Ertragslage

WACKER erzielt neue Bestmarken bei Umsatz und Ergebnis

WACKER hat das Geschäftsjahr 2010 mit neuen Bestmarken beim Umsatz und Ergebnis abgeschlossen. Wir haben damit die Folgen der weltweiten Wirtschaftskrise schneller als erwartet hinter uns lassen können und sogar die bisherigen Höchstmarken aus dem Jahr 2008 übertroffen. Das Jahresergebnis des Konzerns stieg auf 497,0 Mio. € (2009: -74,5 Mio. €) Die kontinuierlich hohe Nachfrage und geringe spezifische Herstellungskosten haben das Ergebnis von WACKER positiv beeinflusst. Im Geschäftsjahr 2009 hatten einige Sondereffekte das Ergebnis vor Steuern mit insgesamt 342,0 Mio. € belastet. Der Grund dafür waren Vorsorgemaßnahmen auf Grund der Wirtschaftskrise und Wertminderungen im Anlagevermögen.

Umsatz steigt um 28 Prozent auf 4,75 Mrd. €

Der Umsatz des WACKER-Konzerns lag mit 4,75 Mrd. € (2009: 3,72 Mrd. €) um 28 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Anstieg resultiert aus einer starken Kundennachfrage nach unseren Produkten in allen wichtigen Zielbranchen. Besonders das deutliche Umsatzplus bei der Siltronic und das starke Geschäft von WACKER SILICONES und WACKER POLYSILICON sind für diesen Umsatzrekord verantwortlich. Die zusätzlichen Polysiliciummengen aus der neuen Produktionsanlage Poly 8 in Burghausen konnten vollständig am Markt verkauft werden. Höhere Absatzmengen haben den Umsatz mit 1,13 Mrd. € positiv beeinflusst, Währungseffekte mit 114,1 Mio. €. Einen wesentlichen Einfluss hatte hier der Wechselkurs des US-Dollars zum Euro. Der Durchschnittskurs des
US-Dollars lag im Jahr 2010 bei 1,33 pro € (2009: 1,39 pro €). Dagegen haben rückläufige Preise, vor allem im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON, den Konzernumsatz um 215,6 Mio. € verringert.

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Umsatz mit Dritten nach Geschäftsbereichen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mio. €

 

2010

 

2009

 

2008

 

2007

 

2006

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

WACKER SILICONES

 

1.563,3

 

1.219,2

 

1.363,5

 

1.313,6

 

1.243,9

WACKER POLYMERS

 

788,9

 

732,7

 

860,4

 

623,7

 

548,9

WACKER BIOSOLUTIONS

 

138,0

 

100,5

 

92,0

 

100,6

 

101,4

WACKER POLYSILICON

 

1.177,5

 

968,1

 

567,0

 

243,8

 

132,7

SILTRONIC

 

1.018,7

 

632,6

 

1.356,2

 

1.445,1

 

1.257,6

Sonstiges

 

62,0

 

66,2

 

59,0

 

54,5

 

52,4

Konzern

 

4.748,4

 

3.719,3

 

4.298,1

 

3.781,3

 

3.336,9

Detaillierte Informationen zu den Umsatzzahlen und dem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in den einzelnen Geschäftsbereichen finden sich in der Segmentberichterstattung.

Den weitaus größten Teil seines Konzernumsatzes erzielt WACKER im Ausland. Im Geschäftsjahr 2010 belief sich der Auslandsumsatz auf 3,86 Mrd. € oder 81 Prozent des Konzernumsatzes. Im Geschäftsjahr 2009 lag der Anteil bei 2,94 Mrd. € oder 79 Prozent. Der mit Abstand größte Absatzmarkt für den WACKER-Konzern ist weiterhin die Region Asien.

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Umsatz Deutschland und Ausland (Aufteilung nach Sitz des Kunden)

 

 

 

 

Mio. €

 

2010

 

2009

 

2008

 

2007

 

2006

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Umsatz mit Dritten

 

4.748,4

 

3.719,3

 

4.298,1

 

3.781,3

 

3.336,9

Davon Deutschland

 

887,3

 

774,6

 

948,6

 

723,5

 

657,6

Davon Ausland

 

3.861,1

 

2.944,7

 

3.349,5

 

3.057,8

 

2.679,3

Detaillierte Informationen zu den In- und Auslandsumsätzen finden sich im Regionenbericht.

EBITDA nahezu verdoppelt

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des WACKER-Konzerns belief sich im Geschäftsjahr 2010 auf 1,19 Mrd. € (2009: 606,7 Mio. €). Es hat sich damit nahezu verdoppelt. Die EBITDA-Marge erhöhte sich auf 25,2 Prozent (2009: 16,3 Prozent) und erreichte damit wieder den Wert von 2008. Hauptursache für den Ergebnisanstieg sind die höheren Absatz- und Umsatzvolumina sowie die hohe Auslastung der Produktionskapazitäten, die sich günstig auf die spezifischen Herstellungskosten ausgewirkt haben. Im Geschäftsjahr 2009 reduzierten Sondereffekte in Höhe von 159,9 Mio. € das EBITDA.

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EBITDA-Entwicklung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mio. €

 

2010

 

2009

 

2008

 

2007

 

2006

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

EBITDA

 

1.194,5

 

606,7

 

1.055,2

 

1.001,5

 

786,3

Umsatzkosten und Bruttoergebnis vom Umsatz

Das Bruttoergebnis vom Umsatz stieg um 502,8 Mio. € auf 1,35 Mrd. € (2009: 843,5 Mio. €). Das sind 60 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig hat sich die Bruttomarge von 23 Prozent im Jahr 2009 auf 28 Prozent im Berichtsjahr erhöht. Die Herstellungskosten betrugen 3,40 Mrd. € (2009: 2,88 Mrd. €). Damit errechnet sich eine Herstellungskostenquote von 72 Prozent (2009: 77 Prozent). Die Produktionsanlagen des Konzerns waren im Geschäftsjahr 2010 mit weit über 80 Prozent sehr gut ausgelastet. Das hat dazu geführt, dass sich bei der Verteilung der Fixkosten positive Skaleneffekte ausgewirkt haben. In den Herstellungskosten sind Aufwendungen für Zuführungen zu den Rückstellungen für erwartete Verluste aus dem Silicongeschäft in China von 51,8 Mio. € enthalten. Die Gründe liegen in Abnahmeverpflichtungen mit hohen langfristig vereinbarten Verrechnungspreisen zwischen den chinesischen WACKER-Gesellschaften und dem Gemeinschaftsunternehmen mit Dow Corning zur Herstellung von Siloxan. Im Jahr 2009 hatten hohe Zuführungen zu Pensions- und Personalrückstellungen die Herstellungskosten negativ beeinflusst.

Funktionskosten steigen

Die übrigen Funktionskosten haben im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent auf 548,0 Mio. € (2009: 505,9 Mio. €) zugenommen. Im Wesentlichen ergibt sich diese Zunahme aus den Vertriebs- und Verwaltungskosten. Sie waren mit 382,9 Mio. € um zwölf Prozent höher als im Vorjahr. Die Hauptgründe dafür sind das gestiegene Geschäftsvolumen und die im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen erfolgsabhängigen Vergütungen.

Forschungs- und Entwicklungskosten konstant

Die Kosten für Forschung und Entwicklung blieben mit 165,1 Mio. € (2009: 164,0 Mio. €) gegenüber dem Vorjahr annähernd konstant.

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

Der Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen belief sich im Geschäftsjahr 2010 auf 4,3 Mio. € (2009: -183,5 Mio. €). Im Vorjahr beeinflussten Wertminderungen auf das Sachanlagevermögen in Höhe von 182,1 Mio. € den sonstigen betrieblichen Aufwand. Der Saldo aus Währungskursgewinnen und
-verlusten betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr -6,2 Mio. € (2009: -27,0 Mio. €). Sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 18,5 Mio. € entstanden durch die Veräußerung des 50-prozentigen Anteils von WACKER an der Gesellschaft Planar Solutions LLC in den USA. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Abgangsverluste für Anlagegegenstände und sonstige außerplanmäßige Wertminderungen auf das Anlagevermögen in Höhe von insgesamt 21,0 Mio. € sowie Aufwendungen aus der Bildung von Rückstellungen in Höhe von 35,7 Mio. € enthalten.

Die erläuterten Effekte haben dazu geführt, dass sich das Betriebsergebnis auf 802,6 Mio. € (2009: 154,1 Mio. €) erhöht hat.

Beteiligungsergebnis

Das Beteiligungsergebnis – die Summe des Equity-Ergebnisses und des sonstigen Beteiligungsergebnisses – war negativ. Es beläuft sich auf -38,0 Mio. € (2009: -127,4 Mio. €). Dafür verantwortlich waren Verluste in den Beteiligungsgesellschaften in Asien, die durch hohe planmäßige Abschreibungen bei den Beteiligungsunternehmen mit Samsung und Dow Corning verursacht wurden. Zusätzlich sind im Gemeinschaftsunternehmen mit Dow Corning Anlaufkosten der Siloxanproduktion aufgelaufen. Im Vorjahr wurde der Beteiligungsanteil am Gemeinschaftsunternehmen WACKER SCHOTT Solar an die SCHOTT Solar AG abgegeben. Daraus ergab sich ein Beteiligungsverlust in Höhe von 74,8 Mio. €.

Finanz- und Zinsergebnis

Das Finanzergebnis hat sich mit -32,3 Mio. € (2009: -23,5 Mio. €) gegenüber dem Vorjahr leicht verschlechtert. Das Zinsergebnis war mit -2,0 Mio. € nahezu ausgeglichen. Hier haben sich die im Geschäftsjahr 2010 aktivierten Bauzeitzinsen in Höhe von 13,5 Mio. € (2009: 12,9 Mio. €) positiv ausgewirkt. Das übrige Finanzergebnis betrug -30,3 Mio. € (2009: -27,8 Mio. €). Im Wesentlichen dafür verantwortlich sind die Aufzinsung von Pensions- und sonstigen Rückstellungen.

Ertragsteuern

Der Steueraufwand für das Jahr 2010 beläuft sich auf 235,3 Mio. € (2009: 77,8 Mio. €). Die Steuerquote des Konzerns beträgt damit 32,1 Prozent. Im Vorjahr hatte die Steuerquote, bereinigt um Sondereffekte, ebenfalls bei rund 30 Prozent gelegen. Die Ertragsteuern bilden im Wesentlichen den laufenden Steueraufwand im Konzern ab.

Konzernergebnis

Insgesamt belief sich das Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2010 auf 497,0 Mio. € (2009: -74,5 Mio. €).

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Zusammengefasste Gewinn- und Verlustrechnung

 

 

 

 

Mio. €

 

2010

 

2009

 

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

4.748,4

 

3.719,3

Bruttoergebnis vom Umsatz

 

1.346,3

 

843,5

Vertriebs-, Forschungs- und allgemeine Verwaltungskosten

 

-548,0

 

-505,9

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

 

4,3

 

-183,5

Betriebsergebnis

 

802,6

 

154,1

Beteiligungsergebnis

 

-38,0

 

-127,3

EBIT

 

764,6

 

26,8

Finanzergebnis

 

-32,3

 

-23,5

Ergebnis vor Steuern

 

732,3

 

3,3

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

 

-235,3

 

-77,8

Jahresergebnis

 

497,0

 

-74,5

Davon den Aktionären der Wacker Chemie AG zuzurechnen

 

490,7

 

-70,8

Davon auf andere Gesellschafter entfallend

 

6,3

 

-3,7

Ergebnis je Stammaktie (€) (unverwässert/verwässert)

 

9,88

 

-1,43

 

 

 

 

 

Überleitung zum EBITDA

 

 

 

 

EBIT

 

764,6

 

26,8

Abschreibungen/Zuschreibungen auf Anlagevermögen

 

429,9

 

579,9

EBITDA

 

1.194,5

 

606,7

ROCE (%)

 

24,8

 

0,9