Investitionen
Im Mittelpunkt der Investitionstätigkeit von WACKER stand nach wie vor der Ausbau der Produktionskapazitäten für Polysilicium. Im Vergleich zum Jahr 2011 sind die Investitionen im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 1,1 Mrd. € (2011: 981,2 Mio. €) angestiegen. Das wichtigste Investitionsprojekt war der Aufbau eines Polysiliciumstandorts im US-Bundesstaat Tennessee (Poly 11). Infolge der schwierigen Situation auf dem Solarmarkt hat WACKER entschieden, die Fertigstellung der Produktionsanlagen in Tennessee zeitlich zu strecken. Mitte 2015, also etwa 18 Monate später als ursprünglich geplant, soll der Standort in Betrieb genommen werden. Die Ausbaustufe Poly 9 in Nünchritz konnte WACKER mit der vollständigen Inbetriebnahme im vergangenen Jahr abschließen. Die Zugänge bei den Sachanlagen für diese beiden Projekte beliefen sich im Jahr 2012 auf über 621 Mio. €.
An unserem chinesischen Standort Nanjing bauen wir zwei neue Anlagen für unsere Geschäftsbereiche WACKER POLYMERS und WACKER BIOSOLUTIONS. Der Geschäftsbereich WACKER POLYMERS erweitert seine bestehenden Produktionsanlagen für Vinylacetat-Ethylen-Copolymer(VAE)-Dispersionen um einen neuen Reaktor mit einer Jahreskapazität von 60.000 Tonnen. Der Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS errichtet im Werk Nanjing eine neue Anlage zur Herstellung von Polyvinylacetatfestharzen mit einer Jahreskapazität von 20.000 Tonnen.
Erweitert werden auch die Dispersionskapazitäten an unserem südkoreanischen Produktionsstandort Ulsan. Der neue Reaktor hat eine Jahreskapazität von 40.000 Tonnen. Die Investitionen für diese drei Projekte beliefen sich im Jahr 2012 auf 31,4 Mio. €.
In seine Beteiligungsunternehmen investierte WACKER 118,1 Mio. €. Die Mittel flossen hauptsächlich in den Ausbau des Gemeinschaftsunternehmens zur Herstellung von 300 mm Wafern mit Samsung Electronics in Singapur sowie zur Finanzierung unseres assoziierten Unternehmens mit Dow Corning zur Siloxanherstellung in China.
Desinvestitionen
WACKER hat im Geschäftsjahr 2012 keine Geschäftsfelder oder Produktgeschäfte veräußert.
Beendet haben wir die Eigenproduktion von Essigsäure am Standort Burghausen. Die benötigten Mengen bei vergleichbarer Versorgungssicherheit können wir kostengünstiger einkaufen.
Den Produktionsstandort von Siltronic im japanischen Hikari haben wir wie geplant im Jahr 2012 geschlossen. Im März 2012 haben wir bekanntgegeben, die Produktionskapazitäten für Siliciumwafer mit einem Durchmesser von 150 mm zu straffen. Die Produktion dieser Scheiben am amerikanischen Standort Portland wurde im dritten Quartal eingestellt. Der Personalabbau ist im Rahmen eines Sozialplans erfolgt. Die Aufwendungen für diese Produktionsanpassung sind EBITDA-wirksam und beliefen sich auf rund 15 Mio. €. Am Standort Burghausen ist die Mitarbeiterzahl in der 150 mm Fertigung verringert worden. Von diesen Maßnahmen sind rund 1.000 Mitarbeiter betroffen.