Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf

WACKER blickt nach dem Krisenjahr 2009 auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2010 zurück. Beim Umsatz und EBITDA konnten wir neue Bestmarken erzielen und sogar die Zahlen aus dem Jahr 2008 deutlich übertreffen. Unsere Ziele für das Jahr 2010 haben wir damit erreicht und sogar übertroffen.

Prognose im Lauf des Jahres präzisiert

Mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichts im März 2010 hat WACKER die Prognose abgegeben, dass der Umsatz die Schwelle von vier Mrd. € überschreiten wird und wir ein deutlich höheres EBITDA erwirtschaften als im Jahr 2009. Die Investitionen sollten sich auf einen Betrag zwischen 600 und 700 Mio. € belaufen. Die Zahl der Mitarbeiter sollte sich um 300 Beschäftigte erhöhen und die Forschungs- und Entwicklungskosten sollten fünf Prozent über dem Vorjahr liegen. Mit der Berichterstattung zum Halbjahr Ende Juli hat der Vorstand die Prognosen für Umsatz, EBITDA und Investitionen dann weiter präzisiert. Der Umsatz wird nun eine Größenordnung von 4,5 Mrd. € erreichen, das EBITDA wird das Ergebnis des Jahres 2008 von 1,06 Mrd. € überschreiten. Die Investitionen werden sich auf rund 750 Mio. € belaufen. Mit der Veröffentlichung der Zahlen zum dritten Quartal wurden Umsatz und EBITDA abermals angehoben. Der Umsatz wird deutlich über 4,6 Mrd. € liegen und das EBITDA mehr als 1,1 Mrd. € betragen. Die Prognose für die Investitionen wurde dagegen wieder auf 700 Mio. € gesenkt, weil die EU-Kommission Mitte September eine regionale Beihilfe für die Polysiliciumanlage in Nünchritz genehmigt hat, die in der Investitionsplanung für das Jahr 2010 zum Teil nicht fest einkalkuliert war.

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Vergleich tatsächlicher mit prognostiziertem Geschäftsverlauf

 

 

 

 

Mio. €

 

Ergebnis
2009

 

Prognose
Mär 2010

 

Prognose
Jul 2010

 

Prognose
Nov 2010

 

Ergebnis
2010

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Umsatz

 

3.719,3

 

> 4.000,0

 

4.500,0

 

> 4.600,0

 

4.748,4

EBITDA

 

606,7

 

Höher als 2009

 

> 1.060,0

 

> 1.100,0

 

1.194,5

Investitionen (inkl. Finanzanlagen)

 

740,1

 

600-700

 

Ca. 750

 

700

 

695,1

Der Umsatz belief sich für das Geschäftsjahr 2010 auf 4,75 Mrd. €, deutlich höher als zu Beginn des Jahres von uns erwartet. Er lag 28 Prozent über dem Vorjahr. Alle fünf Geschäftsbereiche von WACKER konnten ihren Umsatz steigern. Vor allem die Geschäftsbereiche WACKER POLYSILICON, WACKER SILICONES und Siltronic verzeichneten Umsatzzuwächse von mehr als 20 Prozent.

Beim EBITDA hatten wir Anfang 2010 mit einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr gerechnet und die Prognose im Lauf des Jahres konkretisiert. Das EBITDA belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 1,19 Mrd. € und lag damit 97 Prozent höher als im Vorjahr. Nach einem Verlust im Vorjahr konnte die Siltronic im Jahr 2010 wieder ein positives EBITDA erzielen. Deutliche EBITDA-Steigerungen verzeichneten die Geschäftsbereiche WACKER POLYSILICON und WACKER SILICONES. Das EBITDA des Geschäftsbereiches WACKER POLYMERS stieg ebenfalls gegenüber dem Vorjahr. Auf die Ergebnisentwicklung haben sich die höheren Absatz- und Umsatzvolumina sowie die hohe Auslastung der Produktionskapazitäten ausgewirkt. Das hat die spezifischen Herstellungskosten verringert. Dagegen haben steigende Rohstoffpreise und Energiekosten die Ergebnisentwicklung belastet. Die Preise für unsere vier wichtigsten Rohstoffe Silicium, Ethylen, Vinylacetatmonomer und Methanol liegen im Jahresdurchschnitt um zehn Prozent höher als im Vorjahr. Auf Grund höherer Verrechnungspreise für Siloxan aus zukünftigen Abnahmeverpflichtungen aus dem Gemeinschaftsunternehmen mit Dow Corning haben wir eine Rückstellung für drohende Verluste von 51,8 Mio. € gebildet.

Die Investitionen sollten sich ohne Akquisitionen im Geschäftsjahr 2010 auf 600 bis 700 Mio. € belaufen. Mit 613,9 Mio. € – ohne die Akquisition der Siliciummetallproduktion in Holla und Lucky-Silicone in Korea – lagen sie im ausgegebenen Zielkorridor. Der größte Teil davon floss in den weiteren Ausbau unserer Polysiliciumproduktion.

Die Höhe der Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, mit denen wir zukünftige Produkte und Lösungen entwickeln, sind wie Anfang des Jahres 2010 prognostiziert geringfügig auf 165,1 Mio. € gestiegen.

Stärker als erwartet hat sich die Zahl der Mitarbeiter erhöht. Zum Bilanzstichtag beschäftigte WACKER 16.314 Mitarbeiter. Das sind 696 Mitarbeiter mehr als ein Jahr zuvor. Dafür verantwortlich sind vor allem der Erwerb der Siliciummetallproduktion in Holla, der Erwerb von Lucky-Silicone in Korea und der Personalaufbau auf Grund des starken Wachstums in dem Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON.

Der Dividendenvorschlag, den Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2010 vorlegen, trägt dem erfolgreichen Geschäftsjahr 2010 und der guten Finanzlage des Unternehmens Rechnung. Die Dividende soll deutlich auf 3,20 € je Aktie (2009: 1,20 € je Aktie) steigen.

Abweichungen vom prognostizierten Aufwand

Der Personalaufwand ist im Verhältnis zum Umsatz im Jahr 2010 deutlich gesunken. Insgesamt war der Personalaufwand vier Prozent höher als im Vorjahr. Gleichzeitig ist der Umsatz aber um 28 Prozent gestiegen. Im Verhältnis zum Umsatz liegt der Personalaufwand unter dem Planwert für 2010.

Die Rohstoffkosten blieben im Verhältnis zum Umsatz ebenfalls unter unseren Planungen. Die Preise für die wichtigen Rohstoffe sind überwiegend und zum Teil deutlich gestiegen. Allerdings verzeichneten wir in den Geschäftsbereichen WACKER POLYSILICON und Siltronic, in denen der Anteil der Rohstoffkosten am Umsatz unter dem Durchschnitt von WACKER liegt, hohe Umsatzzuwächse. Die Energiekosten lagen mit 8,5 Prozent im Rahmen unserer Planungen.

Die Abschreibungen sind im Verhältnis zum Umsatz gegenüber dem Vorjahr deutlich gesunken. Zwei Gründe sind dafür verantwortlich: Durch Sondereffekte haben sich die Abschreibungen im Jahr 2009 um 182 Mio. € erhöht. Zweitens hat der starke Umsatzanstieg dazu geführt, dass der Anteil der Abschreibungen am Umsatz auf 9,0 Prozent sank.

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Aufwand Kostenarten

 

 

 

 

 

 

%

 

Ist 2009

 

Plan 2010

 

Ist 2010

 

 

 

 

 

 

 

Personalaufwand

 

29,4

 

26

 

23,9

Rohstoffkosten

 

21,5

 

23

 

19,8

Energiekosten

 

8,1

 

9

 

8,5

Abschreibungen

 

15,6

 

10

 

9,0