, etwa beim Streichen, Lackieren oder Fliesenlegen.

WACKER fördert die Region um seine Standorte auch erheblich durch Bestellungen von Waren und Dienstleistungen bei heimischen Lieferanten. Einige Beispiele aus der Berichtsperiode:

Adrian/Michigan, USA

28 Prozent der Lieferanten in 2010 stammen aus dem dortigen Bundesstaat Michigan. Aus den USA kommen 95 Prozent der Zulieferer des Werks. Der Wert dieser Leistungen betrug rund 78 Mio. US-$ (ca. 59 Mio. €).

Calvert City/Kentucky, USA

31 Prozent der zuliefernden Unternehmen des Jahres 2010 haben ihren Sitz im heimischen Bundesstaat Kentucky. Nur zwei Prozent der Lieferanten kommen aus Ländern außerhalb der Vereinigten Staaten. Der Gesamtwert der US-Lieferungen lag bei 125 Mio. US-$ (rund 94 Mio. €).

WACKER Greater China

Im Berichtszeitraum 2009/2010 bezogen unsere Tochtergesellschaften 84 Prozent der technischen Waren und Dienstleistungen aus China. Der Wert dieser Leistungen lag bei rund 842 Mio. RMB (94 Mio. €).

Nünchritz/Sachsen

Im Jahr 2010 wurden 29 Prozent der Lieferungen und Dienstleistungen für das Werk von Firmen aus Sachsen erbracht (2009: 23 Prozent), weitere sechs Prozent von Firmen aus den übrigen neuen Bundesländern (2009: zwei Prozent). Der Gesamtwert dieser Leistungen lag bei rund 224 Mio. €. (2009: 96 Mio. €). Rund 1.500 Bautechniker und Monteure arbeiteten am Bau der neuen Polysiliciumanlage. Etwa die Hälfe von ihnen sind bei Firmen in Sachsen beschäftigt. Die andere Hälfte kommt von Unternehmen aus Bayern. Die entsandten Mitarbeiter nutzten Unterkünfte und Ferienwohnungen regionaler Anbieter. Zudem stammen etwa 80 Prozent der verwendeten Baumaterialien aus Sachsen.

Der WACKER-Standort in Burghausen gehört zum bayerischen Chemiedreieck. Die Unternehmen des so genannten ChemDelta Bavaria beschäftigen rund 25.000 Mitarbeiter und sichern weitere 50.000 Arbeitsplätze in der Region.