Übereinstimmend mit unseren Handlungsgrundsätzen bekennen wir uns zu einem verantwortungsbewussten, integren Verhalten – auch gegenüber politischen Parteien und Nichtregierungsorganisationen. Wir vertreten unsere politischen Interessen im Einklang mit den von uns öffentlich geäußerten Positionen. Unser Umgang mit der Politik orientiert sich an Sachpositionen. Dabei sind wir offen für den Dialog mit allen demokratischen Parteien.
WACKER unterhält bislang keine eigenen politischen Repräsentanzen. Stattdessen laden wir regelmäßig zu Gesprächen und Besichtigungen in unsere Standorte ein. So besuchte zum Beispiel der damalige Gouverneur des US-Bundesstaates Tennessee im Jahre 2009 das Werk in Burghausen: Phil Bredesen informierte sich über die Herstellung von polykristallinem Reinstsilicium für Solaranwendungen. WACKER errichtet bis Ende 2013 in Tennessee einen neuen Polysiliciumstandort.
Wir bringen unsere Expertise in nationalen und internationalen Verbänden ein. Das sind vor allem der europäische Chemieverband CEFIC (European Chemical Industry Council), der amerikanische Verband ACC (American Chemistry Council) und der deutsche VCI (Verband der Chemischen Industrie). Die Themen, die wir in den Verbänden bearbeiten, reichen von Anlagen- und Arbeitssicherheit über Umweltschutz und Produktsicherheit bis hin zu Nanotechnologie und weißer Biotechnologie. Auch in Fachverbänden engagieren sich unsere Experten, beispielsweise in der Deutschen Bauchemie zu Themen wie nachhaltiges Bauen.
Gemeinsam mit weiteren Photovoltaikunternehmen setzt WACKER sich seit 2010 dafür ein, dass Solarmodule ohne das Schwermetall Cadmium-Tellurid hergestellt werden. Konkret wollen wir erreichen, dass Solarmodule nicht von der EU-Richtlinie zur Beschränkung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten (RoHS) ausgenommen bleiben.
Die Europäische Kommission genehmigte im Jahr 2010 eine regionale Investitionsbeihilfe zugunsten von WACKER in Höhe von 97,5 Mio. €. WACKER erhält diese staatliche Beihilfe für die Errichtung der neuen Polysiliciumanlage in Nünchritz. Insgesamt sind für den Bau Investitionen in Höhe von 800 Mio. € erforderlich. Nach Auffassung der EU-Kommission hat die Investition positive Auswirkungen auf die regionale Entwicklung.
WACKER gehört zu den Gründern der Gemeinschaftsinitiative ChemDelta Bavaria. Sie wurde 2007 ins Leben gerufen. Die Unternehmen des bayerischen Chemiedreiecks wollen die Wirtschaftsregion wettbewerbsfähiger machen und ausbauen – im Einklang mit Mensch und Umwelt. WACKER gehört mit dem Standort Burghausen zu den Eckpfeilern des Chemiedreiecks. ChemDelta Bavaria setzt sich besonders für eine bessere Infrastruktur der Region ein. Dazu gehören der Ausbau des Bahnverkehrs und der Autobahn A94, München–Passau, die bislang nur teilweise fertig gestellt ist.
ChemDelta Bavaria organisierte während der Berichtsperiode eine Ausstellung über die Perspektiven der Wirtschaftsregion. Die Ausstellung wurde 2009 im Bayerischen Landtag in München gezeigt. Im Jahr 2010 tourte sie durch Bayern (Burghausen, Waldkraiburg, Trostberg).
Für sein vorbildliches ethisches Verhalten erhielt WACKER Chemicals Korea Inc. (WCK) im Jahr 2010 einen der renommiertesten Preise für ausländische Unternehmen. Das Korea Economic Justice Institute (KEJI) zeichnete WCK mit dem „Best Foreign Corporation Award“ aus – in der Kategorie beste Hersteller. Das Preiskomitee würdigte damit die Leistungen von WACKER Korea in ethischer Führung und Einhaltung gesetzlicher Regelungen (Compliance). Das KEJI ist ein Aktionsorgan der Citizens’ Coalition for Economic Justice (CCEJ), einer südkoreanischen Bürgerbewegung, die zu den wichtigsten Nichtregierungsorganisationen für wirtschaftliche Gerechtigkeit zählt. Es setzt sich vor allem aus Professoren und früheren Regierungsbeamten zusammen. „Dieser Award gehört zu den Auszeichnungen, die am schwersten zu erlangen sind“, erklärte WCK-Geschäftsführer Han-Hyung Cho, „ihn zu gewinnen ist eine große Ehre.“