Forschung und Entwicklung

Mit seiner Forschung und Entwicklung verfolgt WACKER drei Ziele: Wir suchen nach Lösungen für die Bedürfnisse unserer Kunden, um einen Beitrag zu deren Markterfolg zu leisten. Wir optimieren unsere Verfahren und Prozesse, um in der Technologie führend zu sein und nachhaltig zu wirtschaften. Und wir konzentrieren uns darauf, innovative Produkte und Anwendungen für neue Märkte zu schaffen sowie Zukunftstrends zu bedienen. Dazu zählen der steigende Energiebedarf, die Urbanisierung, die Digitalisierung und der Wohlstandszuwachs.

WACKER gehört zu den forschungsintensiven Chemieunternehmen der Welt. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 174,5 Mio. € (2011: 172,9 Mio. €). Die F&E-Quote – das Verhältnis der Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen zum Konzernumsatz – liegt mit 3,8 Prozent leicht über dem Vorjahr.

Anteil neuer Produkte am Umsatz leicht gestiegen

Die Neuproduktrate (Umsatzanteil der in den vergangenen fünf Jahren eingeführten Produkte) ist auf 24,1 Prozent leicht gestiegen (2011: 24,0 Prozent). Ursachen dafür sind die stärkeren Umsätze mit Wafern der neuen Design-Rule-Generation sowie mit neuen Dispersionen für den Teppichmarkt.

Anteil Neuproduktrate (NPR)1

Anteil Neuproduktrate (NPR) (Balkendiagramm)

1 Umsatzanteil der in den vergangenen fünf Jahren eingeführten Produkte

Aus Lizenzvergaben erhielten wir im Jahr 2012 rund 7,1 Mio. € (2011: 6,7 Mio. €). Die Zahl der von uns gehaltenen Patente und Patentanmeldungen ist ein Spiegelbild unserer Innovationskraft. Im Geschäftsjahr 2012 haben wir 119 Erfindungen zum Patent angemeldet (2011: 138). Unser Patentportfolio umfasst derzeit weltweit rund 5.400 aktive Patente sowie 2.900 laufende Patentanmeldungen.

Einnahmen aus Lizenzvergaben

Einnahmen aus Lizenzvergaben (Balkendiagramm)

Im Jahr 2012 investierte WACKER 8,9 Mio. € in F&E-Einrichtungen (2011: 17,3 Mio. €). Das sind 0,8 Prozent unserer Gesamtinvestitionen. Der gegenüber dem Vorjahr reduzierte Betrag resultiert aus langfristigen Investitionsprojekten, die bereits im Jahr 2011 bilanziert wurden. In unserer zentralen Forschungsstätte, dem Consortium für elektrochemische Industrie in München, haben unsere Mitarbeiter ein neues Laborgebäude bezogen. Am Standort Burghausen hat unser Geschäftsbereich WACKER SILICONES ein neues Laborgebäude für Anwendungstechnik, F&E und Qualitätssicherung in Betrieb genommen. Auch die Zentrale Analytik arbeitet nun in diesem neuen Gebäude.

Weitere Investitionen der Forschung und Entwicklung flossen in ein Hochdurchsatzscreening für die effiziente Produktion von Proteinen mit ESETEC ® sowie in Simulationssoftware, die Auswirkungen von Prozessänderungen vorhersagen kann. Wir haben in Labor- und Pilotanlagen investiert, zum Beispiel für Prozessoptimierungen bei der Herstellung von VAE-Dispersionen (Vinylacetat-Ethylen-Copolymer) und Vinylacetat Monomer (VAM) sowie für die Erforschung von Lithium-Ionen-Batterien. In Burghausen haben wir ein Labor eingerichtet, in dem wir aus unseren Rohstoffen Testformulierungen entwickeln, beispielsweise für die Lebensmittelindustrie.

Investitionen in Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen

Investitionen in Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen (Balkendiagramm)

Struktur der Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen

Struktur der Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen (Tortendiagramm)

Forschungs- und Entwicklungskosten

Forschungs- und Entwicklungskosten (Balkendiagramm)

Ein Großteil unserer F&E-Kosten in Höhe von 174,5 Mio. € entfiel auf die Entwicklung neuer Produkte und Produktionsverfahren. F&E-Know-how von Dritten haben wir im Jahr 2012 mit Ausgaben von rund 250.000 € nur in geringem Umfang erworben. Diese Ausgaben verteilen sich auf sechs Lizenzgeber, wobei wir vier Fünftel des Betrags in zwei Know-how-Lizenzen zu 120.000 € und 80.000 € investiert haben.

Einige unserer im Jahr 2012 laufenden Forschungsprojekte wurden durch Zuwendungen von öffentlicher Hand gefördert. Beispiele:

  • Aus unserer Teilnahme in der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE, eine Initiative von Bundesregierung und Industrie) resultieren mehrere Kooperationsprojekte, an denen unsere Zentrale Forschung beteiligt ist. Einige dieser Projekte werden öffentlich gefördert, zum Beispiel das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützte Projekt SafeBatt für brandsicher und explosionsgeschützt konstruierte (eigensichere) Lithium-Ionen Batterien. Und das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderte Projekt alpha-Laion, in dem wir an Hochenergie-Lithiumbatterien für Elektrofahrzeuge forschen.
  • Der Geschäftsbereich WACKER SILICONES entwickelt in einem vom BMBF geförderten Projekt elektroaktive Polymere auf Siliconbasis zum Einsatz in der Energiegewinnung.

Unsere Geschäftsbereiche und die Zentrale Forschung haben öffentliche Forschungsgelder für weitere Projekte beantragt, die noch in der Genehmigungsphase sind. Wir koordinieren unsere extern geförderten Forschungsprojekte in unserer Stelle für Fördermanagement, die mögliche Programme evaluiert, unsere Vorhaben anmeldet und sich mit dem Förderträger austauscht.

Forschungs- und Entwicklungsarbeit auf zwei Ebenen

Strategische Zusammenarbeit mit Kunden und Forschungseinrichtungen

Forschungsarbeit bei WACKER

Alexander Wacker Innovationspreis

Ausgewählte Forschungsthemen des Zentralbereichs Forschung und Entwicklung

Ausgewählte Forschungsprojekte aus unseren Geschäftsbereichen

Wissenstransfer vor Ort