20 Finanzinstrumente

Originäre Finanzinstrumente

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Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

(Gegliedert nach den Kategorien von IAS 39)

 

 

 

 

Mio. €

 

2010

 

2009

1

Enthält: Übrige Verbindlichkeiten lt. Bilanz mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente, der erhaltenen Anzahlungen und der passiven Rechnungsabgrenzungsposten.

 

 

 

 

 

Finanzielle Vermögenswerte

 

 

 

 

Bis zur Endfälligkeit gehaltene Wertpapiere

 

311,2

 

119,9

Kredite und Forderungen

 

686,3

 

531,4

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

 

 

 

 

Liquidität ohne bis zur Endfälligkeit gehaltene Wertpapiere

 

486,2

 

243,7

Sonstige zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

 

156,0

 

128,5

Derivative Finanzinstrumente

 

39,5

 

17,8

 

 

1.679,2

 

1.041,3

 

 

 

 

 

Finanzielle Verbindlichkeiten

 

 

 

 

Finanzverbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten

 

533,4

 

439,7

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

 

335,2

 

217,9

Sonstige Verbindlichkeiten1

 

188,0

 

142,6

Derivative Finanzinstrumente

 

16,1

 

13,5

 

 

1.072,7

 

813,7


 
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Buchwerte sowie Marktwerte von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mio. €

 

2010

 

2009

1

Bewertet zu Anschaffungskosten bzw. fortgeführten Anschaffungskosten.

2

Diese Position beinhaltet zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte, deren Marktwerte nicht
zuverlässig ermittelt werden können und die zu Anschaffungskosten bewertet sind. Der bilanzielle Ausweis erfolgt, gemeinsam mit den Darlehen und Ausleihungen, im Bilanzposten langfristige finanzielle Vermögenswerte.

3

Der Ausweis der sonstigen Forderungen erfolgt in der Bilanz unter den langfristigen und kurzfristigen sonstigen Vermögenswerten.

 

 

Buchwert

 

Marktwert

 

Buchwert

 

Marktwert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Finanzielle Vermögenswerte

 

 

 

 

 

 

 

 

Beteiligungen2

 

11,1

 

 

10,5

 

Bis zur Endfälligkeit gehaltene Wertpapiere

 

252,2

 

249,6

 

 

Darlehen und Ausleihungen

 

90,3

 

90,3

 

64,6

 

64,6

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

 

596,0

 

596,0

 

466,8

 

466,8

Sonstige Forderungen3

 

144,9

 

144,9

 

118,0

 

118,0

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

 

545,2

 

545,2

 

363,6

 

363,6

 

 

1.639,7

 

1.626,0

 

1.023,5

 

1.013,0

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Finanzielle Verbindlichkeiten

 

 

 

 

 

 

 

 

Finanzverbindlichkeiten

 

533,4

 

533,4

 

439,7

 

439,7

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

 

335,2

 

335,2

 

217,9

 

217,9

Sonstige Verbindlichkeiten

 

188,0

 

188,0

 

142,6

 

142,6

 

 

1.056,6

 

1.056,6

 

800,2

 

800,2


 

 



Für die bis zur Endfälligkeit gehaltenen Wertpapiere entspricht der Buchwert dem beizulegenden Zeitwert. Liegen keine auf einem aktiven Markt notierten Preise vor und kann der beizulegende Zeitwert nicht verlässlich bestimmt werden, erfolgt eine Bewertung zu Anschaffungskosten. In dieser Kategorie sind kurzfristige und langfristige festverzinsliche Wertpapiere enthalten, die nach der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden.

In den Krediten und Forderungen werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Darlehen und Ausleihungen ausgewiesen. Der Buchwert entspricht dem beizulegenden Zeitwert. Der Zeitwert der Ausleihungen entspricht dem Barwert der Darlehen und Ausleihungen und ergibt sich als Barwert der zukünftig erwarteten Cashflows. Die Abzinsung erfolgt auf Basis der am Bilanzstichtag gültigen Zinssätze. Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte enthalten Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Fondsanteile zur Sicherung der Altersteilzeitverpflichtungen, Forderungen aus Investitionsförderungen sowie sonstige finanzielle Forderungen. Bei den Fondsanteilen entspricht der beizulegende Zeitwert den Börsenkursen am Stichtag. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Fremdwährung werden zum aktuellen Umrechnungskurs zum Stichtag bewertet. Sonstige finanzielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten bewertet, da keine an aktiven Märkten beobachtbaren Preise vorliegen. Für die Finanzverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten entspricht der Buchwert dem beizulegenden Zeitwert. Der beizulegende Zeitwert von Finanzverbindlichkeiten ergibt sich als Barwert der zukünftig zu erwartenden Cashflows. Die Abzinsung erfolgt auf Basis der am Bilanzstichtag gültigen Zinssätze. Alle anderen Verbindlichkeiten werden zu Anschaffungskosten bewertet, da keine beobachtbaren Preise vorliegen.

In den Zinsaufwendungen sind 14,5 Mio. € (Vorjahr 12,8 Mio. €) aus finanziellen Verbindlichkeiten enthalten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet sind. Gewinne aus der Auflösung solcher Finanzinstrumente sind nicht entstanden. Aus Darlehen und Forderungen sowie aus finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten in Fremdwährung sind Nettogewinne in Höhe von 114,7 Mio. € (Vorjahr 80,3 Mio. €) und Nettoverluste in Höhe von -97,6 Mio. € (Vorjahr -79,3 Mio. €) realisiert. Ihr Ausweis erfolgt unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen. Nettogewinne aus Finanzinstrumenten, die bis zur Endfälligkeit gehalten werden, entstanden in Höhe von 1,1 Mio. €. Es handelte sich dabei im Wesentlichen um Zinserträge aus langfristigen und kurzfristigen Unternehmensanleihen, die in den Wertpapieren ausgewiesen wurden. Es entstanden keine Währungskurseffekte. Nettogewinne aus Finanzinstrumenten, die verfügbar zum Verkauf sind, resultieren auch aus Beteiligungserträgen. Außerdem sind Währungsergebnisse aus Zahlungsmitteln in Höhe von 10,9 Mio. € (Vorjahr 2,6 Mio. €) in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen enthalten. Es fanden weder im Berichtsjahr noch im Vorjahr Umgliederungen bei finanziellen Vermögenswerten zwischen einer Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten und einer Bewertung zu Marktwerten oder umgekehrt statt.

Finanzwirtschaftliche Risiken

WACKER ist im Rahmen seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Kreditrisiken, Liquiditätsrisiken und Marktrisiken aus Finanzinstrumenten ausgesetzt. Ziel des finanziellen Risikomanagements ist es, die aus den operativen Geschäften sowie den daraus resultierenden Finanzierungserfordernissen entstehenden Risiken durch den Einsatz ausgewählter derivativer und nicht-derivativer Sicherungsinstrumente zu begrenzen.

Die Risiken im Zusammenhang mit Beschaffung, Finanzierung und Absatz der Produkte und Dienstleistungen von WACKER sind im Lagebericht ausführlich dargestellt. Finanzwirtschaftlichen Risiken begegnet WACKER durch ein implementiertes Risikomanagementsystem, welches vom Aufsichtsrat überwacht wird. Die Grundsätze verfolgen das Ziel, Risiken zeitnah zu erkennen, zu analysieren, zu steuern, zu überwachen und zu kommunizieren. Der Vorstand wird durch regelmäßige Analysen über das Ausmaß dieser Risiken unterrichtet. Marktrisiken, insbesondere Rohstoffpreisrisiken, Währungsrisiken und Zinsrisiken werden bezüglich ihres möglichen Einflusses auf das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) bzw. auf das Zinsergebnis analysiert.

Kreditrisiko (Ausfallrisiko)

Der Konzern ist bei Finanzinstrumenten einem Ausfallrisiko ausgesetzt, das aus der möglichen Nichterfüllung einer Vertragspartei resultiert und daher maximal in Höhe des positiven beizulegenden Zeitwerts des betreffenden Finanzinstruments besteht. Zur Beschränkung des Ausfallrisikos werden Transaktionen nur im Rahmen festgelegter Limits und mit Partnern sehr guter Bonität getätigt. Um ein effizientes Risikomanagement zu ermöglichen, werden die Marktrisiken im Konzern zentral gesteuert. Der Abschluss und die Abwicklung der Geschäfte erfolgen nach internen Richtlinien und unterliegen Kontrollen unter Berücksichtigung der Funktionstrennung. Im operativen Bereich werden die Außenstände und Ausfallrisiken fortlaufend überwacht und über Warenkreditversicherungen abgesichert. Forderungen gegen Großkunden sind nicht so hoch, dass sie außerordentliche Risikokonzentrationen begründen würden. Ausfallrisiken wird durch Wertminderungen Rechnung getragen.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko für den Konzern besteht darin, dass auf Grund unzureichender Verfügbarkeit von Zahlungsmitteln bestehenden oder zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen werden kann. Um jederzeit die Zahlungsfähigkeit sowie die finanzielle Flexibilität des Konzerns sicherstellen zu können, werden auf Basis einer mehrjährigen Finanzplanung sowie einer monatlichen rollierenden Liquiditätsplanung langfristige Kreditlinien und liquide Mittel vorgehalten.

Zu seiner Begrenzung hält WACKER eine Liquiditätsreserve in Form von kurzfristigen Anlagen und Kreditlinien vor. WACKER hat mit einer Reihe von Banken langfristige syndizierte Kredite und bilaterale Kreditverträge abgeschlossen. Das Gesamtvolumen übersteigt die geplanten Finanzverbindlichkeiten signifikant.

Marktrisiken

Als Marktrisiko wird das Risiko bezeichnet, dass die beizulegenden Zeitwerte oder künftigen Zahlungsströme eines originären oder derivativen Finanzinstrumentes auf Grund von Änderungen der Risikofaktoren schwanken.

Währungsrisiko

Die Ermittlung des Risikopotenzials (Währungs-Exposure) zum Hedging durch derivative Finanzinstrumente erfolgt auf Basis der wesentlichen Fremdwährungs-Einnahmen und -Ausgaben. Das größte Risiko besteht gegenüber dem US-$. Als US-$-Einnahmen sind alle in US-$ fakturierten Umsätze zu verstehen, unter US-$-Ausgaben werden sämtliche US-$-Einkäufe sowie die Standortkosten in US-$ erfasst. Zu den direkten US-$-Einnahmen und -Ausgaben werden noch in die Ermittlung des Risikopotenzials die indirekten US-$-Einflüsse der Top-Rohstoffe Methanol und Erdgas miteinbezogen. Gleichzeitig werden indirekte €-Umsätze vom Währungs-Exposure abgezogen. Als relevante Risikovariable für die Sensitivitätsanalyse im Sinne von IFRS 7 findet ausschließlich der US-$ Berücksichtigung, da der weitaus größte Teil der Zahlungsströme in Fremdwährung in US-$ abgewickelt wird. Wechselkurserhöhungen des € gegenüber dem SGD, CNY und JPY haben demgegenüber einen geringen Einfluss. Bei der Ermittlung der Sensitivität wird eine Abwertung von zehn Prozent des US-$ gegenüber dem € simuliert. Die Auswirkung auf das EBITDA hätte zum 31. Dezember 2010 -62 Mio. € und zum 31. Dezember 2009 -37 Mio. € betragen. Der Effekt aus den als Cashflow Hedge designierten Positionen hätte das Eigenkapital vor Ertragsteuern um 81,2 Mio. € erhöht. Das US-$-Währungs-Exposure lag zum 31. Dezember 2010 bei 677 Mio. € (Vorjahr 409 Mio. €).

Zinsrisiko

Das Zinsrisiko resultiert hauptsächlich aus Finanzschulden und zinstragenden Anlagen. Jährlich legt der Vorstand die Mischung aus fest und variabel verzinslichen Nettofinanzschulden fest. Unter Berücksichtigung der gegebenen Struktur werden gegebenenfalls Zinsderivate abgeschlossen. Je nachdem, ob das entsprechende Instrument (Finanzverbindlichkeiten, Anlagen, Zinsderivate) mit einem festen oder variablen Zinssatz ausgestattet ist, werden die Zinsrisiken entweder auf Basis einer Marktwertsensitivität oder einer Cashflow-Sensitivität gemessen. Finanzschulden und Anlagen mit fester Verzinsung werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet und unterliegen somit nach IFRS 7 keinem Zinsänderungsrisiko. Für keines der Zinsderivate wird Hedge Accounting angewendet. Marktzinsänderungen wirken sich auf das Zinsergebnis von variabel verzinslichen Finanzinstrumenten aus und gehen demzufolge in die Berechnung der ergebnisbezogenen Sensitivität ein. Marktzinsänderungen von Zinsderivaten haben Auswirkungen auf das Finanzergebnis und werden daher bei einer ergebnisbezogenen Sensitivitätsanalyse berücksichtigt. Wenn das Marktzinsniveau durchschnittlich um 100 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, wäre das Zinsergebnis um 0,9 Mio. € (Vorjahr 0,9 Mio. €) besser (schlechter) ausgefallen.

Rohstoffpreisrisiko

Das Risiko einer nicht ausreichenden Versorgung mit Rohstoffen bei Zusammentreffen mehrerer Ursachen ist im Bereich Erdgas sowie Ethylen nicht auszuschließen. Allerdings wird es bei Ethylen durch die im Bau befindliche Ethylen-Pipeline Süd künftig gemindert. Generell besteht ein Ergebnisrisiko durch mögliche Erhöhungen der Rohstoffpreise. Eine Steigerung um ein Prozent würde das EBITDA um 8,4 Mio. € (Vorjahr 7,2 Mio. €) negativ beeinflussen.

Derivative Finanzinstrumente

Die finanzwirtschaftlichen Risiken werden auch durch derivative Finanzinstrumente gesichert. Bei den Rohstoffpreisrisiken, die sicherungsmäßig behandelt werden, handelt es sich im Wesentlichen um Edelmetalle (Platin, Gold, Palladium), die als Katalysator oder im sonstigen Produktionsbetrieb eingesetzt werden, sowie um die laufende Energiebeschaffung. Im Jahr 2010 wurden Risiken aus Edelmetallen nicht durch derivative Finanzinstrumente gesichert. Die Preissicherung der Stromzulieferung erfolgt über Vertragsgestaltungen für die im Wesentlichen die Own-use exemption des IAS 39 in Anspruch genommen werden kann. Diese Verträge, die für Zwecke des Empfangs oder der Lieferung nicht finanzieller Güter entsprechend dem eigenen Bedarf abgeschlossen werden, werden nicht als Derivate bilanziert, sondern als schwebende Geschäfte behandelt.

In den Fällen, in denen WACKER eine Absicherung gegen Währungsrisiken vornimmt, werden Derivate eingesetzt, insbesondere Devisenoptions- und Devisenterminkontrakte sowie Devisenswaps. Derivate werden nur dann eingesetzt, wenn sie durch aus dem operativen Geschäft entstehende Positionen, Geldanlagen und Finanzierungen oder geplante Transaktionen (Grundgeschäft) unterlegt sind; zu den geplanten Transaktionen gehören auch erwartete, aber noch nicht fakturierte Umsätze in Fremdwährung.

Devisensicherungen erfolgen vorwiegend für den US-$, den Japanischen Yen sowie den Singapur-Dollar. Bei Devisensicherungen im Finanzbereich werden die Fälligkeiten der Forderungen/Verbindlichkeiten berücksichtigt. Zinssicherungen erfolgen überwiegend im Euro-Bereich; es wird auf die Fälligkeit der Grundgeschäfte abgestellt.

Die operative Sicherung im Devisenbereich bezieht sich auf die bereits gebuchten Forderungen und Verbindlichkeiten und umfasst im Allgemeinen Laufzeiten zwischen drei und vier Monaten, die strategische Sicherung umfasst den Zeitraum von vier Monaten bis maximal 33 Monaten. Die gesicherten Cashflows beeinflussen im Zeitpunkt der Umsatzrealisierung die Gewinn- und Verlustrechnung. Ihr Zufluss erfolgt üblicherweise je nach Zahlungsziel kurz danach. Gesichert werden neben den Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Dritten auch konzerninterne Finanzforderungen und -verbindlichkeiten.

Die Marktwerte beziehen sich auf die Auflösungsbeträge (Rückkaufswerte) der Finanzderivate zum Bilanzstichtag. Sie werden auf der Basis quotierter Preise oder mit Hilfe standardisierter Verfahren ermittelt. Für die Bewertung der Devisentermingeschäfte/ -swaps wendet WACKER überwiegend die Zerocoupon-Methode an und verfolgt somit eine konsistente Bewertungsmethodik zu den Vorjahren. Auf Grund von möglichen Verwerfungen zwischen Zins- und Währungsmarkt können jedoch die mittels der Zerocoupon-Methode ermittelten Werte von den handelbaren Werten abweichen.

Die Derivate werden unabhängig von ihrer Zwecksetzung zum Marktwert angesetzt; der Ausweis erfolgt in der Bilanz unter den sonstigen Vermögenswerten bzw. übrigen Verbindlichkeiten. Bei strategischen Sicherungen von Währungsrisiken aus zukünftigen Fremdwährungspositionen wird – sofern zulässig – Cashflow Hedge Accounting praktiziert. In diesen Fällen werden die Marktwertveränderungen von Devisentermingeschäften bzw. Veränderungen des inneren Werts von Devisenoptionen bis zum Eintritt des Grundgeschäfts ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst, sofern der Hedge effektiv ist. Bei Realisierung der zukünftigen Transaktionen werden die im Eigenkapital kumulierten Effekte erfolgswirksam aufgelöst. Die Veränderungen der Zeitwerte der Devisenoptionen werden erfolgswirksam erfasst.

Im Geschäftsjahr ist in den kumulierten direkt im Eigenkapital erfassten Erträgen und Aufwendungen ein unrealisiertes Ergebnis in Höhe von 11,5 Mio. € (Vorjahr 31,7 Mio. €) (vor Steuern) berücksichtigt.

Derivative Finanzinstrumente, deren Marktwertänderungen erfolgswirksam berücksichtigt wurden, haben zu Nettoergebnissen in Höhe von -23,3 Mio. € (Vorjahr -28,3 Mio. €) geführt. 7,1 Mio. € (Vorjahr 15,0 Mio. €) davon betreffen Derivate aus Hedge Accounting. Es wurden im Periodenergebnis keine Gewinne oder Verluste aus Ineffektivitäten des Hedge Accounting erfasst, da Sicherungsbeziehungen nahezu vollständig effektiv waren. Der Ausweis erfolgt unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen.

In wenigen Fällen existieren eingebettete Derivate. Die Bewertung erfolgt grundsätzlich zu Marktwerten; sofern solche nicht ableitbar sind, zu fortgeführten Anschaffungskosten. Auch hier erfolgt der Ausweis unter den sonstigen Vermögenswerten bzw. übrigen Verbindlichkeiten. Sie bestehen bei WACKER grundsätzlich in der Ausprägung, dass gewöhnliche Lieferungs- und Leistungsbeziehungen zu Lieferanten und Kunden im Ausland nicht in der funktionalen Währung eines der beiden Vertragspartner geschlossen wurden.

Der Ausweis in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt in Abhängigkeit von der Art des Grundgeschäfts entweder im Betriebsergebnis oder bei der Sicherung von Finanzverbindlichkeiten im Zinsergebnis.

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Mio. €

 

31.12.2010

 

31.12.2009

 

 

Nominal-
werte

 

Markt-
werte

 

Nominal-
werte

 

Markt-
werte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Währungsderivate

 

1.502,4

 

21,2

 

834,1

 

3,9

Sonstige Derivate

 

115,6

 

2,2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Marktwerte für derivative Finanzinstrumente im Rahmen des Hedge Accounting

 

 

25,2

 

 

14,1

Der Anstieg der Nominalwerte der Währungsderivate ist im Wesentlichen auf zwei Ursachen zurückzuführen – höhere Fremdwährungs-Exposure und eine Erweiterung des Sicherungshorizonts. In 2010 gibt es keinerlei Fremdwährungsoptionen mehr (Vorjahr 38 Mio. US-$ (Put)). Daneben bestehen Devisenterminkontrakte über 1,53 Mrd. US-$, 12,93 Mrd. JPY und 236,8 Mio. SGD.

Bei den Sonstigen Derivaten handelt es sich um Zinsswaps mit einem Nominalvolumen von 100,0 Mio. € und um auf dem norwegischen Markt gehandelte Strom-Futures mit einem Nominalvolumen von 15,6 Mio. €. Mit den Strom-Futures wird das Risiko steigender Spot-Marktpreise am Energiemarkt durch eine strukturierte Preisfixierung auf dem Strommarkt begrenzt. Das Sicherungsvolumen beträgt 80 Prozent des zukünftigen Strombedarfs der Siliciumproduktion im norwegischen Holla. Die Laufzeiten betragen maximal ein Jahr.