In der Verbundproduktion minimieren wir Abfälle, indem wir Nebenprodukte in den Produktionskreislauf zurückführen. WACKER ist bestrebt, im gesamten Lebenszyklus eines Produkts Abfall zu vermeiden.
Die Abfallmengen haben sich 2009 durch die konjunkturell bedingt geringere Auslastung der Anlagen konzernweit reduziert. Im Jahr 2010 haben wir mit 77.030 Tonnen über 20 Prozent mehr Abfälle verwertet als im Vorjahr (2009: 63.430 Tonnen).
Konzernweit erfassen wir die Menge des angefallenen gefährlichen Abfalls aufgeschlüsselt nach den Kriterien „zur Verwertung“ und „zur Beseitigung“. Ob Abfälle exportiert wurden, haben wir noch nicht konzernweit abgefragt. Vom Standort Burghausen aus haben wir keine gefährlichen Abfälle exportiert.
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Abfälle1 |
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t |
2010 |
2009 |
2008 | |||||||
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Beseitigt2 |
48.520 |
80.860 |
87.293 | |||||||
Verwertet |
77.030 |
63.430 |
74.327 | |||||||
Gefährlich2 |
69.320 |
100.860 |
108.458 | |||||||
Nicht gefährlich |
56.230 |
43.430 |
53.162 |
Am Standort Burghausen haben wir im Jahr 2010 rund 5.000 Tonnen entwässerten mineralischen Klärschlamm und 2.000 Tonnen entwässerten Kieselsäureschlamm aus der Sonderabfallverbrennungsanlage extern als Deponieersatzbaustoff verwertet. Bisher wurde dieses Material auf einer Sonderabfalldeponie beseitigt. Durch den neuen Weg haben wir den Einsatz von höherwertigem Erdbaumaterial eingespart. Wir werden einen Großteil des Schlamms auch künftig als Ersatzbaustoff verwerten.
Entwässerter Kieselsäureschlamm eignet sich auf Grund seines hohen Anteils an Siliciumdioxid auch als Zusatzstoff bei der Zementproduktion. Im Jahr 2010 haben wir vom Standort Burghausen aus rund 3.500 Tonnen an ein Zementwerk geliefert. Diesen neuen Verwertungsweg werden wir weiterhin nutzen. Auch in Brasilien liefern wir geeignete Abfälle aus der Siliconproduktion an die Zementindustrie.
WACKER achtet darauf, umweltverträgliche Verpackungen einzusetzen. Der Geschäftsbereich Siltronic setzt auf wiederverwertbare Mehrwegverpackungen, wie die Hybox. In solchen Mehrwegcontainern für Transporte im hygienisch sensiblen Bereich liefern wir rund 50 Prozent der 300 mm Wafer von den Standorten Burghausen, Freiberg und Singapur aus. Mit jeder Hybox, die wir auf den Weg schicken, sparen wir 50 Kilogramm Verpackungsmaterial. In Summe haben wir seit 2006 bei rund 12.000 Umläufen dieser Mehrwegcontainer über 600 Tonnen Abfall eingespart. Siliciumscheiben kleinerer Größen liefern wir vorwiegend in Einwegverpackungen aus, bei denen wir die dämpfende Innenverpackung aus aufgeschäumtem Kunststoff durch Karton aus nachwachsenden Rohstoffen ersetzt haben.
Weiteres Beispiel: Wir haben die Kunststoffsäcke für VINNAPAS®-Dispersionspulver durch recyclebare Papiersäcke ersetzt. Die Jahresmenge von 800.000 Kunststoffsäcken entspricht 106 Tonnen eingespartem Polyethylen. Dieselbe Stückzahl recyclebarer Papiersäcke wiegt 82 Tonnen. WACKER reduziert Verpackungsmaterial auch durch den Umstieg von kleineren auf größere Verpackungscontainer.
Kurze Wege zu Dienstleistern und möglichst keine Leerraumtransporte helfen, Abfall zu vermeiden. Maßnahmen dazu unternehmen auch unsere Standorte in China, Japan und in den USA. Ein Beispiel aus Burghausen: Für den Versand von Siliconölen und -emulsionen setzen wir dort statt 250-Liter-Fässern so genannte IBC-Behälter (Intermediate Bulk Container) mit einem Fassungsvermögen von 1.000 Litern ein. WACKER befüllt jährlich über 100.000 solcher Mehrwegbehälter, die ein in der Nähe angesiedelter Dienstleister mit kurzen Transportwegen für den erneuten Einsatz aufbereitet. Auch das Europiston-Konzept ist eine umweltfreundliche Alternative zu Transportfässern. Durch einen beweglichen Innenkolben werden 25 Tonnen Silicondichtstoffe – der Inhalt von 125 Stahlfässern – in den Tankauflieger des LKW geschoben. Der Kunde kann den Tank direkt mit seinen Abfüllanlagen verbinden. Derzeit liefern wir von Burghausen jährlich mehrere tausend Tonnen Silicondichtstoffe in Pistontankern aus.
Wir haben eine Chemikalienbörse eingeführt. Über diese Datenbank können die Mitarbeiter Stoffe abrufen, die am Standort Burghausen in angebrochenen oder originalverpackten Gebinden verfügbar sind. Die Chemikalienbörse trägt dazu bei, nicht mehr benötigtes Material sinnvoll weiterzuverwenden.