Vermögenslage

Zum 31. Dezember 2010 hat sich die Bilanzsumme des WACKER-Konzerns im Vergleich zum Vorjahr um 959,3 Mio. € auf 5,50 Mrd. € erhöht. Effekte aus der Währungsumrechnung in Höhe von 111,1 Mio. € haben unter anderem dazu beigetragen.

Bilanzentwicklung Aktiva

Kurz- und langfristige Vermögenswerte

Die langfristigen Vermögenswerte haben sich auf 3,55 Mrd. € (2009: 3,12 Mrd. €) erhöht. Das ist ein Zuwachs von 427,4 Mio. € oder 14 Prozent. Der Anteil der langfristigen Vermögenswerte an der Bilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahr auf 64 Prozent (2009: 69 Prozent) gesunken. Die kurzfristigen Vermögenswerte sind ebenfalls höher als im Vorjahr. Sie belaufen sich auf 1,95 Mrd. € (2009: 1,42 Mrd. €). Das ist ein Anstieg um 37 Prozent. Ihr Anteil an der Bilanzsumme beträgt 35 Prozent und stieg somit um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Finanzinvestitionen

Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 3,06 Mrd. € (2009: 2,80 Mrd. €). Planmäßige Abschreibungen verringerten das Anlagevermögen um 417,2 Mio. € (2009: 397,8 Mio. €). Dagegen haben Investitionen das Anlagevermögen um 613,9 Mio. € (2009: 740,1 Mio. €) erhöht. Die Mittel flossen insbesondere in den Ausbau der Produktionskapazitäten des Geschäftsbereichs WACKER POLYSILICON. Durch den Erwerb der Siliciumproduktion in Holla und den Kauf von Lucky-Silicone in Korea hat das Anlagevermögen um 52,6 Mio. € zugenommen. Positiven Einfluss auf das Anlagevermögen hatten Währungseffekte in Höhe von 44,1 Mio. €.

At equity bewertete Beteiligungen

Der Buchwert der at equity bewerteten Beteiligungen ging auf 111,7 Mio. € (2009: 140,2 Mio. €) zurück. Verantwortlich dafür sind vor allem Jahresfehlbeträge in Gemeinschaftsunternehmen. Währungseffekte beeinflussten den Buchwert positiv in Höhe von 20,6 Mio. €.

Langfristige finanzielle Vermögenswerte und Wertpapiere

Im vierten Quartal 2010 hat WACKER einen Teil seiner überschüssigen Liquidität in Wertpapieren von unterschiedlichen Anleiheemittenten mit einer Laufzeit von mehr als zwölf Monaten investiert. Der Wert dieser langfristigen Wertpapiere belief sich zum Bilanzstichtag auf 210,8 Mio. €. In den verbliebenen sonstigen langfristigen Vermögenswerten in Höhe von 164,7 Mio. € (2009: 177,8 Mio. €) sind Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen in Höhe von 101,4 Mio. € (2009: 75,1 Mio. €), langfristige derivative Finanzinstrumente (16,9 Mio. €) sowie Steuerforderungen und aktive latente Steuern in Höhe von 26,2 Mio. € (2009: 21,5 Mio. €) enthalten.

Kurzfristige Vermögenswerte

Die kurzfristigen Vermögenswerte haben durch den Anstieg des Working Capital sowie der höheren kurzfristigen Liquidität im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Auf Grund des gestiegenen Geschäfts- und Produktionsvolumens haben sich die Vorräte auf 530,7 Mio. € (2009: 441,2 Mio. €) erhöht. Das entspricht einem Zuwachs von 20 Prozent. Infolge der hohen Nachfrage sind auch die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Sie nahmen um 129,2 Mio. € auf 596,0 Mio. € (2009: 466,8 Mio. €) zu. Zu einem Anstieg kam es bei den sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten in Höhe von 826,9 Mio. € (2009: 513,7 Mio. €). Darin enthalten sind die kurzfristige Liquidität – Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie kurzfristige Wertpapiere – mit 586,6 Mio. € (2009: 363,6 Mio. €), Steueransprüche von 87,1 Mio. € (2009: 52,2 Mio. €) sowie Forderungen aus Investitionsförderung von 68,9 Mio. € (2009: 28,7 Mio. €). Derivative Finanzinstrumente wurden in Höhe von 22,6 Mio. € (2009: 13,6 Mio. €) ausgewiesen.

Bilanzentwicklung Passiva

Konzerneigenkapital hat sich erhöht

Das Eigenkapital betrug zum 31. Dezember 2010 2,45 Mrd. € (2009: 1,94 Mrd. €). Damit ist die Eigenkapitalquote gegenüber dem Vorjahr auf 44,5 Prozent (2009: 42,8 Prozent) gestiegen. Verantwortlich für diesen Zuwachs war in erster Linie der Konzernjahresüberschuss von 497,0 Mio. €. Die Ausschüttung der Dividende in Höhe von 59,6 Mio. € hat das Eigenkapital dagegen gemindert. Die in den übrigen Eigenkapitalposten enthaltenen nicht realisierten Effekte aus Währungskursumrechnungen des Nettovermögens ausländischer Tochtergesellschaften sowie derivativer Finanzinstrumente haben sich mit 67,7 Mio. € positiv ausgewirkt.

Schulden

Einen Anstieg verzeichnete WACKER auch bei den Schulden. Sie erhöhten sich um 17 Prozent auf 3,05 Mrd. € (2009: 2,60 Mrd. €). Ihr Anteil an der Bilanzsumme blieb mit 55 Prozent allerdings fast auf dem Vorjahresniveau (2009: 57 Prozent). Der Anteil des Fremdkapitals in Bezug zum Eigenkapital ging deutlich zurück.

Langfristige Schulden steigen auf Grund höherer Kundenanzahlungen

Die langfristigen Schulden haben sich um zehn Prozent auf 2,06 Mrd. € (2009: 1,87 Mrd. €) erhöht. Ihr Anteil an der Bilanzsumme verringerte sich aber auf 37 Prozent (2009: 41 Prozent). Leicht gestiegen im Vergleich zum Vorjahr sind die langfristigen Rückstellungen. Sie haben um 18,8 Mio. € auf 745,8 Mio. € (2009: 727,0 Mio. €) zugenommen. Planmäßig erhöht haben sich die Pensionsrückstellungen. Sie belaufen sich auf 475,4 Mio. € (2009: 445,1 Mio. €), 30,3 Mio. € mehr als im Vorjahr. In den anderen langfristigen Rückstellungen ist eine Drohverlustrückstellung für Verluste aus zukünftigen Abnahmeverpflichtungen aus dem Gemeinschaftsunternehmen mit Dow Corning in Höhe von 53,1 Mio. € enthalten. Gleichzeitig verminderten sich die Personalrückstellungen.

Nur geringfügig zugenommen haben die langfristigen Finanzverbindlichkeiten. Sie erhöhten sich auf 407,1 Mio. € (2009: 363,8 Mio. €). Neben Währungseffekten haben sich drei weitere Tatbestände ausgewirkt. Im Dezember 2010 haben wir die erste Tranche des Investitionskredits der Europäischen Investitionsbank in Höhe von 200,0 Mio. € gezogen. Außerdem hat WACKER langfristige in kurzfristige Darlehen gewandelt und in Höhe von 151,0 Mio. € Schuldscheindarlehen vorzeitig zurückgezahlt. In China haben wir im Geschäftsjahr für lokale Investitionsprojekte langfristige Kredite aufgenommen.

Verändert haben sich auch die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten. Sie erhöhten sich auf 909,0 Mio. € (2009: 776,6 Mio. €). Der Anstieg erklärt sich im Wesentlichen aus den Abschlüssen langfristiger Kundenverträge zur Lieferung von Polysilicium. Dafür hat WACKER Vorauszahlungen erhalten, die sich auf die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten auswirken. Der Wert der langfristigen erhaltenen Anzahlungen erhöhte sich im Geschäftsjahr 2010 um 108,1 Mio. € auf 869,9 Mio. € (2009: 761,8 Mio. €).

Kurzfristige Schulden steigen auf Grund des höheren Geschäftsvolumens

Einen Anstieg verzeichnet WACKER bei den kurzfristigen Schulden. Sie haben um 35 Prozent auf 992,5 Mio. € (2009: 732,1 Mio. €) zugenommen. Ihr Anteil an der Bilanzsumme liegt bei 18 Prozent (2009: 16 Prozent). Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten stiegen um 50,4 Mio. € auf 126,3 Mio. € (2009: 75,9 Mio. €). Zwei Gründe sind dafür vor allem verantwortlich. WACKER hat auf Grund der Fälligkeit innerhalb eines Jahres Finanzverbindlichkeiten vom langfristigen in den kurzfristigen Bereich umgegliedert und 27,8 Mio. € an positiven Effekten aus Währungsumrechnungen bilanziert.

Die hohe Auslastung der Produktionsanlagen im vierten Quartal und die starke Investitionstätigkeit haben wesentlich dazu beigetragen, dass die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen höher sind als im Vorjahr. Sie nahmen um 117,3 Mio. € auf 335,2 Mio. € (2009: 217,9 Mio. €) zu. Das ist ein Anstieg von 54 Prozent.

Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten sind auf 531,0 Mio. € (2009: 438,3 Mio. €) gestiegen. Das sind 92,7 Mio. € mehr als im Vorjahr. Zurückzuführen ist der Zuwachs auf die höheren Verpflichtungen aus der erfolgsabhängigen Vergütung und auf höhere innerhalb eines Jahres verrechenbare Kundenanzahlungen für Polysiliciumlieferungen.

Nicht bilanziertes Vermögen und außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente

Ein bedeutender Vermögenswert, der nicht in der Bilanz erscheint, sind der Markenwert von WACKER und der jeweilige Wert anderer Marken des Konzerns. Bekanntheit und Reputation unserer Marken sehen wir als wesentlichen Einflussfaktor für die Akzeptanz unserer Produkte und Lösungen bei den Kunden. Es gibt aber noch andere erfolgskritische immaterielle Werte, die unser Geschäft positiv beeinflussen. Hierzu zählen gewachsene Kundenbeziehungen und das Vertrauen unserer Kunden in unsere Produkt- und Lösungskompetenz. Ebenso wichtig sind das profunde Know-how und die Erfahrung unserer Mitarbeiter sowie unser langjährig gewachsenes Wissen in Forschung und Entwicklung, im Design unserer Produktions- und Geschäftsprozesse und im Projektmanagement. Insbesondere unsere integrierte Verbundproduktion verschafft uns einen Wettbewerbsvorteil gegenüber unseren Wettbewerbern.

Ein weiterer wesentlicher Erfolgsfaktor ist das eigene langjährig gewachsene Vertriebsnetz von WACKER. Das Unternehmen ist in der Lage, das Produkt- und Dienstleistungsangebot von WACKER kundennah zu betreiben.

In der Bilanz sind außerdem bestimmte geleaste, gepachtete oder gemietete Güter (operating lease), über die im Anhang berichtet wird, nicht enthalten. Hinzu kommen sonstige selbst geschaffene Güter. Siehe Anhang Ziffer 17

WACKER nutzt keine außerbilanziellen Finanzierungsinstrumente.

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Zusammengefasste Bilanz

 

 

 

 

Mio. €

 

2010

 

2009

 

 

 

 

 

Aktiva

 

 

 

 

Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und
als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

 

3.060,4

 

2.802,2

At equity bewertete Beteiligungen

 

111,7

 

140,2

Sonstige langfristige Vermögenswerte

 

375,5

 

177,8

Langfristige Vermögenswerte

 

3.547,6

 

3.120,2

Vorräte

 

530,7

 

441,2

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

 

596,0

 

466,8

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

 

826,9

 

513,7

Kurzfristige Vermögenswerte

 

1.953,6

 

1.421,7

Summe Aktiva

 

5.501,2

 

4.541,9

 

 

 

 

 

Passiva

 

 

 

 

Eigenkapital

 

2.446,8

 

1.942,4

Langfristige Rückstellungen

 

745,8

 

727,0

Finanzverbindlichkeiten

 

407,1

 

363,8

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten

 

909,0

 

776,6

Davon erhaltene Anzahlungen

 

869,9

 

761,8

Langfristige Schulden

 

2.061,9

 

1.867,4

Finanzverbindlichkeiten

 

126,3

 

75,9

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

 

335,2

 

217,9

Sonstige kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

 

531,0

 

438,3

Kurzfristige Schulden

 

992,5

 

732,1

Schulden

 

3.054,4

 

2.599,5

Summe Passiva

 

5.501,2

 

4.541,9

Capital Employed

 

3.078,9

 

2.878,4