Nachhaltigkeitssteuerung
Wir sind davon überzeugt: Unternehmen können nur dann dauerhaft erfolgreich wirtschaften, wenn sie ihre Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft ernst nehmen. Nachhaltigkeit ist daher ein Ziel, das seit Jahren in unserer Produktion und unseren Geschäftsprozessen verankert ist.
Nachhaltigkeit auf globaler Grundlage
Die Basis unserer Nachhaltigkeitsarbeit bilden zwei globale Initiativen, denen WACKER sich angeschlossen hat: das Programm der chemischen Industrie Responsible Care® und der Global Compact der Vereinten Nationen. Mit diesen Selbstverpflichtungen geht WACKER über gesetzlich geforderte Standards zum Schutz von Umwelt, Mitarbeitern und Gesellschaft hinaus. Von unseren Lieferanten erwarten wir, dass auch sie die Prinzipien des Global Compact einhalten. Wir bewerten Lieferanten bei der Risikoprüfung auch in diesem Punkt.
WACKER ist in den vergangenen Jahren weltweit gewachsen. Wir haben neue Produktionsstandorte gegründet und bestehende erweitert. Unser Nachhaltigkeitsmanagement passen wir der fortschreitenden Globalisierung an. Dreh- und Angelpunkt bleibt das Integrierte Managementsystem (IMS), mit dem wir unsere operativen Prozesse steuern.
WACKER arbeitet in der Nachhaltigkeitssteuerung an einigen strategischen Projekten:
-
Unsere operativen Prozesse wollen wir bis zum Jahr 2011 nach den Normen ISO 9001 (Qualität) und ISO 14001 (Umwelt) konzernweit zertifizieren.
-
Alle WACKER-Standorte sollen nach dem weltweit anerkannten Arbeitsschutz-
managementsystem OHSAS zertifiziert werden. -
Das Projekt „Global EHS & PS Excellence“ hat das Ziel, das Management von Umwelt, Gesundheit, Sicherheit und Produktverantwortung weltweit einheitlich zu gestalten, ohne die regionalen Anforderungen zu vernachlässigen.
-
Wir erweitern unser Compliance-System in alflen Regionen, in denen WACKER tätig ist.
Im Geschäftsjahr 2010 hat WACKER bei diesen Projekten wichtige Fortschritte erzielt:
-
Im Zuge der Konzernzertifizierung haben wir alle Standorte in den USA und WACKER Greater China in das Konzernzertifikat aufgenommen. Mit Ausnahme der Standorte Brasilien, Indien und Jena sowie den Neuakquisitionen im Jahr 2010 sind alle Produktionsstandorte in das Konzernzertifikat eingegliedert. Dies spart dem Unternehmen etwa die Hälfte des bisherigen jährlichen Aufwandes für externe Audits.
-
Die Vorarbeiten für die Zertifizierung unseres Arbeitsschutzmanagement-
systems nach OHSAS haben begonnen. Wir haben eine Prüfliste erstellt, mit der die Standorte abschätzen können, inwieweit sie die Anforderungen von OHSAS erfüllen und wo Lücken bestehen. -
Das Projekt „Global EHS & PS Excellence“ wurde abgeschlossen. Die weltweiten Verantwortlichkeiten und Berichtswege sind einfacher und klarer geregelt. Unsere Richtlinien zu Umwelt, Gesundheit, Sicherheit und Produktverantwortung haben wir überarbeitet und den regionalen Bedürfnissen angepasst. Und wir haben einen neuen Prozess geschaffen, der uns hilft, langfristige Nachhaltigkeitsziele zu setzen und zu verfolgen.
WACKER Greater China hat im Jahr 2010 daran gearbeitet, die wichtigen Produktionsgesellschaften mit Mehrheitsbeteiligung als nationale umweltfreundliche Unternehmen durch das Environmental Protection Bureau bestätigen zu lassen. Der Standort Zhangjiagang konnte alle Voraussetzungen für das Zertifikat erfüllen, nun steht noch die behördliche Prüfung aus. Die noch junge Produktionsstätte Nanjing hat im Berichtsjahr ihr Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 zertifizieren lassen. Dies ist eine der Voraussetzungen für die Bescheinigung als nationales umweltfreundliches Unternehmen.
Compliance-System ausgebaut
WACKER arbeitet nach ethischen und rechtlichen Grundsätzen der Unternehmensführung, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Im Berichtsjahr hat das Unternehmen sein Compliance-System weiter ausgebaut. WACKER Greater China hat 2010 eine Compliance-Telefonhotline eingerichtet. Bei den übrigen Gesellschaften ist der Compliance-Beauftragte direkter Ansprechpartner. Neben den vorhandenen Compliance-Beauftragten in Deutschland, den USA und China haben wir an großen ausländischen Produktionsstandorten weitere ernannt und ausgebildet. Auch in Japan, Indien, Korea, Brasilien und Singapur stehen den Mitarbeitern nun Compliance-Beauftragte zur Verfügung. Das Compliance-Management informierte im Jahr 2010 viele Mitarbeiter in Präsenzschulungen über die ethischen und rechtlichen Grundsätze der Unternehmensführung bei WACKER. Um Mitarbeiter mit Kontakt zu Geschäftspartnern konzernweit zu schulen, wurde eine E-Learning-Fortbildung entwickelt und eingesetzt. Die Belegschaft in Deutschland ist zusätzlich dazu angehalten, eine Online-Schulung zum Datenschutz zu durchlaufen. Die Mitarbeiter sind angehalten bei beobachteten Verstößen ihre Vorgesetzten, den Betriebsrat, die Verantwortlichen der Personalabteilung oder die Compliance-Beauftragten zu informieren.
Umweltschutz
Alle Prozesse von WACKER basieren auf dem Anliegen, die Umwelt zu schützen und sicher zu produzieren. Wir legen besonderes Augenmerk auf den integrierten Umweltschutz. Er beginnt bereits in der Produktentwicklung und der Anlagenplanung. WACKER hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 11,8 Mio. € (2009: 9,1 Mio. €) für Umweltschutzinvestitionen ausgegeben. Die Umweltschutzbetriebskosten beliefen sich im gleichen Zeitraum auf 65,2 Mio. €.
Im Jahr 2010 hat WACKER am Standort Nünchritz begonnen, die Abwasserreinigungsanlagen für die 2011 anlaufende Polysiliciumproduktion zu erweitern. Die Kapazität für anorganische Abwässer wird dadurch verdoppelt.
Im Werk Nünchritz haben wir im Jahr 2010 weiter am Grundwassersanierungskonzept gearbeitet. Hierzu führten wir einen Feldtest durch. Er untersucht, ob sich die Schadstoffe (Lösemittelreste) im Grundwasser mit Hilfe natürlich vorkommender Mikroorganismen abbauen lassen. Ergebnisse des Tests werden für 2011 erwartet. Im Zuge des Baus der neuen Polysiliciumanlage hat der Standort im Berichtsjahr die dafür nötige Fläche saniert. 75.000 Tonnen mit Schwermetallen und Kohlenwasserstoffen belasteter Schlamm wurden abgetragen und ordnungsgemäß entsorgt. Durch die Sanierung haben wir vermieden, unbelastete Flächen für die neue Anlage zu verbrauchen. Die Belastungen des Grundwassers und des Bodens stammen aus früherer Produktion vor Übernahme des Werks durch WACKER.
Die Umweltkennzahlen haben sich im Geschäftsjahr 2010 unterschiedlich entwickelt. Der Wassereinsatz reduzierte sich durch eine neue Rückkühlanlage in der Kühlwasserversorgung unseres größten Standorts Burghausen. Die Menge der flüchtigen organischen Verbindungen ohne Methan (NMVOC) erhöhte sich auf Grund der stärkeren Auslastung und durch die Inbetriebnahme neuer Anlagen in China. Insgesamt haben sich die Umweltzahlen positiv entwickelt. WACKER arbeitet ständig daran, Stoffkreisläufe zu schließen, Nebenprodukte an anderer Stelle in die Produktion zurückzuführen und somit Abfälle zu vermeiden und zu verringern.
Tabelle herunterladen |
Umweltkennzahlen 2008 – 20101 |
|
|
| |||||||||||||
|
|
2010 |
2009 |
2008 | ||||||||||||
| ||||||||||||||||
|
|
|
|
| ||||||||||||
Luft |
CO2-Emissionen |
986.000 t |
969.000 t |
976.041 t | ||||||||||||
|
NOX-Stickoxide |
926 t |
963 t |
997 t | ||||||||||||
|
Flüchtige organische Verbindungen |
415 t |
383 t |
501 t | ||||||||||||
Wasser |
Wassereinsatz |
252.151.000 m3 |
264.532.000 m3 |
241.286.375 m3 | ||||||||||||
|
CSB chemischer Sauerstoffbedarf |
1.820 t |
2.730 t |
4.782 t | ||||||||||||
|
AOX halogenierte organische Kohlenwasserstoffe |
6 t |
6 t |
7 t | ||||||||||||
Abfall |
Beseitigt |
48.520 t |
80.860 t |
87.293 t | ||||||||||||
|
Verwertet |
77.030 t |
63.430 t |
74.327 t | ||||||||||||
|
Gefährlich2 |
69.320 t |
100.860 t |
108.458 t | ||||||||||||
|
Nicht gefährlich |
56.230 t |
43.430 t |
53.161 t | ||||||||||||
Energie |
Stromverbrauch |
3,8 TWh |
2,7 TWh |
2,4 TWh | ||||||||||||
|
Primärenergieeinsatz |
|
|
| ||||||||||||
|
Erdgas |
5,5 TWh |
5,4 TWh |
5,4 TWh | ||||||||||||
|
Feste Energieträger3 |
0,4 TWh |
– |
– | ||||||||||||
|
Wärme Fremdbezug4 |
0,2 TWh |
0,2 TWh |
0,2 TWh | ||||||||||||
|
Heizöl |
0,01 TWh |
0,01 TWh |
0,01 TWh |
Energiemanagement
Die chemische Industrie ist eine der energieintensivsten Branchen. WACKER verbessert ständig die Energieeffizienz seiner Prozesse. Damit bleiben wir auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig und leisten zugleich einen Beitrag zum Klimaschutz. So nutzen wir am Standort Burghausen Wasserkraft, um Strom zu gewinnen. Unser neuer Produktionsstandort in Holla bezieht seinen Strom, wie in Norwegen üblich, überwiegend aus Wasserkraft. In der Energieerzeugung setzen wir vor allem auf das klimafreundliche Erdgas. An den großen WACKER-Standorten Burghausen und Nünchritz werden Dampf und Strom in gekoppelter Produktion erzeugt. Diese Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen haben mit über 80 Prozent einen doppelt so hohen Brennstoffnutzungsgrad wie konventionelle Anlagen zur Energieerzeugung.
WACKER hat im Geschäftsjahr 2010 durch den Ausbau der Polysiliciumproduktion am Standort Burghausen und den Zukauf der Siliciummetallproduktion in Holla, Norwegen, seinen Stromverbrauch auf 3,8 Mio. MWh erhöht (2009: 2,7 Mio. MWh). Die eigenen Kraftwerke – das Gas- und Dampfturbinenwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung und das Wasserkraftwerk in Burghausen sowie das Heizkraftwerk Nünchritz – erzeugten 1,5 Mio. MWh. Damit produzierte WACKER rund 40 Prozent seines Gesamtstrombedarfs selbst. Der Kohlendioxidausstoß, der zu 83 Prozent aus unternehmenseigenen emissionsrechtspflichtigen Anlagen zur Energieerzeugung stammt, belief sich konzernweit auf 986.000 Tonnen.
1 Burghausen / Nünchritz
2 Burghausen
3 Steinkohle, Braunkohle, Öl, Gas
4 Wasserkraft, Wind, Solar
Vom konzernweiten Strombedarf entfallen 79 Prozent auf die Produktionsstandorte in Deutschland. WACKER hat in Deutschland 50 Prozent seines benötigten Stroms zugekauft. Entsprechend den Primärenergiequellen der Versorgungsunternehmen wurde etwa die Hälfte dieses Stroms aus fossilen Energieträgern erzeugt (55 Prozent). 31 Prozent stammen aus Kernenergie, 14 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen.
Im Geschäftsjahr haben wir weitere Maßnahmen des Energieeffizienzprojekts POWER PLUS umgesetzt. Der Wärmeverbrauch stieg wegen des Zukaufs des Standorts Holla konzernweit auf 3,4 TWh (2009: 2,8 TWh). In dem Wärmeverbrauch ist erstmals der Einsatz fester fossiler Energieträger (Kohle, Holzkohle, Holz) in der neu erworbenen Siliciummetallproduktion berücksichtigt.
Arbeits-, Anlagen- und Transportsicherheit
Oberstes Ziel unseres Sicherheitsmanagements ist, unsere Mitarbeiter, Nachbarn und die Umwelt zu schützen sowie unsere Produktivität zu sichern. Risiken unserer Anlagen analysieren wir auf zwei Ebenen. In der Gefahrfeldanalyse gehen wir von einem möglichen Schadensereignis aus, beispielsweise einem Brand oder Produktaustritt. Wir ermitteln die möglichen Ursachen und erstellen Maßnahmen zur Prävention. In der zweiten Ebene prüfen wir kritische Anlageteile auf mögliche Fehlerquellen und erstellen eine Risikomatrix. Die Matrix hilft uns, die Risiken zu bewerten, in Klassen einzuteilen und geeignete Schutzmaßnahmen abzuleiten.
Sicherheitskonzept unserer Produktionsanlagen überprüft
Im Geschäftsjahr 2010 haben wir im Rahmen des Projekts „ANSIKO 2010“ die Sicherheitskonzepte aller Produktionsanlagen mit besonderen Gefährdungen stichprobenartig überprüft. Im Fokus des Projekts waren unter anderem staubexplosionsgefährdete Betriebe. Auslöser für die Untersuchung war eine Staubexplosion am Standort Burghausen im Jahr 2009. Bei dem Zwischenfall entstand Sachschaden in Höhe von rund 0,5 Mio. €, Menschen und Umwelt kamen nicht zu Schaden.
Besonderen Wert legt WACKER auf die Aus- und Weiterbildung der Sicherheitsexperten. Regelmäßig schult das Unternehmen beispielsweise in Themen der Anlagensicherheit und des Explosionsschutzes. So halten Experten des Konzerns an internationalen WACKER-Standorten Sicherheitstrainings ab. Im Berichtsjahr absolvierten die Standorte Ulsan, Südkorea, und Zhangjiagang, China, eine solche Fortbildung.
Im Jahr 2010 ereigneten sich konzernweit 4,3 Arbeitsunfälle (2009: 4,0 Arbeitsunfälle) mit Ausfalltagen pro eine Mio. Arbeitsstunden. Die meisten Unfälle sind nicht chemietypisch. Sie haben ihre Ursache in Stolpern, Rutschen, Stürzen oder manuellen Tätigkeiten. WACKER liegt mit seinen Unfallzahlen über dem Branchendurchschnitt der chemischen Industrie weltweit. Der Weltchemieverband ICCA gab 3,65 Unfälle pro eine Mio. Arbeitsstunden für das Jahr 2008 an. Wir nehmen die Unfallhäufigkeit zum Anlass, unsere Anstrengungen im Arbeitsschutz weiter zu erhöhen. Im Berichtsjahr haben wir in Deutschland begonnen, ein neues Sicherheitsprogramm einzuführen. Unter dem Namen WACKER Safety Plus nutzt der Konzern erfolgreiche Sicherheitselemente von Standorten und Konzerngesellschaften mit besonders niedrigen Unfallzahlen. Dazu zählen Sicherheitsrundgänge, die Analyse von Beinaheunfällen und Gruppengespräche mit der Betriebsmannschaft.
Tabelle herunterladen |
Unfallhäufigkeit: Arbeitsunfälle pro 1 Mio. Arbeitsstunden1 |
|
|
| |||||||||
Anzahl |
2010 |
2009 |
2008 |
2007 |
2006 | |||||||
| ||||||||||||
|
|
|
|
|
| |||||||
Arbeitsunfälle Mitarbeiter Konzern |
4,3 |
4,0 |
3,7 |
3,8 |
4,1 |
Neben Arbeitsschutz und Sicherheit in der Produktion achten wir darauf, unsere Produkte sicher zu lagern und zu transportieren. Bevor wir Gefahrgutfahrzeuge beladen, unterziehen wir sie einer strengen Kontrolle. Bei Mängeln weisen wir sie zurück. Die Mängelquote liegt seit Jahren auf niedrigem Niveau, im Jahr 2010 betrug sie in Deutschland 3,0 Prozent. Alle zwei Jahre werden Gefahrgutspediteure von WACKER auditiert. Mit unseren Logistikdienstleistern tauschen wir uns regelmäßig auch zu Themen der Transportsicherheit aus, beispielsweise im Rahmen des jährlichen Spediteurstags. Bei Mängeln vereinbaren wir konkrete Verbesserungsmaßnahmen und überprüfen deren Umsetzung. WACKER nutzt interne Bewertungskriterien und international anerkannte Systeme wie das Safety and Quality Assessment System (SQAS) des europäischen Chemieverbandes CEFIC, um die Leistungen der Spediteure zu beurteilen. Unter anderem fließen Ausbildungsstand der Fahrer, Ausrüstung der Fahrzeuge und Reaktionsfähigkeit bei Unfällen in die Bewertung ein.
Im Geschäftsjahr 2010 verzeichneten wir fünf Transportunfälle. Dazu zählen wir Unfälle, die sich bei der Lieferung unserer Produkte ereignen, sofern der Transport von uns beauftragt wird. Selbst Zwischenfälle, die keine Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben, werden hier erfasst.
Tabelle herunterladen |
Transportunfälle |
|
|
| |||||
Zahl der Unfälle |
2010 |
2009 |
20081 | |||||
| ||||||||
|
|
|
| |||||
Straße |
4 |
5 |
11 | |||||
Schiene |
1 |
– |
4 | |||||
See |
– |
– |
2 | |||||
Binnenschiff |
– |
– |
– | |||||
Flugzeug |
– |
– |
– |
Produktverantwortung
WACKER stellt sicher, dass seine Produkte bei sachgerechter Anwendung keine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen. Informationen zu Produkten sind stets auf dem aktuellen Stand. Neue Erkenntnisse fließen zeitnah in die Risikobewertung ein. Wir erstellen Sicherheitsdatenblätter nicht nur zu Produkten, für die das gesetzlich gefordert ist, sondern zu allen Verkaufsprodukten. WACKER gibt mehr als 54.000 Sicherheitsdatenblätter in bis zu 33 Sprachen heraus.
WACKER arbeitet kontinuierlich daran, für Mensch und Umwelt schädliche Substanzen in Produkten und Prozessen zu vermeiden und zu verringern. Dieses Ziel verfolgen wir auf unterschiedlichen Wegen:
-
wir bemühen uns, schädliche Inhaltsstoffe durch Alternativstoffe zu ersetzen
-
wo keine Alternativstoffe bereitstehen, begrenzen wir soweit möglich die Vermarktung von Produkten mit gefährlichen Inhaltsstoffen auf gewerbliche und industrielle Kunden
-
wir entwickeln innovative Alternativen zu marktüblichen Produkten mit schädlichen Inhaltsstoffen
Ökobilanzen für Dispersionen und Dispersionspulver erstellt
Der Geschäftsbereich WACKER POLYMERS hat im Jahr 2010 in einem Pilotprojekt Ökobilanzen für Dispersionspulver und Dispersionen der Marken VINNAPAS®, VINNEX®, ETONIS® sowie für wichtige Zwischenprodukte erstellt. Damit bewertet WACKER POLYMERS alle seine wesentlichen Produktfamilien mit Ökobilanzen. Unsere Ökobilanzen betrachten den Umwelteinfluss der Produkte entlang ihres Lebenswegs von der Herstellung bis hin zum Werktor (Cradle-to-Gate-Bilanzen). Die Analysen ermöglichen uns, die Nachhaltigkeit unserer Produkte bzw. unserer Produktion zu bewerten und zu verbessern.
Gesellschaftliches Engagement
Unternehmen brauchen das Vertrauen der Gesellschaft, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Deshalb übernimmt WACKER gesellschaftliche Verantwortung, vor allem im regionalen Umfeld seiner Standorte. Die naturwissenschaftlich-technische Ausbildung junger Menschen ist uns ein besonderes Anliegen. Wir benötigen auch künftig engagierte Wissenschaftler und Ingenieure, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Im Jahr 2010 haben wir zum siebten Mal die Patenschaft und Organisation des Landeswettbewerbs „Jugend forscht“ in Bayern übernommen. Auch standen wir für den Regionalwettbewerb Dresden/Ostsachsen von „Jugend forscht“ erneut Pate.
Im Berichtsjahr gründete die Technische Universität München (TUM) die TUM Universitätsstiftung. WACKER unterstützte die Fördereinrichtung mit einer Initialspende von 250.000 €. Die gemeinnützige Stiftung kann künftig herausragende Forschungsprojekte unterstützen, Stipendien vergeben und beim Wechsel von Spitzenkräften aus dem Ausland unbürokratisch helfen.
Kinder- und Jugendwerk „Die Arche“ erneut unterstützt
Einen Schwerpunkt unseres gesellschaftlichen Engagements bilden auch soziale Projekte der Kinder- und Jugendarbeit. Seit 2007 unterstützt WACKER das christliche Kinder- und Jugendwerk „Die Arche“. Die Sozialeinrichtung kümmert sich in mehreren deutschen Städten um Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien. Sie versorgt die Kinder mit warmen Mahlzeiten, gibt Nachhilfe, organisiert Freizeitangebote und leistet Beratung und Seelsorge. Im Jahr 2010 spendete WACKER wieder 100.000 € an die Münchner Arche.
Der WACKER HILFSFONDS, unsere Stiftung für Katastrophenhilfe, förderte 2010 drei Projekte:
Haiti
Angesichts der großen Not in dem karibischen Staat hat die Wacker Chemie AG eine Initialspende von 50.000 € geleistet und alle eingehenden Spenden der Mitarbeiter an den WACKER HILFSFONDS verdoppelt. Mit der Spendensumme von mehr als 125.000 € wird der Hilfsfonds nun die Hilfsorganisation „Don Bosco Dritte Welt“ beim Wiederaufbau einer zerstörten Grund- und Sekundarschule in Gressier unterstützen. Die neue Schule wird rund 350 Jungen und Mädchen im Alter von 6 bis 18 Jahren aufnehmen.
Pakistan
Heftige Monsunregen führten im Juli 2010 im Nordwesten Pakistans zu Überschwemmungen mit Schlammlawinen und Erdrutschen. Es gab Tausende von Toten. Häuser und Felder wurden zerstört. Mehr als 20 Mio. Menschen gelten als direkt betroffen. Der WACKER HILFSFONDS unterstützt gemeinsam mit Malteser International den Wiederaufbau einer Grundschule im Distrikt Swat. In dem neuen Schulgebäude sollen künftig 250 Mädchen unterrichtet werden. Die Wacker Chemie AG spendete für dieses Projekt initial 50.000 €.
Sri Lanka
Der WACKER HILFSFONDS hat seit 2005 Opfer des Tsunamis unterstützt. Mit den Spenden von WACKER-Mitarbeitern wurden in Kosgoda Schulgebäude wieder aufgebaut und der Unterricht von vier Klassen finanziert. Der Fonds hat beschlossen, die Unterstützung über das Jahr 2011 zu verlängern. Ziel ist es, die Schüler bis zum Abitur finanziell zu begleiten. Hierzu initiierte die Stiftung im Dezember 2010 nochmals eine Spendenaktion an den internationalen WACKER-Standorten.