Grundsätze und Ziele unseres Finanzmanagements

Das wichtigste Ziel unseres Finanzmanagements bleibt, die starke Finanzkraft von WACKER zu sichern. Im Mittelpunkt steht dabei die Aufgabe, den Finanzbedarf des operativen Geschäfts sowie den Finanzbedarf für Investitionen ausreichend zu decken. Das Finanzmanagement ist im Konzern zentral organisiert. Es ist verantwortlich für das Cashmanagement, für die Finanzierung und die Absicherung von Währungs- und Zinsrisiken. Aufgaben und Verantwortlichkeiten sind in einer konzernweit gültigen Finanzrichtlinie geregelt. Im Rahmen des Liquiditätsmanagements werden die Zahlungsströme aus dem operativen Geschäft und aus Finanzgeschäften in einer rollierenden Planung erfasst. Die entstehenden Liquiditätsbedarfe deckt WACKER mittels geeigneter Instrumente wie beispielsweise der internen Konzernfinanzierung durch Ausleihungen oder durch lokale externe Bankdarlehen. Das benötigte Fremdfinanzierungsvolumen erhalten wir über fest zugesagte Kreditlinien in unterschiedlichen Währungen und mit unterschiedlichen Laufzeiten. Liquiditätsüberschüsse legen wir risiko- und renditeoptimiert am Geld- oder Kapitalmarkt an.

WACKER folgt einer bedachten Finanzierungspolitik, die auf ein ausgewogenes Finanzierungsportfolio, ein diversifiziertes Fälligkeitsportfolio und ein komfortables Liquiditätspolster ausgerichtet ist. WACKER geht davon aus, dass über die genannten Finanzierungsinstrumente hinaus bei Bedarf Anleihemärkte und andere Instrumente in Anspruch genommen werden können. Es ist unser Ziel, die finanziellen Strukturen so zu halten, dass die Bonität des Unternehmens mindestens im Investment-Grade-Bereich liegt.

Die wichtigste Liquiditätsquelle des Konzerns sind die operative Geschäftstätigkeit unserer Konzerngesellschaften und die daraus resultierenden Einzahlungen. Im Rahmen unserer Cash-Management-Systeme nutzen wir die Liquiditätsüberschüsse einzelner Konzerngesellschaften, um den Finanzbedarf anderer Konzerngesellschaften zu decken. Der zentrale konzerninterne Finanzausgleich verringert das Volumen der benötigten Fremdfinanzierung und unseren Zinsaufwand.

Finanzierungsanalyse

Die Finanzverbindlichkeiten beliefen sich zum 31. Dezember 2012 auf 1,20 Mrd. € (2011: 777,9 Mio. €). Sie sind im Vergleich zum Vorjahr um 419,3 Mio. € gestiegen. WACKER hat am 23. Februar 2012 im Zuge der strategischen Mehrjahresfinanzierung vier Schuldscheindarlehen in Höhe von insgesamt 300 Mio. € aufgelegt. Ihre Laufzeiten betragen drei und fünf Jahre. Die abgeschlossene Finanzierung beinhaltet marktübliche Kreditklauseln. Im dritten und vierten Quartal wurden zusätzlich jeweils fünf Mrd. japanische Yen mit einer langfristigen Fälligkeit aufgenommen. Mit diesen beiden Transaktionen hat sich WACKER langfristige Finanzierungsmittel mit attraktiven Zinsniveaus gesichert und das Fälligkeitsprofil der Finanzschulden weiter verbessert.

Die Kennzahl Nettofinanzverbindlichkeiten definiert WACKER als den Saldo aus der Brutto-Finanzverschuldung (Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten einschließlich Finance-Lease-Verbindlichkeiten) und der vorhandenen langfristigen und kurzfristigen Liquidität, bestehend aus Wertpapieren, Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten. Im aktuellen Geschäftsjahr spiegeln die Nettofinanzverbindlichkeiten unsere Investitionen und den daraus resultierenden Kapitalbedarf wider. Zum Bilanzstichtag weisen wir Nettofinanzverbindlichkeiten in Höhe von 700,5 Mio. € aus. Im Vorjahr verfügte WACKER über Nettofinanzforderungen in Höhe von 95,7 Mio. €. Insgesamt hat WACKER im Geschäftsjahr 1,10 Mrd. € in Sach- und Finanzanlagen investiert. Das entspricht einer Investitionsquote von 24 Prozent (2011: 20 Prozent), gemessen am Konzernumsatz. Die Investitionen stärken die internationale Wettbewerbsposition von WACKER für die Zukunft.

Neben den im Bericht zur Vermögenslage ausgewiesenen Finanzverbindlichkeiten verfügt WACKER über ausreichende, nicht in Anspruch genommene Kreditlinien mit einer Laufzeit über einem Jahr in Höhe von rund 640 Mio. € zum Bilanzstichtag. Im zweiten Quartal 2012 hat WACKER eine syndizierte Kreditlinie in Höhe von 400 Mio. € mit fünfjähriger Laufzeit vereinbart. Im Gegenzug wurde eine bestehende syndizierte Kreditlinie über 300 Mio. € aus dem Jahr 2007 vorzeitig zurückgegeben. Damit haben wir genügend finanziellen Spielraum, um das weitere Wachstum des Konzerns sicherzustellen. Außerbilanzielle Finanzierungselemente setzt der Konzern nicht ein.

Nettofinanzverbindlichkeiten

Nettofinanzverbindlichkeiten (Balkendiagramm)